DS N°4 2025

DS N°4 2025 Nummer 4 fährt jetzt auch elektrisch

6:02 Min.

Neuer Name zum Facelift: Der DS N°4 kommt künftig auch mit Elektroantrieb. Erster Check mit Sitzprobe!

Die Modelle der französischen Marke DS, mit der Stellantis Premium-Kunden ansprechen will, bleiben auf dem deutschen Markt ein Nischenangebot. 905 Exemplare des DS4 wurden 2024 hierzulande erstmals zugelassen. Zum Vergleich: Der BMW 1er kam von Anfang Januar bis Ende Dezember 2024 19.705-mal auf die Straße, die Mercedes A-Klasse kam auf 17.406 Neuzulassungen. Ein Facelift und ein neuer Name sollen die Alternative aus Frankreich, die weiterhin im Opel-Werk in Rüsselsheim gebaut wird, auffrischen und attraktiver machen.

(Fast) neuer Name

Aus DS4 wird mit der Modellpflege DS N°4 (gesprochen: „Nummer Vier“), er folgt damit der neuen Nomenklatur des Elektro-Flaggschiffs DS N°8. Am Heck des Fünftürers prangt die Modellbezeichnung unter der großen „DS Automobiles“-Schriftzug. Mehr tut sich an der Front.

Der komplett neue Stoßfänger erlaubt ein prägnanteres Gesicht. Das Logo im Kühlergrill ist illuminiert. LED-Elemente ziehen sich links und rechts davon bis zu den vertikal auslaufenden Tagfahrlicht-Leisten. Der DS N°4 wirkt somit deutlich breiter. Die Scheinwerfer, optional mit Matrix-LED-Technologie ausgestattet, bleiben unverändert. Neues Blech spannt sich darüber bis zum Kunststoffgitter: Die Motorhaube wurde um 12 Millimeter verlängert. Auf ihr wird eine Plakette angebrachte, die Information über die Ausstattungslinie gibt. Am Format des kompakten DS ändert sich nichts. Der Fünftürer ist 4,40 Meter lang, 1,87 Meter breit und 1,47 Meter hoch.

Der DS N°4 im Video

Im Cockpit blickt der Fahrer auf ein neues Display für die Instrumente, das mit einer Bildschirmdiagonale von 10,25 Zoll deutlich gewachsen ist. Weiter rechts steckt das bekannte 10-Zoll-Display, die Infotainment-Software ist jedoch komplett neu. Die geänderte Bedienstruktur macht auch das einstige Zusatz-Display auf der Mittelkonsole obsolet. Die dafür gedachte Handauflage bleibt aber auf der Mittelkonsole. Hier wird ein Sparzwang bei der Umgestaltung des Innenraums offensichtlich.

Wer bei der Konfiguration seines Neuwagens nicht sparen möchte, der kann ein Head-up-Display bestellen, das seine Informationen direkt auf die Windschutzscheibe spiegelt. Außerdem gibt es ein Soundsystem der Marke Focal Electra mit 14 Lautsprechern und 690 Watt Ausgangsleistung.

Der Elektroantrieb

Neu im Programm: Der vollelektrische DS N°4 E-Tense.

Erstmals wird es den DS N°4 auch als Elektroauto geben. Der „E-Tense 100% elektrisch“ treibt mit einem 156 kW (213 PS) starken E-Motor die Vorderräder an. Der Akku im Fahrzeugboden hat eine Speicherkapazität von 58,3 kWh, die für eine Norm-Reichweite von 450 Kilometern ausreichen sollen. Geladen wird entweder am Wechselstrom-Stecker mit 11 kW (dreiphasig), oder am Schnelllader mit maximal 120 kW. In einer halben Stunde soll der Füllstand des Akkus von 20 auf 80 Prozent zu steigern sein. Für eine bessere Aerodynamik ist die Karosserie des Elektro-Vierer, im Vergleich zu den anderen Motorvarianten, um 10 Millimeter tiefergelegt. Während der Fahrt kann man die Effizienz mit drei Rekuperations-Stufen steuern, außerdem hilft eine Wärmepumpe beim Erhalt der Reichweite im Winter. Das Kofferraumvolumen beim elektrischen DS N°4 sinkt auf 360 Liter (Mildhybrid 430 Liter, Plug-in Hybrid 390 Liter).

