Cupra und Seat Leon Zukunft

Cupra und Seat Leon Zukunft Der Leon wird elektrisch

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Cupra- und Seat-CEO Wayne Griffiths hat die Zukunft des Leon skizziert.

Das Leon-Doppel der Marken Cupra und Seat wurde jüngst aufgefrischt. Der Cupra Leon bekam im vergangenen Jahr ein umfangreiches Facelift mit komplett neuer Front, neuem LED-Lichtband am Heck und Innenraum-Updates. Der Seat Leon blieb optisch unverändert, profitiert aber – wie sein Bruder – von der neuen Infotainment-Software und einem Plug-in-Hybrid-Antrieb mit größerem Akku für eine deutlich gesteigerte elektrische Reichweite.

Die Karriere des Seat Leon begann im Jahr 1999, aus dem einstigen Sportmodell der Baureihe wurde mit Einführung der aktuellen Modellgeneration im Jahr 2020 der Cupra Leon. Der Kompakte soll auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Programm der spanischen Volkswagen-Tochter spielen.

Paralleles Angebot

Die britische Zeitschrift Autocar zitiert Cupra- und Seat-CEO Wayne Griffiths aus einem Gespräch über die zukünftige Strategie: „Die nächste Leon-Generation wird definitiv elektrisch“, sagte der Manager. Für Kenner der Materie kommt diese Aussage nicht überraschend. Konzernmutter VW hat bereits einen elektrischen Golf-Nachfolger angekündigt, auch Skoda dürfte die bereits gezeigte Studie eines Elektro-Kombis als nächsten Octavia planen. Als technische Basis für das Trio dürfte die neue SSP-Plattform (Scalable Systems Platform) des Konzerns für Elektroautos dienen.

Wann genau ein elektrischer Leon-Nachfolger auf den Markt kommen wird, ist nicht bekannt. Parallel dürfte die aktuelle Generation als Verbrenner und Plug-in Hybrid weiter im Angebot bleiben. Weitere Updates, auch zur Erreichung der Abgasnorm Euro 7, erlauben die Produktion und den Verkauf „bis weit ins nächste Jahrzehnt“, so Griffiths gegenüber Autocar. Gleiches soll für den Cupra Formentor gelten, der sich die MQB-Architektur mit dem Leon teilt.

Gut möglich also, dass das aktuelle Facelift des Cupra Leon nicht die letzte Modellpflege der Baureihe bleibt. Ob auch der Seat Leon in den 2030er-Jahren als Elektroauto weitergeführt wird, ist scheinbar nicht gesetzt. Die britische Publikation entlockte dem Chef beider Marken die folgende Aussage: „Wir haben zwei Marken: Cupra fokussiert sich klar auf reine Elektroautos und elektrifizierte Modelle (also Hybride, Anm. d. V.) und Seat hat den Fokus auf Verbrennern.“

Zudem dürfte sich die Marke Seat auf kleinere Autos konzentrieren. Ibiza und Arona starten im Laufe des Jahres mit einem erneuten Facelift, das dieses Mal optisch etwas umfangreicher ausfallen wird. Wie lange der Seat Ateca (und mit ihm der Cupra Ateca) noch produziert wird, ist unklar. Der größere Seat Tarraco läuft aktuell aus.

Im Elektro-Kompakt-Segment ist Cupra mit dem Bord vertreten. Er soll auch weiterhin im Angebot bleiben und dürfte, wie der VW ID.3, in den kommenden Jahren deutlich überarbeitet werden. Darüber ist der Cupra Tavascan als SUV-Coupé positioniert. Beide basieren auf der aktuellen MEB-Architektur und werden im Konzernverbund produziert: Der Born läuft in Deutschland vom Band, der Tavascan kommt aus einer Fabrik in China.

Fazit

Seit über 25 Jahren ist der Name Leon in der Kompaktklasse fest verankert. Zuerst als Seat, seit 2020 zusätzlich auch unter der Marke Cupra. Jetzt wurde bekannt, dass die Strategie der Spanier für die Zukunft auch einen elektrischen Leon vorsieht. Parallel dürfte die aktuelle Generation als Verbrenner und Hybrid weiter im Angebot bleiben.

Im Video: Seat Leon e-Hybrid 2025

Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller (1), Bernd Conrad (6)