Der neue Kia Sportage Plug-in Hybrid im ersten Fahrbericht mit Video-Review.
Wen wundert es noch? Auch bei Kia ist das kompakte SUV im Modellprogramm einer der Bestseller. In den Monaten Januar bis einschließlich März 2022 belegt der Sportage mit 2.984 Neuzulassen in Deutschland den zweiten Platz im internen Ranking hinter dem Ceed (5.851).
Die Neuauflage des Sportage, die zum Jahreswechsel auf die Höfe der der Händler rollte, kommt bei den Kunden gut an. Viele Käufer dürften wegen des exzentrischen Frontdesigns zum Koreaner „made in Europe“ (Slowakei) greifen, andere vom Platzangebot und dem breiten Modellprogramm angesprochen werden. Jetzt wird die Palette erweitert, fortan in der Kia Sportage auch als Plug-in Hybrid lieferbar
Der Sportage PHEV im Video
Der Antriebsstrang des Stecker-Sportage ist nicht nur aus dem größeren Kia Sorento, sondern auch vom Konzernbruder Hyundai Tucson Plug-in Hybrid bekannt. Der 1,6 Liter große T-GDI-Benziner mit 132 kW / 180 PS bekommt Unterstützung von einem maximal 67 kW (91 PS) starken Elektromotor. Eine Sechsstufen-Wandlerautomatik verwaltet bis zu 350 Newtonmeter Drehmoment, die Systemleistung des Plug-in Hybriden liegt bei 195 kW / 265 PS.
Ein 13,8 kWh großer Akku im Fahrzeugboden soll, laut WLTP-Norm, für bis zu 70 Kilometer Reichweite sorgen. Dessen Einbaulage sorgt dafür, dass auf den Rücksitzen im Vergeich zu den Mildhybriden und reinen Verbrennern leichte Abstriche hingenommen werden müssen. Der Innenboden liegt höher, dadurch sitzen große Passagiere mit stark angewinkelten Beinen im Fond.
Die kleinen Unterschiede
Das Kofferraumvolumen sinkt auf immer noch üppige 540 (bei umgeklappten Rücksitzlehnen bis zu 1.715) Liter. Das ist zwar spürbar weniger als beim reinen Benziner ohne Elektrifizierung (591 Liter), liegt aber über dem 48V-Diesel (526 Liter), der auch noch einen AdBlue-Tank mit sich führt.
Sind damit alle Besonderheiten des Sportage Plug-in Hybrid geklärt? Noch nicht. Das Infotainmentmenü auf dem 12,3 Zoll großen Touchscreen-Display bekommt einen neuen Menüpunkt für Lademanagement und Energieinformationen. Außerdem können Fachleuchte nach den kommenden Zeilen mit Nerdwissen punkten.
Einen Sportage Plug-in Hybrid erkennt man äußerlich nicht nur am zweiten „Tankdeckel“ auf der rechten Seite, sondern auch am seitlich statt mittig im vorderen Lufteinlass angeordneten Radarsensor. Einen „PHEV“-Schriftzug trägt der Testwagen nicht, denn er fährt in der dynamisch auftretenden Ausstattungslinie GT-Line nebst Emblem auf der Heckklappe vor.
Sie bettet Fahrer und Beifahrer auf bequemen, elektrisch einstellbaren Sitzen. Nach dem Druck auf den Startknopf stromert der Sportage im EV-Modus los. Der Elektromotor bietet ausreichend Kraft (für sich alleine mit 304 Newtonmetern), um das SUV im Verkehr mitschwimmen zu lassen oder auch mal Zwischenspurts hinzulegen.
Die ersten Testfahrten mit dem Kia Sportage Plug-in Hybrid fanden an einem regnerischen, kühlen Apriltag statt. Erneut zeigt der Antriebsstrang, dass rein elektrisches Fahren im Pendlerverkehr nicht immer möglich ist. Sobald der Innenraum geheizt werden soll, springt mitunter der Benziner an – selbst bei voller Traktionsbatterie.
