Hyundai Genesis Genesis-Facelift mit Diesel und neuer Grand Santa Fe

Diesel für Hyundai Genesis

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Der verehrte Nutzer dieser Seiten verfällt in den Überfliegemodus, wenn wir einen Artikel über Hyundai wie so oft mit den Zutaten „erfolgreiche neue Modelle“ und „läuft bei den Koreanern“ anrühren.

Aber halt, ich habe da einen, der verlangsamt die Lesegeschwindigkeit. Ganz oben in der Modellpalette wird die Luft für Importeure nicht nur dünn, für Hyundai dabei das Vorankommen auch noch sehr zäh. Der im Herbst 2014 eingeführten Genesis, einer fast fünf Meter langen Limousine mit 3,8 Liter großem V6-Saugbenziner mit 232 kW/315 PS, wird zwar nur über 29 ausgesuchte Hyundai-Händler vertrieben, dürfte aber selbst bei den Verkaufsberatern dort als Gähn-esis gelten.

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Mit 65.500 Euro ist das Auto, gemessen an der gebotenen Leistung und vor allem mit der kompletten Serienausstattung für sich gesehen zwar ein Schnäppchen, taucht aber dennoch auf keinem Oberklasse-Einkaufszettel aus.

In diesem Segment zählen Restwerte für die Leasingkalkulationen und geringe CO2-Werte die Hauptrolle, da der Großteil der Fahrzeuge als Dienstwagen auf Unternehmen zugelassen wird. Unter den Hauben der Audi A6, BMW Fünfer und Mercedes E-Klassen werkeln also auch meist sparsame Vierzylinder-Dieselmotoren.

Genau hier wird Hyundai mit dem Genesis neu angreifen. Ende 2016 wird die Limousine ein Facelift bekommen, das Design sucht optisch die Nähe zum Hyundai Genesis EQ900 (Bezeichnung in Korea) bzw. Genesis G90 (Bezeichnung in den USA, wo Genesis als eigene Marke lanciert wurde). Die Computerillustration oben zeigt, wie flachere Scheinwerfer und ein nochmals mächtigerer Kühlergrill dem Auto deutlich mehr Präsenz verschaffen.

Das soll alles sein? Natürlich nicht. Trotz der verhältnismäßig geringen Marktchancen wagt Hyundai den Aufwand und implantiert einen Dieselmotor in den Genesis. Hierbei handelt es sich um einen 2,2 Liter großen Vierzylinder mit 147 kW/200 PS. Das Aggregat verrichtet aktuell bereits im Hyundai Santa Fe und Kia Sorento seinen Dienst.

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Knapp über 50.000 Euro könnte der Hyundai Genesis 2,2 CRDI kosten und damit immer noch deutlich mehr als der Audi A6 2,0 TDI mit 190 PS (42.350 Euro) oder der gleich starke BMW 520d (43.200 Euro). Packt man aber die im Koreaner serienmäßigen Annehmlichkeiten wie die Automatik, Lederausstattung mit Sitzheizung und –lüftung, Navigation samt starkem Soundsystem und sämtliche Fahrassistenzsysteme in einen der deutschen Platzhirsche, schlägt das Preispendel mit voller Wucht auf die Seite des Hyundai. Der ganz nebenbei aus dem optischen Allerlei herausragt und für staunende Gesichter bei Nachbarn und Kollegen sorgen wird – zumal auf dem Auto selber das Hyundai-Logo dezent vermieden wird.

Wenn das Unternehmen nun schon den Aufwand betreibt, den Genesis europafest zu machen, sollte man den Handel auch bei der Kalkulation von wettbewerbsfähigen Leasingkonditionen für Geschäftskunden unterstützen – dann sollte es auch klappen, den Genesis bei mehr als 29 Händlern anzubieten.

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Wer ein solch stattliches Budget also gerne für ein koreanisches Auto ausgeben möchte, aber doch lieber SUV fährt, dem kann zur gleichen Zeit auch geholfen werden. Nach der Auffrischung des Santa Fe wird auch der siebensitzige Bruder eine Überarbeitung erfahren. Alle neuen Assistenzsysteme finden somit auch ihren Weg in den größeren SUV, der sich optisch deutlich stärker vom Vor-Faceliftmodell unterscheiden soll, als es beim Santa Fe der Fall ist. Ein neuer Grill sowie geänderte Scheinwerfer sollen das Auto deutlich breiter wirken lassen.

Computerillustration: Tobias Büttner

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller