Cupra UrbanRebel (2025) Der Elektro-Kleinwagen im ersten Check

Eine neue Studie zeigt, die der elektrische Cupra UrbanRebel ab 2025 aussehen wird. Erster Check mit Video-Review.



Die Marke Cupra soll innerhalb des Volkswagen-Konzerns nicht nur die Dynamikkarte ausspielen, sondern auch eine junge und kaufkräftige Zielgruppe zum Autokauf animieren. Die lebt zu großen Teilen im urbanen Raum. Unterhalb von Born, Leon, Formentor und Ateca fehlt also noch ein kompakterer Cupra. Dem Fahrplan der ganzen Gruppe folgend, natürlich als Elektroauto.

Der Urban Rebel im Video

Da trifft es sich gut, dass die spanische Abteilung des Autokonzerns, namentlich die Firma Seat, mit der Entwicklung und auch der Produktion kleiner Elektroautos für die Marken Cupra, Skoda und VW beauftragt wurde. In Wolfsburg entsteht dafür die technische Basis in Form des „MEB Short“ (auch als MEB Small bekannt). 2025 soll das Trio auf den Markt kommen.

Bereits auf der IAA Mobility zeigte Cupra im September 2021 eine erste Studie zum UrbanRebel. Jetzt gibt es einen zweiten Ausblick auf das künftige Modell, und der ist wesentlich seriennäher. Als Fünftürer und ohne Rennwagen-Optik dürfte sich die Studie bis auf Details wie Außenspiegel, Räder und fehlende Türgriffe nicht allzu sehr vom neuen Einstiegs-Cupra unterscheiden.

Elektroantrieb mit 166 kW (226 PS)

Der wichtigste Unterschied des „MEB Short“ im Vergleich zur Technologie von ID.3, Born und Co. liegt im Antriebslayout. Der Elektromotor ist vorne angebracht und treibt die Vorderräder an. Damit lässt sich für den Autohersteller Geld sparen, da keine Hochvoltkabel bis ins Heck verlegt werden müssen.

Für die neue Studie zum Cupra UrbanRebel diktieren einem die Spanier die maximale Leistung von 166 kW (226 PS) ins Notzibüchlein. Damit soll der Fünftürer in 6,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. Keine Angaben gibt es zur möglichen Höchstgeschwindigkeit. Schneller als der Cupra Born (160 km/h) dürfte der Urban Rebel aber gewiss nicht werden.

Das Akkupaket liegt wie gewohnt im Fahrzeugboden, in der Serie soll es zwei verschiedene Batterieoptionen mit unterschiedlichen Speicherkapazitäten geben. Die kleinere Variante wird, das ist einem früheren Statement von Volkswagen-Konzernvorstand Herbert Diess zu entnehmen, ein kobaltfreier Lithium-Eisenphosphat-Akku sein, darüber rangiert eine Lithium-Ionen-Batterie (NMC). Mit ihr wird eine Normreichweite von bis zu 440 Kilometern angepeilt.

Kleinwagen oder SUV?

Cupra UrbanRebel Elektro Kleinwaren Studie Video Review Fotos MEB 2025

Im Format entspricht der Cupra UrbanRebel den aktuellen Verbrenner-Kleinwagen des Konzerns, also Seat Ibiza, Skoda Fabia und VW Polo. Das neue Modell ist 4,04 Meter lang aber mit 1,98 Metern (inklusive der Außenspiegel) sehr breit. Die Höhe von 1,58 Metern bringt den Elektro-Cupra auf ein Niveau mit dem VW T-Cross (1,58 Meter). Klar: Der Akku im Boden braucht Bauraum, zudem hat der UrbanRebel mit 21,8 Zentimetern eine recht üppige Bodenfreiheit.

Das Karosseriedesign spielt mit aktuellen Stilmitteln der Marke, darunter die spitze Front in Form einer Haifischnase. Das beleuchtete Markenlogo im Gesicht würde zumindest aktuell noch nicht von den Zulassungsbehörden abgenickt werden.

