Der neue Ferrari Roma Spider löst den Portofino M und dessen Klappdach ab. Erster Check mit Sitzprobe.
Der Begriff Einstiegsmodell ist für einen Sportwagen mit 3,9 Liter großem Biturbo-V8 und 620 PS Leistung vielleicht nicht angebracht. Fakt ist aber: Der Ferrari Roma markiert das untere Ende im Modellprogramm der italienischen Marke, die sich nach oben gerade mit dem viertürigen Purosangue positioniert.
Der Ferrari Roma Spider im Video
Jetzt wird das Roma-Programm um eine offene Version mit Soffverdeck erweitert, den Ferrari Roma Spider. Seit vielen Jahrzehnten ist er der erste Ferrari mit Frontmotor und Textildach. Auf Sicht wird der neue Roma Spider den Ferrari Portofino M mit Bleckklappdach ablösen.
Bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h lässt sich das fünflagige Stoffverdeck des Ferrari Roma Spider in nur 13,5 Sekunden auf Knopfdruck wegfalten. Ein weiterer Knopfdruck lässt ein Windschott ausfahren, dass in die Lehnen der Rücksitze integriert ist. Sofern hier doch (kleine) Mitfahrer Platz nehmen, muss man auf den Windabweiser verzichten. Auch als Spider ist der Ferrari Roma ein 2+2-Sitzer.
Erste Sitzprobe
Zusätzliche Versteifungsmaßnahmen in den A-Säulen, dem Rahmen der Windschutzscheibe und den Seitenschwellern lassen das Gewicht im Vergleich zum geschlossenen Roma um 84 Kilogramm anwachsen . 1.556 Kilogramm wiegt der Spider „trocken“, also ohne Betriebsflüssigkeiten.
Noch hinter verschlossenen Türen durften wir den neuen Offen-Ferrari begutachten und Platz nehmen. Das Cockpit mit Displays hinter dem Lenkrad, in der Mitte und optional auch vor dem Beifahrer ist vom Roma Coupé bekannt. Leicht geändert wurden die Bedienelemente am Multifunktionslenkrad. Hinter dem Passagierabteil steht ein 255 Liter großer Kofferraum zur Verfügung, der sich durch umklappbare Rücksitzlehnen vergrößern lässt. Bei offenem Verdeck wird das Ladevolumen reduziert, da ein Teil des Verdecks über einer herunterklappbaren Abdeckung Platz findet.
Wenn hinten keine kleinen Personen in den Nischen sitzen, kann man ein beledertes Windschott elektrisch aufklappen. Seine Funktion und Wirkungsweise wurde von Ferrari patentiert und soll vor allem an den Schultern weniger Winddruck bedeuten. Was das bringt, kann ohne Testfahrt noch nicht beurteilt werden.
Biturbo-V8 mit 620 PS
Stürmisch soll es, dank des angesprochenen Windschotts, im Innenraum nicht zugehen. Wohl aber unter der Haube. Hier steckt der bekannte Biturbo-V8-Motor mit 3,9 Litern Hubraum. Er leistet 456 kW / 620 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 760 Newtonmetern bei 3.000 bis 5.750 U/min. Die Kraft wird von einem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe verwaltet und an die Hinterräder geschickt. Nicht nur der Spider, auch das Roma Coupé erhält im Rahmen einer Modellpflege eine überarbeitete Ölpumpe. Die Höchstgeschwindigkeit liegt, unabhängig vom Dachmaterial, bei über 320 km/h. Aus dem Stand spurtet der Ferrari Roma in 3,4 Sekunden auf 100 km/h.
Informationen zu Preis und Marktstart des Roma Spider bleibt uns Ferrari noch schuldig. Das Coupé kostet aktuell (Stand Mai 2023) 208.000 Euro. Bestellungen für den zuletzt rund 200.000 Euro angebotenen Portofino M werden, aufgrund langer Lieferzeiten, nicht mehr entgegengenommen. Da die Auftragsbücher für ihn aber nach wie vor gut gefüllt sind, wird er noch einige Monate parallel zum neuen Roma Spider weitergebaut.