Elektrischer Lieferwagen von Abt Bekommt die E-Post die Kurve?

Die Deutsche Post testet zehn elektrische Paketlieferwagen.

Das mit der E-Post als sichere Alternative zur Email hat bisher nicht so erfolgreich funktioniert, wie vom Bonner Unternehmen erhofft. Auf der Straße möchte man das „e“ aber konsequenter etablieren. „E“ wie elektrisch.

Die Deutsche Post AG ist nicht nur Eigentümer der StreetScooter GmbH in Aachen, wo der gleichnamige rein elektrische Transporter gebaut wird, sondern kooperiert auch mit dem VW- und Audi-Tuner Abt Sportsline.

Elektrischer Lieferwagen von Abt Sportsline

Der Autoveredler aus Kempten lässt neben seinem Engagement mit eigenem Team in der Formel E auch Taten sprechen. Als zweites Standbein neben Leistungssteigerungen und Karosseriesätzen sind die Allgäuer in die Entwicklung von Komponenten zur Elektromobilität eingestiegen.

Zehn Pakettransporter mit eCab-Fahrgestell hat die Deutsche Post DHL Group als Pilotkunde entgegengenommen. Das dreiachsige Fahrgestell klemmt unter einem Pakettransporter mit dem Führerhaus des VW T6-Transporters. Der erste elektrische moderne VW Bus also. Das Chassis selbst bezieht Abt Sportsline von der Firma Al-Ko, die Fahrgestelle für Wohnmobile und Nutzfahrzeuge produziert.

Elektrischer Lieferwagen von Abt Sportsline

120 Kilometer Reichweite verspricht Abt Sportsline. Das ist natürlich nicht die Welt, reicht für den typischen Verteilerverkehr mit Amazon- und Zalando-Kisten aus. Zudem steigt der Verbrauch nicht beim ständigen Motor-Aus/Motor-An, wie es bei den Dieseltransportern der Fall ist. Zumindest kommt der DHL-Boote damit weiter als sein Briefkollege, dessen StreetScooter je nach Beladung einen Radius von 50 bis 80 Kilometern hat, bevor Stromnuckeln angesagt ist.

Als Energiespeicher nutzt der e-Cab eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie mit einer Kapazität von 40 kWh. Es werden zwei Leistungsstufen des Elektroantriebs mit 72 kW oder mit 88 kW angeboten.

Elektrischer Lieferwagen von Abt Sportsline

Zu den Preisen äußert sich der Hersteller im Moment noch nicht. Hoffen wir also mal, dass der Test im Raum Bonn erfolgreich läuft und die Deutsche Post DHL Group – und andere Lieferdienste – bald mehr elektrische Pakettransporter bestellt. Die amerikanische Konkurrenz ist da schon weiter. In einigen Städten Deutschlands, unter anderem München, Hamburg und Düsseldorf, fährt der UPS-Bote manchmal lautlos vor. Knapp 50 auf Elektroantrieb umgebaute Paketlieferwagen sind Teil der braun lackierten Flotte.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller