Mercedes bringt im Sommer die neue E-Klasse als AMG Light.
Noch vor dem Marktstart des neuen Sternenkreuzers zündet Mercedes auf der New York Auto Show Ende März eine weitere Ausbaustufe der E-Klasse.
Mit dem E43 4MATIC kommt der AMG-light. Der Premierenort passt also ganz gut zur amerikanischen Konsumkultur, wo eine Coke gerne im Literbecher namens „Medium“ verkauft wird, dann soll aber bitte Diet Coke drin sein.
Wer also nicht auf den kommenden V8 im E63 AMG warten will, kann oder darf, wem aber auch 333 Pferdestärken im E400 4MATIC zu profan erscheinen, der bekommt mit dem 43er seinen kleinen, großen AMG-Benz.
Der Dreiliter-Biturbo aus dem erwähnten E400 wurde von 333PS auf 295 kW/401 PS Leistung gepusht. Ab 2.500 U/min physikalisiert der E42 250 Nm Drehmoment in Vortrieb. 4,6 Sekunden sollen bis Tempo 100 vergehen, bei 250 km/h schiebt der elektronische Geschwindigkeitswächter den Stachel aus des E´s Popo.
Weil das Auge auch beim schnellen Menu mitisst, bekommt der E43 natürlich eine Session im AMG-Kosmetikstudio. Größere Lufteinlässe vorne dienen Form und Funktion. Schwarze 19-Zoll Alus sorgen für den standesgemäßen Auftritt und hinten darf natürlich eine Abgasanlage mit vier Endrohren nicht fehlen.
Das klingt wild, sieht aber zumindest am schwarzen Fotowagen mit der Option „Entfall der Heckschriftzüge“ überraschend dezent aus. Für den auch optischen lauten Auftritt wird also weiter der große Bruder E63 herhalten müssen, der wohl im Herbst vorgestellt wird.
Innen gibt es Sportsitze in Kunstleder. Die konsequente Verwendung dieser Tierhautnachbildung bei Mercedes hat in meinen Augen übrigens keinerlei Taxicharme, sondern ist durchaus konsequent und zeitgemäß. Die meisten Kunden bestellen Leder doch eh nur „weil es halt drin sein muss“. Für diese normalen Ansprüche reicht ein synthetisches Material durchaus, der unbedingt auf Tierhäuten sitzen will, kann natürlich richtiges Leder gegen Aufpreis haben.
Das Material wird mit roten Nähten akzentuiert, dazu kommen ein abgeflachtes Lenkrad (naja, muss man wohl seit ein paar Jahren haben) und ein schwarzer Dachhimmel.
Der Allradantrieb wurde heckbetont ausgelegt, 69 Prozent der Antriebskraft gelangen an die Hinterachse, 31 Prozent nach vorne. Außerdem wurde die Neungangautomatik sportlicher abgestimmt. Die beherbergt nun übrigens nicht mehr das Verteilergetriebe für den 4MATIC-Antrieb wie ihre siebenstufige Vorgängerin. Dadurch können die Entwickler die Kraftverteilung je nach Modellreihe und –version einfacher variieren, was für eine deutlichere Abgrenzung der Modelle untereinander sorgt.
Ab Mitte Juni kann man den Mercedes-AMG E43 4MATIC bestellen, die Auslieferungen beginnen im September. Diese Wartezeit unterscheidet den AMG-Light vom Fast Food Menu mit kalorienreduziertem XXL-Drink. Dafür macht der Benz auch länger satt.