Neue Modelle, alternative Antriebe und höhere Preise: Der Plan für Opel steht.
„PACE!“ nennt Opel seinen Zukunftsplan, der heute an den Start geht. Was die Opel-Führung in den kommenden Jahren umsetzen will (und soll!) ist hier zusammengefasst.
Wie bereits durchgesickert ist , wird das deutsche Opel-Entwicklungszentrum in Rüsselsheim innerhalb des PSA-Konzerns künftig mit der Arbeit an neuen Technologien beauftragt. Hier nennt Opel nicht nur die Entwicklung von Assistenzsystemen und dem autonomen Fahren, sondern überraschenderweise auch die Brennstoffzellentechnologie.
Die Modelle mit dem Blitz im Logo werden bis 2024 volltändig auf PSA-Technik umgestellt, künftig sollen auch Opel statt gegenwärtig neun nur noch zwei Plattformen für die Modellpalette ausreichen. Die wird für jede Baureihe auch mindestens eine elektrifizierte Variante vorsehen.
Der kommende Opel Corsa, der 2019 auf den Markt kommen, wird (wohl nicht direkt zur Premiere) auch in einer batteriebetriebenen Elektroversion zu haben sein. Der Opel Grandland X kommt, das wurde bereits während der IAA kommuniziert, als Plug-in Hybrid kommen. 2020 sollen vier Opel-Baureihen elektrifiziert sein. Die nächste neue Opel-Baureihe ist der Stadtlieferwagen Combo, der 2018 kommt. Bis 2020 sollen neun neue Opel, Karosserievarianten eingeschlossen, vorgestellt werden.
Im Opel Werk Eisenach soll ab 2019 ein neues SUV auf PSAs EMP2-Plattform produziert werden. Dieser Baukasten trägt aktuell verschiedenste Modelle vom Peugeot 3008 (Opel Grandland X) und Citroen C4 Picasso bis hin zu den Großraumvans Peugeot Traveller / Citroen Spacetourer. Das neue Opel Modelle wird wohl ein größerer Nachfolger des aktuellen Mokka X, der sich dann durch mehr Offroad-Kompetenz von Crossland X und Grandland X abheben könnte.
Der aktuelle Opel Insignia, der erste dieses Jahr auf den Markt kam und als letzter Opel unter GM-Regie in die Geschichtsbücher eingehen wird, ist intern wohl auch schon wieder angezählt. Man plant nämlich schon offiziell mit „einem Fahrzeug im D-Segment auf der EMP2-Basis“, das wieder am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim gebaut werden soll. Das D-Segment bezeichnet die Mittelklasse. Gut möglich, dass man auch hier ein bereits geplantes, aber dann wieder verworfenes SUV-Crossover auflegt, was man preislich über dem Insignia positionieren kann.
Mit einem strikten Sparkurs will man die Marke Opel zudem im Jahr 2020 wieder in den schwarzen Zahlensehen. Pro Auto sollen die Kosten (für Produktion, Marketing, Vertrieb) um 700 Euro gesenkt werden. Bis 2020 sollen durch Synergieeffekte 1,1 Milliarden Euro eingespart werden, bis 2026 insgesamt 1,7 Milliarden.
Sobald wie Opel-Werke auf mehr Effizienz getrimmt sind, will PSA sie in den globalen Fertigungsverbund des Konzerns mit einbeziehen. Gut möglich also, dass man auch Modelle z.B. von DS in Deutschland produzieren wird. Man unterstreicht ein Ziel, betriebsbedingte Kündigungen zu erreichen, ohne hier aber eine Garantie zu geben.
20 neue Exportmärkte wurden identifiziert, in denen Opel bis 2022 an den Start gebracht werden soll. Neben den Sparbemühungen möchte man Opel aber auch preislich höher positionieren, um somit einen besseren Ertrag zu erzielen.
Dazu zählt sicherlich nicht die jüngste Aktion in Norwegen und Holland, wo der elektrische Opel Ampera-e für das neue Modelljahr einen gewaltigen Preissprung macht. PSA will das Modell bekanntermaßen schnell loswerden, sieht es als isoliertes Produkt ohne Gleichteile mit anderen Modellen.
In der holländischen Opel-Preisliste kostet der Ampera-e im neuen Modelljahr 2018 ab 46.699 Euro als Business+, der Ampera-e Business Executive verlangt die Überweisung von 50.349 Euro, über 5.500 Euro mehr als bisher. Die Preissteigerung gilt auch für Kunden, die das Elektroauto bereits bestellt haben und noch darauf warten. Wer jetzt stornieren will, dürfte das wohl ohne Probleme machen können.