Coronavirus-Krise bei Werkstätten Wie klappt das mit dem Service?

Was Kunden beachten und Werkstätten tun können, damit es in diesen Zeiten mit dem Service klappt.

Es sind Nachrichten und Szenen, wie man sie noch vor einigen Monaten nur aus Science-Fiction-Filmen kannte. Die Coronavirus-Pandemie legt die Welt weitgehend lahm. Ganze Flugzeugflotten bleiben am Boden, der Charakter von Kindern und Eltern wächst mit jedem Tag des Home-Schooling oder der Betreuung und Industriezweige stehen vor einer Krise. Das gilt auch für die Automobilindustrie.

Einige Werke produzieren mittlerweile Teile für Beatmungsgeräte in 3D-Druckern. Andere nutzen ihre Fertigkeiten in der Verarbeitung von Textilien. So werden zum Beispiel bei Lamborghini Schutzmasken für medizinisches Personal genäht.

Auch in Werkstätten fehlen Kunden

Nicht nur die Automobilproduktion steht still, auch die Autohäuser bleiben geschlossen. Damit verlieren viele Autohäuser, die meist eh schon mit geringen Margen haushalten müssen, eine wichtige Umsatzsäule. Denn auch wenn die Werkstätten weiterhin geöffnet bleiben, sind auch im Service starke Rückgänge zu verzeichnen. Das liegt teilweise an der Jobangst oder den fehlenden Aufträgen vieler Freiberufler und Selbständiger, aber auch an der Furcht vor einer Ansteckung beim Besuch einer Werkstatt.

Hier kann aber gegengesteuert werden. Fälle Reparaturen sollten nicht verschoben werden, da kaputte Teile unter Umständen die Verkehrssicherheit beeinträchtigen können. Das Überziehen einer Wartung könnte später möglicherweise Garantieleistungen beeinträchtigen.

Das Auto kann kontaktlos bei der Werkstatt abgegeben werden, indem man den Schlüssel und den Auftrag zum Beispiel in den Nachtbriefkasten des Betriebs einwirft. Zumindest bei Ford gibt es schon seit einiger Zeit die Möglichkeit, eine Direktannahme dann später per Online-Videoschalte durchführen zu lassen.

Vor der Rückgabe an den Kunden sollten Werkstätten den gesamten Innenraum des Autos und auch den Fahrzeugschlüssel gründlich reinigen und desinfizieren. Die Rechnung kann der Email geschickt und per Überweisung beglichen werden. In einigen Werkstätten wird auch im Jahr 2020 noch auch eine direkte Bezahlung vor Ort bestanden. Möglicherweise Zeit, umzudenken. Oder sich ein Lesegerät für Kreditkarten mit NFC-Chip (Near Field Communication) zuzulegen.

Seat holt und bringt das Auto

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Der deutsche Seat-Importeur unterstützt seine Vertragswerkstätten finanziell für einen Hol- und Bring-Service. Dieser kann damit dem Autofahrer kostenlos angeboten werden, was in manchen Fällen vielleicht die Angst vor einem Kontakt nochmals mindert.

„„Uns ist klar, dass wir in diesen schwierigen Zeiten mehr denn je als Team zusammenhalten müssen und nur mit vereinten Kräften diese schwierige Lage durchstehen können“, sagt Bernhard Bauer, Geschäftsführer von Seat Deutschland. „Mit der Subventionierung eines Hol- und Bringservices unterstützen wir unsere Partner nicht nur mit einer Idee, die für ein höheres Auftragsvolumen sorgen soll, sondern auch finanziell bei der Durchführung des Service.“

Was kann man als Kunde tun?

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Wenn der Kunde sein Auto dann mit Schutzüberzügen an Lenkrad, Fahrersitz, Schaltknauf und Schlüssel sieht, die erst in seinem Beisein entfernt werden, kann man als Werkstatt etwas dagegen tun, damit man weiter Kunden bindet und die finanziellen Folgen der Krise nicht allzu groß ausfallen.

Als Autofahrer kann man, sofern die Werkstatt keine Desinfektion anbietet, mit Schutzhandschuhen oder Desinfektionstüchern aus dem Drogeriemarkt gegensteuern. Vor dem Losfahren einfach Lenkrad, Schalthebel, Türgriff, Infotaimment und auch die Lenkstockhebel für Blinker- und Scheibenwischerbedienung gründlich damit abreiben.

Auch mit Spülmittel und Seife kann - in geringer Dosis - gearbeitet werden. Hier muss man nur aufpassen, nicht zu viel Wasser bzw. Seifenlauge zu verwenden, da viele elektrische Kontakte und Displays im Auto Nässe nicht gut vertragen.

Übrigens: Wer Lust auf gute Nachrichten in Sachen "Corona" hat, sich austauschen will und auch mal schmunzeln kann, der findet sich vielleicht in dieser Facebook-Gruppe wieder:
" Zusammen gegen das Coronavirus " (nicht von AUTONOTIZEN betrieben oder verantwortet!).

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller (3), Bernd Conrad (2)