Opel Ampera-e Das Elektroauto fürs Volk.

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Opel Ampera-e

Das ging fix. Noch während sich der Chevrolet Bolt nach dem Messeaufritt in Detroit die Strompeicher füllt, zaubert Opel seine eigene Version des Elektroautos aus dem Ärmel.

Ampera-e heisst der Kleinwagen in Anlehnung an den geistigen Vorläufer Ampera. Während Crossover-Opel in Zukunft also ein X tragen (Vorstellung Mokka X) wird das kleine „e“ wohl die Kennzeichnung für Fahrzeuge mit Batterieantrieb.

Während der stickoxidhustende Mitbewerber am Mittellandkanal also großspurig die Entwicklung einer Elektroplattform ankündigt und in zwei Jahren zuerst mit sündhaft teuren Premiumautos wie dem Audi Q6 e-tron oder dem Porsche Mission E zaghaft aufs Eis steigt, will Opel schon im kommenden Jahr Pirouetten drehen.

Genau so ein Auto braucht der Markt, wenn sich die Elektromobilität endlich durchsetzen soll. Ein fünfsitziger Kleinwagen, der mit seinem Format perfekt in urbane Großräume passt. Das Design ist nicht unbedingt preisträchtig, aber durchaus massentauglich und extravagant genug, um im Straßenverkehr als Elektroauto aufzufallen. Mal ganz ehrlich: Auch der diskrete E-Auto-Käufer zeigt sich doch lieber hiermit als mit einem Golf, bei dem nur der „e-Golf“ Schriftzug die Antriebsrevolution verrät, oder?

Opel Ampera-e

Günstiger als dieser Konkurrent soll der Opel zudem werden. Preise sind noch nicht bekannt, ich rechne aber mit einem Listenpreis von unter 30.000 Euro, wenn der Ampera-e im Frühjahr 2017 auf den Markt kommen wird. Um das günstige Niveau trotz Dollar-Wechselkurs und Import nach Europa zu halten, wird im Gegensatz zum Chevrolet Bolt wohl die Batteriekapazität und damit die Reichweite eingeschränkt. Während der Ami bis zu 320 Kilometer mit einer Ladung der im Fahrzeugboden verbauten Energiespeicher weit kommt, sollen dem Opel Gerüchten zufolge knapp 220 Kilometer genügen müssen. Um nicht in die Reichweitenfalle zu tappen, sollte Opel zumindest gegen Aufpreis eine größere Batterie anbieten.

Auch gilt es, die Konkurrenz in Form des BMW i3 genau zu beobachten. BMW hat für die kommende Modellpflege des Elektroautos eine größere Akkuleistung und ergo mehr Reichweite in Aussicht gestellt, sie sich wohl auch um die 300 km einpendeln dürfte. Aktuell kostet der i3 ab 34.950 Euro. Vielleicht sollte Opel also gar nicht versuchen, den BMW oder den e-Golf preislich weit zu unterbieten, sondern lieber eine höhere Reichweite ermöglichen.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller