Der neue Audi A8 ist ein Auto für alle Geschmäcker.
Nicht weniger als „die Zukunft der Luxusklasse“ verspricht Audi mit der Präsentation der neuen Luxuslimousine A8. Was an sich ja auch richtig ist, denn zukünftig kann man als Kunde der Luxusklasse zum Beispiel dieses Modell wählen. Ende 2017 kommt der neue Audi A8 auf den Markt.
Um Audis neues Topmodell wurde im Vorfeld ein ganz schöner Zirkus veranstaltet, das Geteasere stellte sogar Konzernschwester Skoda in den Schatten. Jetzt zeigt sich der erste neue Audi, der nach dem oft kritisieren gestalterischen Stillstand komplett von Chefdesigner Marc Lichte entworfen wurde, doch erstaunlich evolutionär.
Zumindest auf den ersten Blick. Wenn man sich länger mit dem Audi A8 beschäftigt, erkennt man die Weiterentwicklung im Design. Die muskulösen Radkästen mit der Karosseriefalz darüber sollen das Auto optisch auf die Straße drücken, der nochmals größere, aber nicht aggressive Kühlergrill scheint Kilometer lieber aufzusagen als zu fressen. Am Heck gibt sich der A8 dann ganz global. Das durchgehende Leuchtenband ist schick und neu für Audi, ziert in ähnlicher Form aber einige, vor allem asiatische, Limousinen. Wie die will und muss der Audi A8 eben auch bei Käufern in den USA, dem Nahen Osten und Asien punkten.
Mit einem Technologiegewitter will der Audi A8 den Markenclaim wieder mit Substanz füttern Matrix-LED-Scheinwerfer mit Laserlicht werden zu haben sein. Das 48V-Bordnetz füttert u.a. auch das neue Adaptivfahrwerk mit Energie. Die Frontkamera erfasst 18 Bilder pro Sekunde. Werden dabei Straßenunebenheiten erkannt, werden die Dämpfer darauf vorbereitet, womit der Fahrkomfort deutlich zulegen soll.
Außerdem soll der Mild-Hybrid es ermöglichen, dass der Motor in einem breiten Geschwindigkeitsband von 55 bis 160 km/h bis zu 40 Sekunden lang ausgeschaltet wird, wenn das Auto im Teillastbetrieb „segelt“. Laut Audi soll das den realen (!) Spritverbrauch um bis zu 0,7 Liter auf 100 Kilometer senken.
Die Überleitung zu den Motoren: Zum Markstart gibt es zwei aufgeladene V6 mit drei Litern Hubraum: Der TDI leistet 286 PS (600 Nm maximales Drehmoment), der TFSI-Benziner 340 PS (500 Nm). Im Jahr 2018 kommen zwei Vierliter-V8-Triebwerke (TDI 435 PS, TFSI 460 PS) und der sechs Liter große Zwölfzylinder mit 585 PS. Alles ziemlich konservativ? Dann sollten Sie weiterlesen. Die Langversion Audi A8L kommt auch als Plug-in Hybrid mit dem Dreiliter-V6-Benziner und Elektromotor, der bis zu 50 Kilometer Normreichweite im Elektromodus ermöglichen soll. Die Systemleistung beträgt 449 PS, das maximale Drehmoment 700 Nm. Auch induktives Laden soll der Audi A8 L E-Tron draufhaben. Am Angebot der Langversion sieht man schon: mit diesem Auto will Audi vor allem Kunden in asiatischen Megacities ködern, die sich gerne chauffieren lassen.
Dabei können sie sich künftig auf bequemen Einzelsitzen im Fond massieren und belüften lassen. Der Fahrer kann die Lüftungsdüsen auf dem Armaturenbrett mit einem Fingerwisch öffnen, da schwebt ein bisschen der Geist des VW Phaeton durch den A8. Bemerkenswert: Während die Mercedes S-Klasse eine halbe Kinoleinwand vor den Fahrer zimmert und der BMW 7er das Display oben auf dem Cockpit sitzen lässt, steckt der Monitor im Audi A8 weiterhin klassisch in der Mittelkonsole. Wie viele Vergleichstests werden wohl den Satz des „trotz digitaler Instrumente zu tief angebrachtem Touchscreen-Monitor“ in der Wortwahl haben? Ein zweites Display gibt es abermals weiter unten für die Klimaeinstellung.
Für das automatisierte Fahren ist der Audi A8 weitgehend bereit. 2018 sollen die ersten Assistenten für das führerlose Einparken, Ausparken und pilotiertem Staufahren vernetzt werden, in Deutschland wartet Audi aber noch auf das entsprechende Gesetz, damit der Audi A8 bis 60 km/h das Kommando selber übernimmt. Auch das wird ein Segen für gestresste Stauhopper in Peking und Co. Sein – die sich dann ganz entspannt über das global verständliche Karosseriedesign freuen können.
In Deutschland startet der Verkauf gegen Ende des Jahres. Der Einstiegspreis für den Audi A8 wird 90.600 Euro betragen, die Langversion gibt es ab 94.100 Euro.