Hybride und Diesel

Der Plug-in Hybrid bekommt einen größeren Akku.

Der zweite DS N°4 mit Stecker ist der Plug-in Hybrid, den man bereits aus dem Vorgänger kennt. Die Systemleistung, die ein 132 kW / 180 PS starker 1,6-Liter-Benziner und ein Elektromotor mit 81 kW (110 PS) erwirtschaften, liegt bei 165 kW / 224 PS. Anstelle der bisher verwendeten Achtstufen-Automatik steckt jetzt ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe im Auto. Damit soll der Plug-in Hybrid fixer beschleunigen. Die Werksangabe für den Spurt von null auf 100 km/h liegt bei 7,1 Sekunden (bisher 7,4 Sekunden). Die Speicherkapazität des Akkus stieg leicht von 12,4 auf 14,6 kWh (jeweils brutto). Damit soll der DS N°4 auch in Zukunft vom Steuervorteil für Firmenwagen mit elektrifiziertem Antrieb profitieren. 81 Kilometer Norm-Reichweite stehen im Datenblatt, bisher waren es 62 Kilometer.

Das Basismodell ist der bekannte Mildhybrid mit einem 1,2 Liter großen Benziner und 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Die Systemleistung liegt bei 107 kW / 145 PS. Auch der BlueHDI genannte Diesel mit 96 / 131 PS bleibt im Programm. Er soll mit leichtem Zeitversatz wieder in Konfigurator und Preisliste einziehen.

Den DS N°4 wird es in den Ausstattungslinien Pallas und Étoile geben. Stoffbezüge, Zweizonen-Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer, Rückfahrkamera und Akustikverglasung gehören zur Serienausstattung beim Pallas-Modell. Étoile bringt eine Innenausstattung mit Alcantara-Elementen und goldene Ziernähte mit, außerdem das umfangreichere DS-Iris-Infotainmentsystem, Matrix-LED-Scheinwerfer, elektrisch verstellbare Vordersitze, eine induktive Ladeablage für das Smartphone und mehr Fahrassistenz.

Je nach Ausstattung kann man verschiedene Options-Pakete bestellen. Beim DS N°4 Étoile dann auch mit Sitzmassage und Lenkradheizung. Als Einzel-Extras werden die elektrische Heckklappe und ein Glasschiebedach zur Wahl stehen. Kunden können aus fünf Lackfarben wählen, „Kaschmir-Blau“ ist neu im Programm.

Marktstart und Preise

Neues Instrumenten-Display hinter dem Lenkrad: Die Anzeige ist deutlich größer als bisher.

Ab Juni wird der überarbeitete DS N°4 bestellbar sein, die ersten Fahrzeuge kommen dann ab September zu den Händlern und auf die Straße. Die Preise sollen nur leicht steigen. Bisher war der Mildhybrid ab 38.640 Euro zu haben, der Plug-in Hybrid ab 44.900 Euro. Auf einem ähnlichen Niveau wie der elektrifizierte Verbrenner dürfte sich auch der neue DS N°4 E-Tense mit Elektroantrieb einsortieren.

Fazit

Im Herbst rollt der DS N°4 auf die Straße.

Mit dem Facelift, das eine komplett neue Front bringt, wird der DS4 zum DS N°4. Neben den Änderungen am Exterieur und im Cockpit soll die Modellpflege vor allem bei den elektrifizierten Antrieben punkten. Der Plug-in Hybrid bekommt einen größeren Akku für mehr Reichweite, als DS N°4 E-Tense kommt der Kompakte zudem erstmals auch als batterieelektrische Variante ins Programm.

Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller (3), Matthias Gill, Bernd Conrad