Hyundai Inster Elektro-Zwerg im ersten Check

2025 startet der Hyundai Inster. Hier gibt es die erste Sitzprobe und alle Informationen.

Hyundai erweitert sein Elektroauto-Portfolio nach unten. Anfang 2025 soll der Kleinstwagen Inster bei uns auf den Markt kommen. Schon jetzt gibt es nicht nur erste Informationen, sondern auch unseren ersten Check mit Sitzprobe.

Als technische Basis nutzt der Hyundai Inster, dessen Name von den englischen Begriffen „Intimate“ (intim, im Sinne von einem engen Freund oder Vertrauten) und „innovative“ abgeleitet ist, die Plattform des in Asien erhältlichen Verbrenner-Modells Casper.

Der Inster im Video

Der fünftürige Hyundai Inster ist 3,83 Meter lang, 1,61 Meter breit und – je nach Ausstattungslinie – 1,58 bis 1,61 Meter hoch. Damit ist der 16 Zentimeter länger und zehn bis 13 Zentimeter höher als der bei uns etablierte Hyundai i10, aber immerhin sieben Zentimeter schmaler. Eine Wohltat in Zeiten, in denen immer dickere Autos die nicht mitwachsenden Parkplätze in der Stadt oder in Tiefgaragen besetzen.

Mit seiner stämmigen B-Säule wirkt das Design des Hyundai Inster eigenständig. Lichtelemente in der markentypischen Pixel-Grafik an Front (Blinker) und Heck (Rückleuchten) sorgen für eine schnelle Identifikation. Die runden Halogen-Hauptscheinwerfer mit LED-Tagfahrlichtkreis werden hinten von Rückstrahlern zitiert. 17-Zoll-Leichtmetallräder (Serie: 15 Zoll große Stahlfelgen mit Blenden) und eine Dachreling wird es ausstattungsabhängig geben.

Die Sitzprobe

2,58 Meter Radstand lassen üppige Platzverhältnisse im Fond erwarten. Die erste Sitzprobe zeigt: Hier punktet der Inster auf ganzer Linie. Die beiden Einzelsitze in der zweiten Reihe lassen sich einzeln in der Länge verschieben, die Lehnenneigung ist einstellbar. Daraus resultiert ein Kofferraumvolumen, dass zwischen 238 und 351 Litern variiert, bei umgeklappten Fondlehnen wächst es auf 1.059 Liter. Später soll eine fünfsitzige Variante mit feststehender Bank und 280 Litern Gepäckraum-Kapazität hinzukommen.

Selbst auf mittlerer Längsstellung im Fond kann man, auch als großer Mensch, bequem im Inster sitzen. Knie- und Kopfraum sind üppig, die breiten Sitze mit den Bezugsstoffen aus Recycling-Material sehr bequem.

Nicht nur die Fondlehnen, auch die der vorderen Sitze sind klappbar. So entsteht bei Bedarf ein Mikro-Camper, oder man kann Ladepausen und Wartezeiten im Auto verbringen. Mit einem aufsteckbaren Tisch für den, nach vorne gefalteten, Beifahrersitz entsteht ein mobiles Büro. Stecksysteme erlauben eine Farbvarianz in den Türtafeln oder die Integration von Schienen für Fotos und Notizen. Zudem lässt sich an der Rückseite der Vordersitze auch ein Regenschirm befestigen.

Bedienung wie bei den großen Brüdern

Hyundai Inster Check Sitzprobe Preis Kleinwagen 2025

Das Cockpit zeigt viele Gleichteile mit Ioniq 5 und Ioniq 6, wirkt damit sehr erwachsen. Zwei 10,25 Zoll große Displays zeigen alle relevanten Informationen an. Die Bedienung des Infotainment-Touchscreen gelingt mit der von Hyundai gewohnten Bedienstruktur und schnellem Prozessor einfach. Apple CarPlay kann ohne Kabelverbindung genutzt werden, für Android Auto muss weiterhin der USB-Steckplatz herhalten.