Drei Stunden an der Wallbox
Davon spürt man im Innenraum kaum etwas, der Antrieb arbeitet weit entfernt hinter guter Dämmung. Fahrten ins Büro und wieder nach Hause, bei denen am Ende ein 0,0-Liter-Verbrauch auf der Anzeige des Bordcomputers steht, sind aber nicht oft zu realisieren. Der Onboard-Charger erlaubt zweiphasiges Laden mit 7,2 kW. An der heimischen Wallbox bedeutet das aber eine Ladeleistung von 4,6 kW. Zwei Stunden und 45 Minuten parkt der Sportage dann am Kabel, um den Akku wieder zu füllen. Das lässt sich gut im Alltag integrieren. Genaue Verbrauchsangaben und auch weitere Tests, die elektrische Reichweite ohne Zutun des Benziners maximal auszureizen, wird ein späterer Test klären.
Das kostet der Sportage PHEV
Kia bietet seinen Stecker-Sportage ab 44.390 Euro an. Spirit und GT-Line sind hier keine Ausstattungslinien, sondern Optionspakete. Mit diesem Kniff sind alle Varianten, zumindest bei einer Erstzulassung bis 31. Dezember 2022, für den vollen Umweltbonus in Höhe von 7.177,50 Euro (inklusive Mehrwertsteuer auf den Herstelleranteil) berechtigt.
Der Kia Sportage Plug-in Hybrid GT-Linke kostet, laut Preisliste und Konfigurator, 50.290 Euro. Damit liegt er auf dem Niveau des Hyundai Tucson N Line PHEV (50.800 Euro). Konkurrenten wie der Opel Grandland Hybrid4 mit 300 PS Systemleistung sind, mit vergleichbarer Ausstattung, deutlich teurer.
Fazit
Der Kia Sportage liefert erneut eine gute Vorstellung ab. Platzangebot, Infotainment und Ausstattung gefallen auch Menschen mit hohen Ansprüchen, das Design ist wie immer Geschmackssache.
Als Plug-in Hybrid spricht der Sportage vor allem Firmenwagenfahrer an, die nach 2022 immerhin noch von der fortgeführten Begünstigung bei der Versteuerung des geldwerten Vorteils (0,5 statt ein Prozent) profitieren. Der Antrieb ist kräftig und gut abgestimmt. Das häufige Zuschalten des Benziners stört aber auch in diesem Konzernderivat die Freude am rein elektrischen Fahren. Trotzdem dürfte auch diese Motorvariante dazu beitragen, dass der Sportage weiterhin einer der Besteller von Kia bleibt.
Technische Daten
Kia Sportage Plug-in Hybrid |
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Antrieb | permanenter Allradantrieb |
Abgasnorm | Euro 6d |
Hubraum | 1.598 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 132 kW / 180 PS bei 5.500 U/min |
Max. Drehmoment | 265 Nm bei 1.500 - 4.500 U/min |
Getriebe | Sechsgang-Automatik |
Elektromotor: Maximale Leistung kW | 67 kW (91 PS) |
Elektromotor: Maximales Drehmoment | 304 Nm |
Systemleistung: kW / PS | 195 kW / 265 PS, 350 Nm |
Batterie | 13,8 kWh Lithium-Ionen-Polymer |
Maximale Ladeleistung Gleichstrom (DC) | 7,2 kW |
Tankinhalt | 42 Liter |
Beschleuningung 0-100 km/h | 8,2 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit elektrisch | 140 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 191 km/h |
Norm-Verbrauch kWh / 100 km | 16,9 kWh |
Norm-Verbrauch auf 100km | 1,1 Liter |
Leergewicht | ca. 2 Tonnen |
Anhängelast (gebremst) | 1.350 kg, Stützlast 100 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.515 / 1.865 / 1.650 mm |
Grundpreis | 44.390 Euro |