Bald wird der Seat Leon geliftet, danach folgen Ibiza und Arona. Auch der Ateca lebt weiter.
Bei der spanischen Volkswagen-Tochter Seat ging es in letzter Zeit ruhiger zu, während die Mannschaft unter CEO Wayne Griffiths alle Kraft für das einstige Sportlabel Cupra aufbrachte. Auch auf Nachfrage gab es keine Statements zur Zukunft der Marke Seat. Bis heute. Im Rahmen einer Mitteilung zu den Finanz-Kennzahlen des abgelaufenen Jahres bekennen sie die Spanier erstmals im Detail dazu, wie es weitergeht. Ein Ende für Seat ist nicht in Sicht, gleichwohl wird wesentlich weniger Energie in diese Marke gesteckt als in Cupra.
Facelift für den Leon
Wie sein Cupra-Zwilling wird auch der Seat Leon im Laufe dieses Jahres ein Facelift bekommen. Ob die Designänderungen mit einer komplett neuen Frontmaske auch bei ihm so stark ausfallen, oder es bei einigen kosmetischen Korrekturen bleibt, ist noch nicht klar. Immerhin könnte man damit die beiden Kompakt-Baureihen stärker voneinander differenzieren.
Auch der überarbeitete Seat Leon wird vom neuen Plug-in-Hybrid-Antrieb des Volkswagen-Konzerns profitieren. Ein auf 19,7 kWh (netto nutzbar) Speicherkapazität gewachsener Akku erhöht die elektrische Reichweite auf über 100 Kilometer, den Verbrenner-Part übernimmt der 1.5 TSI. In VW Golf, Tiguan und Passat wurde das neue Antriebsduo schon präsentiert. Für den Seat Leon dürfte es bei der schwächeren Leistungsstufe mit 150 kW / 204 PS bleiben, während der Cupra Leon auf 272 PS Systemleistung – wie im VW Golf GTE – klettern dürfte.
Der Ateca lebt weiter
2025 werden die kleineren Modelle Seat Ibiza, der in diesem Jahr mit einem Sondermodell sein 40-jähriges Jubiläum feiert, und Arona ein Facelift bekommen. Auch der Seat Ateca soll weiterhin im Angebot bleiben, während Cupra mit dem Terramar ein neues SUV auf Basis des Audi Q3 präsentieren wird. Laut Mitteilung aus Spanien wird „(…) der Ateca aktualisiert und sein Produktlebenszyklus verlängert.“
Seat soll in den Jahren bis zum (mutmaßlichen) Ende des Verbrenner-Zeitalters mit effizienten Benzinern (und Diesel-Modellen?) sowie Plug-in Hybriden entsprechende Angebote für Kunden vorhalten und damit wohl auch in Märkten ohne weit fortgeschrittenen Ausbau der Elektro-Infrastruktur punkten.
„Wir wollen die Marke Seat wieder dorthin bringen, wo sie hingehört, und das zweistellige Wachstum des vergangenen Jahres mit neuen Investitionen in die Marke und ihre Modelle fortsetzen“, erklärt CEO Wayne Griffiths. Gleichzeitig wird auch ein elektrischer Seat nicht mehr ausgeschlossen: „Wir schauen uns auch an, was wir in der elektrischen Welt unter der Marke Seat anbieten können. Wenn es um Seat geht, verspreche ich Ihnen, dass das Beste noch vor uns liegt“, führt der Manager aus.
2023 wurden 2.88.437 Fahrzeuge der Marke Seat gebaut und ausgeliefert. Damit scheint die Absatzdelle vorerst überwunden zu sein, 2022 liefen 232.696 Seat-Autos vom Band. Cupra erreichte im vergangenen Jahr 230.739 Auslieferungen, womit die Zahl aus 2022 (152.896 Exemplare) mehr als verdoppelt wurde.
Cupra plant US-Start
Cupra bringt in diesem Jahr neben den Facelifts von Leon und Formentor sowie dem Terramar auch das elektrische SUV-Coupé Tavascan auf den Markt. Dieses Modell wird als erster Cupra in China produziert und von dort aus auch zu uns exportiert.
Bis Ende des Jahrzehnts soll Cupra auch auf dem US-Markt an den Start gehen. Dafür bereiten die Designer und Ingenieure ein größeres SUV vor, dass in einem Konzernwerk in Nordamerika gebaut werden wird. Außerdem will man zwischen New York und San Diego auch den Formentor auf den Markt bringen.
Im Video: Seat Leon 1.0 TSI