Nissan bringt mit E-Power den Benzinmotor ins Elektroauto.
Nissan gilt als leiser Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Während vornehmlich europäische Hersteller sich in Absichtserklärungen verstricken, bauen die Japaner seit Jahren den Leaf. Und zwar in Massen. Über 250.000 Leaf wurden bisher aufgeliefert.
Jetzt geht Nissan aber nochmal einen Schritt zur Seite – oder gar zurück? Vielleicht hat man auch erkannt, dass man noch zu viele Ingenieure in der Abteilung „Verbrenner“ beschäftigt hat, die noch ein paar Jahre vom Rentenalter entfernt sind.
Mit „E-Power“ bringt man jetzt nämlich den Benzinmotor zurück ins Elektroauto. Neu ist diese Überlegung nicht – der Range Extender findet sich z.B. auch im BMW i3 in Form eines Zweizylinder-Rollermotors wieder und nimmt Kunden die Angst vor einem leeren Akku fernab der Wallbox oder einer Steckdose.
In der seriellen Hybrid-Konfiguration des Nissan E-Power Konzeptes lädt der verbaute Benzinmotor die Batterie auf, gibt aber seine Energie auch direkt an den Elektrokollegen weiter, der immer alleine für den Vortrieb des Autos zuständig ist. Also bleibt auch das Fahrerlebnis wie im Elektroauto: Hohes Drehmoment vom Start weg und bremsenschonende Rekuperation.
Der Verbrennungsmotor wird bei Bedarf zugeschaltet und läuft im für die Stromgewinnung optimalen Drehzahlbereich. Da er also z.B. bei starker Beschleunigung nicht höher dreht, bleibt der Antrieb leiser als im herkömmlichen Vollhybrid oder einem Benziner. Viele Details zur Technik, u.a. zum verbauten Motor, sind von Nissan nicht zu erfahren. Die Batterie wird aber deutlich kleiner sein als im Leaf, was Kosten und Gewicht spart.
Die zwar praktische, aber wenig bahnbrechende Technologie verpackt Nissan entsprechend. Das Konzeptauto mit E-Power-Modul ist ein umgebauter Nissan Note. Der kleine Van ist bereits seit 2012 auf dem Markt und wird in Europa Berichten zufolge mit dem Start des neuen Micra (Vorstellung hier) gestoppt.
Ob es Nissans E-Power auch nach Europa schafft oder vor allem als Alternative für Schwellenländer geplant ist, um auch in Regionen mit unsicherer Stromversorgung die Elektromobilität zu etablieren, ist noch nicht bekannt.