Audi Urbansphere Concept: So stellt sich die Marke einen luxuriösen Elektrovan (nicht nur) für den Verkehr in Megacities vor.
Entworfen wurde die Studie „zunächst für den Verkehr in den Megacities von China“, sagt Audi über das Urbansphere Concept. Das sollte eigentlich in dieser Woche auf der Automesse in Peking Premiere feiern, die jedoch coronabedingt verschoben wurde. Jetzt also „world wide web“ statt chinesische Hauptstadt. Die Dimensionen des Vans (da war es, das Wort!) sind aber auch auf dem Papier mächtig. Das moderne Auto für den urbanen Verkehr, zumindest den in chinesischen Megacities, muss nämlich vor allem eines sein: geräumig und damit groß.
Viel Raum für Komfort
Das Audi Urbansphere Concept, mit dem die Ingolstädter nach Skysphere und Grandsphere ihre aktuelle Studien-Trilogie vervollständigen, ist 5,50 Meter lang. Damit sprengt die Karosserie selbst aktuelle Maßstäbe der Oberklasse. Außerdem ist das Concept Car 2,01 Meter breit und 1,78 Meter hoch.
Die üppigen Abmessungen kommen dem Innenraum zugute. Der wird mit möglichst vielen Stühlen vollgeräumt, sondern mit bestmöglichem Komfort. Über Potaltüren ohne B-Säule betritt man einen Salon mit vier Einzelsesseln. Die chinesische Kundschaft räkelt sich gerne im Fond, hier bietet der Elektrovan Loungekomfort. Die Rückenlehnen lassen sich um bis zu 60 Grad neigen, außerdem gibt es ausfahrbare Beinauflagen.
Transparantes OLED-Display
Große Displays für das Fond-Entertainment sind nicht nur im kommenden BMW 7er angesagt, sondern auch im Audi Urbansphere Concept. Ein transparenter OLED-Screen schwenkt bei Bedarf zwischen den Sitzreihen nach unten. Damit lassen sich Inhalte ansehen, ohne dann man die Übersicht verliert. Wer lieber individuell Filme guckt oder Präsentationen durchsieht, kann das auch mit einzelnen Monitoren an den Rückseiten der Vordersitze machen.
Die Anzeigen in der ersten Reihe erscheinen nur bei Bedarf auf Holzflächen, starre Displays gibt es also nicht mehr. So lassen sich die Anzeigen beispielsweise fahrerorientiert gruppieren, wenn jemand lenkt. Ist das Auto nach Level 4 autonom unterwegs, können die beiden Insassen in der ersten Reihe andere Inhalte ansehen. Die Bedienung erfolgt über Blickkontakt, Gesten- und Sprachsteuerung. Oder auch mit Touchelementen.
Wer die Zeit im selbstfahrenden Audi für Entspannung nutzen will, kann auch eine Yoga-App aktivieren. Ist mehr Action gefällig? Auch das Holoride-System ist an Bord, die VR-Brillen für Games und mehr stecken in den Türverkleidungen.
Auch im volldigitalen Entertainment-Van der Zukunft steckt noch ein Antrieb, selbstredend ein elektrischer. Zwei Motoren bringen es auf maximal 295 kW (401 PS) und ein Drehmoment von 690 Newtonmetern. Der primäre Antriebsmotor ist der hintere. Für bestmögliche Effizienz wird die Maschine an der Vorderachse im Rollbetrieb stromlos schalten.
PPE-Plattform als Basis
Die technische Basis des Urbansphere Concept stellt die PPE-Architektur (Premium Platform Electric), die auch den kommenden Audi A6 e-tron tragen wird. Die von Audi e-tron GT und Porsche Taycan (und auch von Hyundai Ioniq 5, Genesis GV60 sowie Kia EV6) bekannte 800-Volt-Technik sorgt für kurze Ladezeiten. Die mehr als 120 kWh große Batterie soll dank 270 kW Ladeleistung in 25 Minuten von fünf auf 80 Prozent Ladezustand zu bringen sein. Zehn Minuten am Kabel genügen, um Strom für eine Reichweite von 300 Kilometern nachzuladen. Audi peilt eine Normreichweite mit vollem Akku von 750 Kilometern an.
Das macht klar: Trotz des Namens ist die neue Audi-Studie, zu der es keine konkreten Serienpläne gibt, auch ein potenzielles Langstrecken-Reiseauto. Und es stellt sich die Frage: Wäre nicht er der perfekte A8-Nachfolger für gutbetuchte Kunden?
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