Der neue Ford Tourneo Custom kommt Mitte 2023. Er stellt auch die Basis für den Nachfolger des VW T6.1
Der elektrische Ford E-Tourneo Custom wird das Topmodell der Van-Baureihe für den Personentransport. Ab Mitte 2023 läuft die neue Modellgeneration zusammen mit dem Transit Custom vom Band. Die Nutzfahrzeug-Variante wurde im September 2022 auf der IAA Transportation erstmals gezeigt, jetzt verrät Ford Pro erste Details zum PKW-Modell, das mit bis zu acht Sitzplätzen angeboten wird.
Elektromotor mit 160 kW
Der Lithium-Ionen-Akku im Fahrzeugboden hat eine Speicherkapazität von 83 kWh, wovon 74 kWh netto nutzbar sind. Je nach Ausstattung sollen damit laut WLTP-Norm bis zu 370 Kilometer Reichweite möglich sein. Die maximale Leistung am Schnelllader gibt Ford mit 125 kW an. In 41 Minuten soll sich hier der Ladezustand der Batterie von 15 auf 80 Prozent steigern lassen. Überschaubar ist die Ladeleistung bei Wechselstrom: Hier müssen 11 kW (dreiphasig) genügen. Ein vollständiger Ladevorgang ist dann in acht Stunden (beispielsweise über Nacht) erledigt. Der Elektromotor leistet bis zu 160 kW (218 PS).
Im Video: Ford E-Transit Custom 2023
Mit maximaler Rekuperation soll sich der Ford E-Tourneo Custom nur mit der Betätigung des rechten Pedals fahren lassen. Die somit wiedergewonnene Energie kann man dann beispielsweise für externe Geräte nutzen. Die Steckdose im vorderen Teil des Innenraums stellt bis zu 2,3 kW zur Verfügung. Hilfreich für das Aufblasen eines SUP-Boards oder andere Dinge.
Im Fahrgastraum des Vans sollen auf Schienen montierte Sitze für bestmögliche Variabilität sorgen. Je nach Ausstattung gibt es auch elektrische Schiebetüren mit Fuß-Sensor und ein Audiosystem von B&O. Aus dem Transporter schon bekannt ist das klappbare Lenkrad, das im Stand als Tisch für Arbeit oder Pause genutzt werden kann. Bis zu fünf Isofix-Kindersitze lassen sich in der zweiten und dritten Reihe befestigen. Mit einer optionalen Doppelsitzbank im Fahrerhaus wird aus dem Ford-Van auch ein Neunsitzer.
Dank einer 5G-Anbindung an das Mobilfunknetz sollen sich wichtige Funktionen des Infotainmentsystems künftig „over the air“, also über das Internet, updaten lassen können. Per Smartphone-App lassen sich Funktionen wie die Standheizung aus der Ferne steuern. Die Inhalte des Sync4-Infotainments werden auf einem 13 Zoll großen Display angezeigt. Apple CarPlay und Android Auto lassen sich kabellos nutzen.
Ab 2024 bietet Ford einen digitalen Schlüssel in Form einer Scheckkarte an. Mit Hilfe der NFC-Technologie (Near Field Communication) wird das Fahrzeug bei mitgeführter Karte entriegelt und kann danach gestartet werden.
Optional mit Allradantrieb
Neben dem elektrischen E-Tourneo Custom wird Ford auch Varianten mit Verbrennungsmotoren anbieten. Der Plug-in Hybrid mit 11,8 kWh großem Akku nutzt die aus dem kompakten SUV Ford Kuga genutzte Technik mit einem 2,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner. Etwa 50 Kilometer elektrische Reichweite sind geplant.
Als Diesel leistet der neue Ford Tourneo Custom wahlweise 100 kW / 136 PS, 110 kW / 150 PS oder 125 kW / 170 PS. Optional wird es für die Selbstzünder eine Achtgang-Automatik geben. Für die beiden stärkeren Motoren in Verbindung mit Automatik ist zudem Allradantrieb lieferbar. Die handgeschalteten Fronttriebler mit 136 und 150 PS lassen sich mit einem mechanischen Sperrdifferenzial bestellen. Alle Dieselmodelle bieten eine Anhängelast von 2.500 Kilogramm. Der elektrische E-Tourneo Custom kann bis zu 2.000 Kilogramm schwere Hänger an den Haken nehmen.
Fünf Ausstattungslinien soll es geben, darunter auch wieder ein Sport-Modell und einen noblen Titanium X, u.a. mit Matrix-LED-Scheinwerfern und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen. Die ersten Bilder zeigen den E-Tourneo Custom in der Active-Version. Preise für den neuen Ford Tourneo Custom werden noch nicht genannt. Wie der Transit Custom stellt auch der die Basis für den Nachfolger des VW T6.1. Im Ford-Werk in der Türkei werden künftig also auch Caravelle und Co. vom Band laufen.