JET-Konzernmutter Phillips 66 kooperiert mit H2 Energy 250 neue Wasserstofftankstellen

Bis zum Jahr 2026 sollen in Deutschland, Österreich und Dänemark bis zu 250 neue Wasserstofftankstellen entstehen.

Phillips 66? Nie gehört? Das ist kein Wunder, obwohl dieser Konzern auch in Deutschland aktiv ist. Hierzulande betreiben die Amerikaner 1.000 Tankstellen unter der Marke JET. An einigen von ihnen soll in Zukunft auf Wasserstoff zu haben sein.

Zusammen mit dem Joint-Venture-Partner H2 Energy aus der Schweiz plant Phillips 66 die Errichtung von „bis zu 250 Wasserstofftankstellen“ bis zum Jahr 2026 in Deutschland, Österreich und Dänemark. Damit kommt ein zweiter Anbieter auf den Markt.

Bleibt der Preis stabil?

Die aktuell 92 öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstellen in Deutschland (Stand Juni 2021, Quelle Statista) werden von H2Mobility betrieben. Dieses Unternehmen hat u.a. die Mineralölkonzerne OMV, Shell und Total als Gesellschafter, ebenso Linde und Air Liquide. Als Partner gelten einige Autohersteller und Tank & Rast.

Mit einer Tankkarte kann man an jeder dieser Stationen den Tankvorgang starten, auch die Abrechnung erfolgt dann zentral über das hinterlegte Zahlungsmittel. Der Wasserstoff kostet einheitlich 9,50 Euro pro Kilogramm. Die beiden einzigen Brennstoffzellenauto, die aktuell lieferbar sind, der Hyundai Nexo und der Toyota Mirai, verbrauch knapp über ein Kilogramm Wasserstoff je 100 Kilometer.

Mit dem ersten ernsthaften Mitbewerber im Markt der Wasserstoffinfrastruktur dürfte das „Eine-Karte-für-alle“-Modell nicht mehr gelten. Wie bei einer Elektroauto-Ladesäule muss man dann die richtige Karte bzw. die richtige App an einer entsprechenden Tankstelle parat haben.

Neben Wasserstoff-Zapfsäulen an JET-Tankstellen planen Phillips 66 und H2 Energy auch zusätzliche Stationen „an wichtigen Verkehrsachsen“, wie die Unternehmen mitteilen. H2 Energy wird sich um die Erzeugung und die Logistik des Wasserstoffs kümmern. In Dänemark wurde kürzlich der Bau einer 1-Gigawatt-Elektrolyseanlage verkündet. Dort sollen jährlich bis zu 90.000 Tonnen „grüner Wasserstoff“, der mit Hilfe von erneuerbarer Energie gewonnen wird, hergestellt werden.

Brennstoffzellen-Auto im Video: Toyota Mirai

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Bernd Conrad