Die schwarze A-Säule soll für eine sportliche Optik in Form einer Baseball-Kappe sorgen, ebenso die scheinbar unterbrochene C-Säule. Am Heck greifen die einzelnen Elemente der Rückleuchten die Form des Cupra-Logos, das auch hier leuchtet, auf. Der Farbton Kupfer, eines der Erkennungszeichen von Cupra, wurde von den Designern nur sparsam eingesetzt.

Sitzprobe im UrbanRebel

Cupra UrbanRebel Elektro Kleinwaren Studie Video Review Fotos MEB 2025

Beim ersten Date mit dem UrbanRebel dürfen wir nicht nur gucken, sondern auch im Auto Platz nehmen. Auf den handgefertigten Sportsitzen kann man noch nicht herumlümmeln, für Aussagen zum Platzangebot und Raumgefühl, auch im Fond mit recht flacher Bank, ist es also noch zu früh.

Interessanter ist der Blick nach vorne auf das Cockpit. Das digitale Kombiinstrument verteilt sich, mutmaßlich auch in der Serie, auf drei Displays. Ein zentraler Bildschirm hinter dem Multifunktionslenkradzeigt Informationen zu den Fahrassistenten oder der Routenführung. Ausklappbare Displays links und rechts davon übernehmen die Aufgabe der Rundinstrumente. Die Verteilung der Anzeigen ist also nicht revolutionär anders, aber frisch angerichtet.

Die Slider bleiben

Cupra UrbanRebel Elektro Kleinwaren Studie Video Review Fotos MEB 2025

Auf der zum Fahrer orientierten Mittelkonsole steht das Infotainmentdisplay, der Touchscreen ist in der Studie freilich noch ohne Funktion. Auch im Jahr 2025 wird der Volkswagen-Konzern, so ist zu sehen, an den Slidern für Audiolautstärke und Innenraumtemperatur festhalten. Im Gegensatz zum umstrittenen Bauteil von heute sind sie aber beleuchtet, zudem kann man die Hand auf der Kante davor besser ablegen.

Eine neue Idee zeigt der Cupra UrbanRebel beim Thema Head-up-Display. Eine indirekte Beleuchtung in den vorderen Türen und am Armaturenbrett wirft die Spiegelung einer animierten Lichtleiste auf die Seitenfenster sowie die Windschutzscheibe. Damit lassen sich beispielsweise Informationen des Spurwechselassistenten oder der Ladezustand der Batterie optisch darstellen. Das stellt eine Weiterentwicklung der beim Seat / Cupra Leon und dem Cupra Formentor eingesetzten Lichtleiste im Cockpit dar. Ganz neu ist der Gedanke aber nicht: Subaru spiegelt schon seit einigen Jahren die Farbe von Leuchtdioden auf die Windschutzscheibe, wenn der Frontkollisionswarner aktiv ist.

Die freischwebende Mittelkonsole wird es nicht in die Serie schaffen, dann werden die Fußräume von Fahrer und Beifahrer klar getrennt. Der Grund: Diesen Bauraum nimmt die Technik der Klimaautomatik ein.

Teurer als Skoda und VW

Cupra UrbanRebel Elektro Kleinwaren Studie Video Review Fotos MEB 2025

Die Platzverhältnisse auf den handgefertigten Sportsitzen vorne und der recht tief montierten Rücksitzbank lassen aktuell noch wenig Rückschlüsse auf den serienmäßigen Elektro-Kleinwagen ziehen. Das gilt auch für den Kofferraum, der aktuell einen sehr hohen Ladeboden zeigt. Aufgrund der Tatsache, dass der UrbanRebel keine Antriebstechnik an der Hinterachse hat, kann man hier durchaus ein Volumen auf dem Niveau des aktuellen VW Golf (380 Liter) erwarten.

Drei Jahre vor Produktionsstart ist es noch viel zu früh, über die Preise des Cupra UrbanRebel, dessen letztendlicher Name noch nicht bekannt ist, zu sprechen. Der Positionierung der Marke folgend dürfte er auf jeden Fall teurer als sein Skoda-Pendant und VW ID.1 / ID.2 werden, nach heutigen Maßstäben erscheinen Tarife ab 25.000 Euro als realistisch.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Andreas Hof, Bernd Conrad