Die vorderen Sitze mit mittig integrierten Becherhalten erfreuen mit breiten Sitzflächen und Lehnen. Zusammen mit dem luftigen Innenraum kommt hier kaum ein Kleinwagen-Gefühl auf. Sogar eine Armlehne gibt es. Das Smartphone wird induktiv geladen, darüber gestattet ein Bedienelement mit Knöpfen und Kippschaltern die Steuerung der Einzonen-Klimaautomatik. Alle Funktionen sind schon im Prototyp funktionstüchtig, was einen Test der Bedienbarkeit erlaubt.

Hyundai wird den Inster in zwei Antriebskonfigurationen anbieten. Die Basis hat einen 71 kW (97 PS) starken Elektromotor unter der vorderen Haube, der ein Drehmoment von 147 Newtonometern erwirtschaftet. In 11,7 Sekunden geht es aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 km/h.

Strom kommt aus einem 42 kWh großen Akku. Angaben zur Reichweite gibt es noch nicht, sie dürfte bei rund 300 Kilometern nach WLTP-Norm liegen.

350 Kilometer sollen es mit dem 49 kWh großen Akku sein, der einen 85 kW (115 PS) starken Elektromotor bestromt. Am Drehmoment ändert sich nichts. Die „Nullhundert“-Nummer soll in 10,6 Sekunden erledigt sein, zudem darf der stärkere Inster mit 150 km/h etwas schneller fahren. Für beide Versionen stellen die Koreaner einen Normverbrauch von 15,3 kWh / 100 km in Aussicht. Für stabile Reichweiten im Winter sorgt eine Wärmepumpe.

Start unter 25.000 Euro?

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Wechselstrom, beispielsweise an der heimischen Wallbox oder einer öffentlichen Ladesäule, zieht der Inster dreiphasig mit 11 kW. Über den CCS-Anschluss soll der Füllstand der Batterie in 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent der maximalen Speicherkapazität gebracht werden. Für den 49-kWh-Akku steht die Zahl von 85 kW maximaler Ladeleistung im Raum. Auf die teure 800-Volt-Technologie der größeren Ioniq-Modelle verzichtet der Inster. Auch er kann aber über die V2L-Funktion (Vehicle-to-Load) und einen entsprechenden Adapter in der Frontmaske andere Verbraucher mit Strom versorgen. Das gelingt auch über eine 230-Volt-Steckdose in der Mittelkonsole.

Es wird voraussichtlich zwei Ausstattungslinien (von denen wir hier das Topmodell sehen) und zwei Karosserievarianten geben. Neben dem Basis-Inster ist ein Cross-Modell geplant, das mit anderen Beplankungen SUViger auftreten soll. Der Grundpreis für die Basisversion des Hyundai Inster wird bei knapp unter 25.000 Euro liegen.

Damit reiht sich der Koreaner in eine wachsende Gruppe von Elektro-Kleinwagen um 25.000 Euro ein. Der Citroën ë-C3 ist schon ab 23.300 Euro zu haben, das Basismodell des Renault 5 startet 2025 mit 40 kWh großem Akku ab 24.900 Euro.

Fazit

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Hut ab! Obwohl die Kopfbedeckung im geräumigen Innenraum des nur außen kleinen Hyundai Inster locker Platz findet. Der koreanische Elektro-Kleinstwagen bringt ein individuelles, selbstsicheres Design und ein modernes Cockpit mit guter Bedienstruktur ohne Spielereien. Die Größen der beiden zur Wahl stehen Akkus dürften für den Alltag im urbanen Raum locker ausreichen.

Zum Preis von knapp unter 25.000 Euro für die Basisversion hat der Koreaner Erstwagenqualitäten für Kunden, die keinen großen Kofferraum benötigen. Die Variabilität wird mit verschiebbaren Sitzen im Fond gesteigert. Wir freuen uns auf die erste Testfahrt!

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller