Morgan Supersport

Morgan Supersport Brite mit BMW-Herz

4:44 Min.

Der Morgan Supersport mit 340 PS starkem BMW-Motor ist das neue Topmodell der Marke.

Es kommt nicht oft vor, dass der britische Kleinserienhersteller Morgan ein neues Modell auflegt. Jetzt ist es so weit. Als neues Topmodell über Super 3 und Plus Four rollt der Morgan Supersport an den Start. Als direkten Nachfolger des Morgan Plus Six, dessen Produktion Ende 2024 ausgelaufen ist, wollen die Briten ihren Neuling nicht verstanden wissen. Die Gemeinsamkeit mit dem Nicht-Vorgänger ist ein von BMW zugelieferter Reihensechszylinder-Benziner.

BMW-Motor mit 340 PS

Das Design folgt der traditionellen Linie, der die Modelle von Morgan seit rund 90 Jahren folgen. Auch der Morgan Supersport hat freistehende Rundscheinwerfer und einen schildförmigen Kühlergrill am vorderen Ende der langen Motorhaube. Der Verzicht auf Chrom-Verzierungen, das LED-Tagfahrlicht und die betont kantigen Stoßfänger bilden einen interessanten Kontrast zu den klassischen Grundformen. Man erkennt, auch an den Scheiben-Felgen eines der beiden Fotoautos, Inspirationen vom limitierten Morgan Midsummer sind deutlich erkennbar. Die Rückleuchten stecken mit dem hinteren Kennzeichen und den Doppel-Endrohren weit unten am Diffusor. Als Option gibt es ein Kohlefaser-Hardtop, das die Dachlinie ungewohnt hoch erscheinen lässt. Der Morgan Supersport ist 4,11 Meter lang, 1,81 Meter breit und 1,29 Meter hoch. Ob und wieviel Höhe durch das Hardtop hinzukommt, ist noch nicht bekannt. Felgen gibt es mit 18 oder 19 Zoll Durchmesser. Die Vorderreifen sind 235 Millimeter breit, die an der angetriebenen Hinterachse 255 Millimeter.

Im Interieur folgt der Morgan Supersport einer klassischen Lehre mit richtigem Armaturenbrett und analogen Rundinstrumenten. Auch in einen Morgan ziehen jetzt aber moderne Annehmlichkeiten ein: Es gibt die Möglichkeit, ein Smartphone induktiv zu laden und per Bluetooth zu telefonieren. Als Option ist ein Sennheiser-Soundsystem an Bord. Vor dem Beifahrer wird ein Handschuhfach eingelassen, außerdem gibt es Stauraum hinter den Sitzen und - erstmals bei einem Morgen! - einen Kofferraum, der laut Hersteller für Wochenendgepäck ausreichen soll. Wer mehr transportieren möchte, der lässt einen Gepäckträger auf dem Heckdeckel montieren.

Das Grundgerüst des neuen Sportwagens bildet die CVX-Plattform mit einem Aluminium-Chassis, die von Morgan entwickelt wurde. Das Fahrwerk des Morgan Supersport soll, im Vergleich zu anderen Modellen der Marke, mehr Langstreckenkomfort bieten. Als Option gibt es einstellbare Dämpfer von Nitron und ein Sperrdifferenzial.

Unter der langen Motorhaube steckt der drei Liter große Reihensechszylinder-Benziner von BMW mit 340 PS und 500 Nm Drehmoment, der auch schon im Morgen Plus Six seine Arbeit verrichtete. Mit dem nur 1.170 Kilogramm wiegenden Supersport dürfte der Motor leichtes Spiel haben. In 3,9 Sekunden geht es aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 267 km/h angegeben. Für die Übersetzungen sorgt eine Achtstufen-Automatik von ZF, die auch in diesem Morgan den von BMW bekannten Wählhebel auf die Mittelkonsole stellt.

Das Hardtop wird als Option angeboten.

Das aktuelle Modellprogramm von Morgan besteht aus dem Plus Four mit, ebenfalls von BMW zugeliefertem, Vierzylinder-Benziner und dem Morgan Super 3, der eine Neuinterpretation des klassischen 3-Wheelers darstellt. Alle Fahrzeuge werden in Großbritannien in Handarbeit gefertigt, was die langen Wartezeiten erklärt.

In Großbritannien kostet der Mogan Supersport 85.000 GBP (aktuell rund 101.250 Euro) zuzüglich Mehrwertsteuer. Rechnet man den bei uns gültigen Steuersatz von 19 Prozent hinzu, dann dürfte das Auto hierzulande also etwa 120.450 Euro kosten. Die Preisliste hält neben optionalen Farben, den 19-Zoll-Felgen, Hardtop und Soundsystem viele Möglichkeiten der Individualisierung bereit.

Fazit

Steile Scheibe, Armaturenbrett mit Rundinstrumenten: Der Supersport folgt der klassischen Morgan-Linie.

Ein seltenes Ereignis: Die britische Sportwagen-Maufaktur Morgan präsentiert mit dem Supersport ein neues Modell. Sein Design bringt die klassischen Proportionen der Marke in die Jetztzeit. Unter der Haube des nur 1.170 Kilogramm schweren Supersport steckt, wie zuvor beim Plus Six, ein Reihensechszylinder-Benziner von BMW mit 340 PS.

In Großbritannien ist der Morgan Supersport bereits bestellbar, bei uns dürfte er etwas über 120.000 Euro kosten. Wie von der Marke gewohnt werden sich kaufkräftige Interessenten in Geduld üben müssen. Die Produktion in Handarbeit bedingt lange Wartezeiten.

Im Video: Der Morgan Plus Four im Test

Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller