Erste Fahrt im sanft überarbeiteten Diesel-SUV aus Japan.
2012 ist auch Mazda in das Segment der kompakten SUV eingestiegen und brachte die erste Generation des CX-5 auf den Markt. Schnell etablierte sich die Modellreihe zum bestverkaufen Mazda. Große Fußspuren, in die CX-5 Nummer 2 trat, als er im Frühjahr 2017 die Nachfolge antrat. Auch im AUTONOTIZEN-Fahrbericht konnte das SUV überzeugen, bisher in den beiden Benziner-Versionen als Zweiliter mit 160 PS , der künftig stets fünf PS mehr hat, und als 2,5 Liter mit 194 PS .
Beide bekamen zum Modelljahr 2018 (ja, Mazda nennt das so, obwohl 2019 schon fast vor der Türe steht) innermotorische Maßnahmen verpasst und erfüllen fortan ohne Partikelfilter die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Dabei stieg die Maximalleistung des größeren Saugers, der im Teillastbetrieb zwei der vier Zylinder stilllegt, um zarte zwei auf 194 PS.
Im optisch unveränderten Cockpit können CX-5 Kunden (außer im Basismodell namens Prime-Line) künftig für 300 Euro Aufpreis eine Smartphone-Integration für Apple CarPlay und Android Auto bestellen. Der Clou bei den Japanern: Auch Bestandsfahrzeuge können, sofern sie das Infotainmentsystem mit sieben Zoll großem Monitor verbaut haben, mit der neuen Software und einer geänderten USB-Buchse in der Mittelkonsole nachgerüstet werden.
Wie auch der vor kurzem überarbeitete und gefahrene Mazda6 Facelift kommt im Topmodell Mazda CX-5 Sports-Line, zu dem übrigens die meisten Kunden greifen, eine neue Rundumsichtkamera zum Einsatz. Im darunter positionierten Exclusive-Line kostet sie, zusammen mit dem jetzt stets direkt auf die Windschutzscheibe projizierenden Head-up Display und einem Fahrassistenzpaket, 1.250 Euro Aufpreis.
Wie die Benziner sind auch die Dieselmotoren im Mazda CX-5 jetzt auf die Abgasnorm Euro 6d-Temp umgestellt. Während der schwächere der beiden Bi-Turbos weiterhin 150 PS leistet, stieg die Leistung des stärkeren Modells von 175 auf 184 PS. Der Leistungszuwachs wird mit künftig variabler statt fester Turbinengeometrie im größeren der beiden Lader erreicht. Das maximale Drehmoment stieg dabei um 25 auf jetzt 445 Netwonmeter. Dieser Motor stand, in Verbindung mit dem aufpreispflichtigen Sechsstufen-Automatikgetriebe, zur ersten Testfahrt bereit.
Im Video: Der Mazda CX-5 Skyactiv-G 160 im Review:
Auf kurven- und hügelreichen Strecken im Bergischen Land zeigte sich der laufruhige Selbstzünder auch direkt von seiner besten Seite. Die bärige Kraft des Vierzylinders und das gewohnt knackige Fahrverhalten des CX-5 mit dem straffen Fahrwerk und der direkten Lenkung prägen den Charakter des Autos. Während die Benziner entspannt und rational wirken, kommt mit dem großen Dieselmotor deutlich mehr Fahrspaß auf. Wer leicht grinsende CX-5 Fahrer sieht, darf also auf den Selbstzünder unter der Haube tippen.
Bei der kernigen Kurvensammlerei fällt plötzlich auf, dass der Mazda CX-5 durchaus neue Vordersitze mit mehr Seitenhalt vertragen könnte. Zumindest eine spezielle Ausstattungsversion mit Sportsitzen wäre doch eine Überlegung wert, oder? Auch beim Geradeausfahren fällt spätestens seit der Probefahrt im Mazda6 mit dessen neuen Sitzen auf, dass die Stühle im CX-5 doch recht dünn geraten sind.
Die Wandlerautomatik des CX-5 hat eine manuelle Schaltgasse. Wird der Wählhebel nach links gekippt, kann man mit ihm durch die sechs Gänge flippern. Das macht man, wenn überhaupt, nur für den Fahrspaß auf kurvigen Strecken, auch um bei Gefälle vor Kehren zurückzuschalten. Schaltpaddels am griffigen Dreispeichenlenkrad wären dann ergonomischer, die gibt es im Mazda CX-5 aber leider nicht.
In allen anderen Fahrsituationen überlässt man der Box gerne die Schaltarbeit, denn das kann sie sehr gut. Auch die Übersetzung passt. Auf der Autobahn geht es munter voran und auch bei Gasbefehlen oberhalb von 160 km/h kommt der Mazda nicht aus der Puste. Die mit 208 km/h angegebene Höchstgeschwindigkeit erreicht der CX-5 Skyactiv-D 184 mühelos. Dabei bleibt es verhältnismäßig ruhig. Windgeräusche und Dieselknurren halten sich vornehm zurück und wieder zeigt das Fahrwerk sein Können. Egal ob enge Kurven mit Tempo 50 oder langgezogene Autobahnbiegungen mit Querfugen nahe der Maximalgeschwindigkeit: der CX-5 ist sicher beherrschbar, gibt ausreichend Rückmeldung von unten und klebt auf der Straße.
Ein gutes Auto ist er also nach wie vor, der Hochsitz aus Hiroshima. Glücklich kann man mit ihm werden. Aber für ausgesprochene Vielfahrer gibt es starke Konkurrenz im eigenen Haus. Wer seine Arbeitszeit zu großen Teilen hinter dem Lenkrad verbringt, sollte sich auf jeden Fall den Mazda6 und dessen neue Sitze ansehen, probesitzen und -fahren. Egal, wie die Entscheidung dann ausfällt, es dürfte den Verkaufsberater nicht stören – man bleibt ja der Familie treu.
Technische Daten
Mazda CX-5 Skyactiv-D 184 AWD Sports-Line |
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Hubraum | 2.191 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 135 kW / 184 PS bei 4.000 U/min |
Max. Drehmoment | 445 Nm bei 2.000 U/min |
Getriebe | Sechsgang-Automatik |
Beschleuningung 0-100 km/h | 9,6 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 208 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 5,5 Liter |
Verbrauch real auf 100km | 7,2 Liter |
Reifenmarke und –format des Testwagens | 225/55 R19 |
Leergewicht | 1.749 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.550 / 1.840 / 1.680 mm |
Grundpreis | 41.190 Euro (inkl. Automatik) |
Testwagenpreis | 45.280 Euro |