Audi A4 und h-tron Audi in Detroit

A4 Allroad fürs Volk, h-tron Concept fürs Museum

Audi in Detroit

Ein paar Jahre in der Firma, mittleres Management, Sonderzulagen. Das Leben ist schön, oder? Nicht ganz, denn unseren exemplarischen Angestellten wurmt etwas. Er würde ja so gerne SUV fahren, weil das halt gerade so hip ist. Aber der Fuhrparkleiter wedelt mit der Vorgabe herum, SUV gehen nicht, ist halt so. Was nun? Zumal Herr Maier doch schon einen A4 hat, und der Nachbar auch.

Das Drama ist beendet – denn Audi stellt natürlich auch der neuen (ja, bitte genau hinsehen!) Baureihe wieder einen Allroad zur Seite. Das Avantmodell fürs Grobe zeigt sich aktuell auf der Detroit Motor Show. Klar kostet der mehr als der normale Avant, aber auch die damit verbundene höhere Steuerlast kann der Herr Dienstwagenfahrer seiner Ehefrau erklären: Seit dem Golf II 16V damals (vor den Kindern, vor dem Hund) kann sie damit wieder ruhiger schlafen, falls sie (oder ER!!!) doch mal mit dem Radkasten an der Tiefgaragenmauer entlangschleift – die unlackierten Plastikleisten machen es möglich. Natürlich wird man sich diese Anbauteile gegen Aufpreis wie beim Vorgänger auch wieder in Wagenfarbe lackieren lassen. Das wirft dann aber die Frage auf, warum man den ganzen Allroadzirkus veranstaltet bzw. kauft, um den robusten Ansatz dann zu kaschieren.

Audi in Detroit

Während der A4 Allroad also zumindest optisch anders sein will, geht die zweite Premiere technisch diesen Weg. Die IAA Studie e-tron bekommt einen zweiten Aufguss. Diesmal wird sie gelb lackiert und zeigt, dass auch Audi am Brennstoffzellenauto arbeitet. Heraus kommt der h-tron concept. Die verbaute Brennstoffzelle treibt zwei Elektromotoren an: 90 kW (für In-Mark-Umrechner: 122 PS) leistet die Maschine an der Vorderachse, 140 kW (190 PS) das Gegenstück hinten. Audi spricht vom „elektrisierten quattro“ Antrieb. Mit vollen Wasserstofftanks soll eine Reichweite von 600 Kilometern erzielt werden, ohne dass wir Angaben zu Tankgröße oder Verbrauchswerten mit an die Hand bekommen.

Denn wie viele alternativ angetriebene Autos deutscher Hersteller ist auch dieses Modell nur eine Absichtserklärung. Zumindest der rein elektrische Bruder e-tron soll ja 2018 marktreif sein. Bis dahin drücken wir halt weiter die Plastikflaschen AdBlue zusätzlich zum Dieselrüssel in die Tankstutzen des A4 Allroad.

Text: Bernd Conrad, Fotos: Hersteller

Audi in Detroit

Teile das!
Text: Bernd Conrad