Renault zeigt den R5 Prototype und erklärt eine spannende Strategie für die Zukunft.
Der neue Renault-Chef Luca de Meo, der zuvor die spanische Volkswagentochter Seat geführt hat, will Renault neu aufstellen. Auf einer Strategiepräsentation wurde die neue Richtung bekanntgegeben.
Der französische Konzern will „die Führungsrolle bei der Energiewende durch Elektro- und Wasserstofflösungen“ stärken und bis zum Jahr 2025 „den grünsten Antriebsmix aller Hersteller in Europa“ anbieten.
Renault 5 Prototype
In den kommenden vier Jahren sollen 14 neue Modelle vorgestellt werden, von denen sieben reine Elektroautos sind. Wie erwartet bedient sich Renault bei der Fahrt in die Zukunft auch in der eigenen Tradition. Mit den Ankündigungen wurde die Studie „Renault 5 Prototype“ vorgestellt.
Von 1972 bis 1996 lief der Kleinwagen Renault 5 in zwei Modellgenerationen vom Band, die Werbung betitelte ihn als „der kleine Freund“. Nachfolger wurde 1991 der Clio, der letzte R5 lief einige Jahre parallel weiter.
Aktuell ist Renault mit dem elektrischen Zoe sehr erfolgreich. Im Zuge der geplanten Höherpositionierung ist es gut möglich, dass ein emotionales Elektroauto im angedeuteten R5-Retrodesign dem Zoe nachfolgen wird.
Neben der Neuinterpretation des Renault 5 wird sich die Marke vor allem in höheren Fahrzeugklassen (C und D-Segment) festigen wollen, und gleichzeitig „die Führung im B-Segment festigen“. Ziel: Mehr Profit durch höhere Margen anstelle von hohen Absatzzahlen mit wenig Ertrag. Hier dürfte man die Marke stärker von Dacia differenzieren.
Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzelle
Im Nutzfahrzeugbereich will Renault stärker auf Wasserstoff als Energieträger setzen. Dafür wird ein Joint-Venture mit dem Unternehmen Plug Partner aufgebaut. Ziel ist die Vermarktung von Transportern mit Brennstoffzellen-Antrieb.
Die Sportwagenmarke Alpine geht eine technische Kooperation mit Lotus ein. Die Zusammenarbeit soll sich nicht nur auf Motorsportaktivitäten beschränken, sondern könnte auch einen gemeinsam entwickelten Elektro-Sportwagen hervorbringen.
Im Jahr 2022 soll ein neues Infotainmentsystem eingeführt werden, bei dem Google-Dienste integriert sein sollen. Zusammen mit Partnern wird unter dem Namen „Software République“ ein digitales Ökosystem aufgebaut.
Zweites Leben für Gebrauchtwagen
Perspektivisch will sich Renault nicht nur um den Verkauf der Autos kümmern, sondern um den gesamten Lebenszyklus. Im Werk Flins sollen in Zukunft pro Jahr über 100.000 Gebrauchtwagen für den Wiederverkauf aufbereitet, außerdem Diesel-LKW auf alternative Antriebe wie Biogas und Elektro umgerüstet werden.
Im Video: Renault Twingo Electric