Alfa präsentiert den neuen Stelvio. Auch als Quadrifoglio mit 510 PS.
„Im Stadtverkehr von Los Angeles genauso komfortabel wie auf einer deutschen Rennstrecke.“ So definiert Alfa Romeo – Chef Reid Bigland das neueste Modell der Marke. Schon wieder? Nach der jahrelangen Durststrecke sind neue Alfas noch etwas Ungewohntes. Nach dem Erstaufschlag mit der gelungenen Giulia-Limousine geht es jetzt aber richtig los.
Wieso erst jetzt? Deutschland ist SUV-Land. Die USA sind SUV-Land. Auf der ganzen Welt wächst das SUV-Segment. Deswegen bringt Alfa Romeo mit dem Stelvio nun das noch wichtigere neue Auto. Präsentiert wird er auf der Los Angeles Auto Show. Und damit auf dem Absatzmarkt, der für die Marke immens wichtig ist. Dort kann Alfa Romeo mit dem Stelvio endlich das Korsett des Nischenanbieters ablegen. Das Modell ist nach dem Bergpass in den italienischen Alpen benannt, der auf Deutsch weniger dramatisch klingt: Stilfser Joch.
Um die Brisanz seiner Ambitionen zu untermauern, zeigt sich der Alfa Romeo Stelvio mit Stereoiden vollgepumpt im Trainingsanzug. Denn hier ist er, der Quadrifolgio mit Allradantrieb! Aus der Giulia übernimmt der Stelvio die Motoren, so auch den 510 PS starken 2,9 Liter-V6-Biturbo. Wie dramatisch diese Maschine vorangeht, konnte ich für die Kollegen von mein-auto-blog in Erfahrung bringen.
In 3,9 Sekunden soll der Stelvio Quadrifoglio Tempo 100 erreichen und bis zu 284 km/h schnell sein. Im Race-Modus der DANN-Fahrdynamikregelung schaltet die Achtgangautomatik in 100 Millisekunden.
Ziviler gibt sich der Zweiliter Turbro mit 280 PS, der aus der Giulia Veloce (Vorstellung hier) bekannt aus. Für die Premiere in den USA sind vorerst nur diese beiden Motoren in Aussicht gestellt. In Europa wird natürlich auch noch der 2,2 Liter Turbodiesel Einzug in den Stelvio finden, wohl in den Ausbaustufen 180 PS und 210 PS.
Optisch ist der Stelvio keine große Überraschung, sondern eine Genugtuung für Automobilästheten. Denn er kommt genauso, wie man sich die Übersetzung der Giulia-Linien in das SUV-Segment vorstellen konnte. Kurze Überhänge und ein flaches Schrägheck, das jeden Gedanken an eine Coupéversion hinfällig macht, machen an. Auch das Heck weiß mit klaren Linien und der ruhigen Fläche in der Heckklappe zu gefallen. Es erinnert herrlich an den Brera. Gleichzeitig macht es Appetit auf den geplanten Nachfolger der kompakten Giulietta, die auf der gleichen Plattform wie Giulia und Stelvio basieren wird.
Während der Stelvio Quadrifoglio leistungsmäßig auch hochkarätige SUV-Sportler wie den Porsche Macan Turbo in den Schatten stellt und sich als Alternative zu den hochgebockten AMG, RS und M empfiehlt, gibt es mit den bodenständigeren Modellen eine sehr schicke Alternative zu Mercedes GLC, Audi Q5 und BMW X3.
Wann genau der Stelvio bei uns zu den Händlern kommt, ist noch nicht bekannt. Die Wintersperre des Bergpasses dauert bis Juni an - ob der Alfa es danach gleich über die Alpen schafft?