Renault Alaskan Pick-Up Bald nicht nur im Supermarkt-Regal

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Pick Ups

Das Pick-Up Segment hat Potenzial, nach dem SUV-Boom eine neue Trendklasse zu werden. Klingt abwegig, weil wer braucht schon ein Auto mit offener Ladefläche anstatt einen geräumigen SUV- oder Kombikofferraum? Ja, aber wenn uns jemand Ende der 80er Jahre erzählt hätte, das bald alle lieber in Geländewagen (so hieß das damals) eingemauert herumfahren anstatt sich im Cabrio vor der Eisdiele die Gelfrisur durchwinden zu lassen, klang das auch leicht abwegig.

Anders als sonst war Volkswagen diesmal recht weit vorne dabei, und zwar mit dem Amarok. Unlängst hatte Mercedes-Benz die Entwicklung eines eigenen Pick-Ups angekündigt und Nissan bringt zur IAA den neuen NP300 Navara mit. Wer Nissan sagt, denkt auch Renault, die beiden Marken sind ja Allianz-Partner. Und die Franzosen sind bald auch dabei. Alaskan heißt die seriennahe Studie eines Kleinlasters der Ein-Tonnen-Nutzlastklasse, die Renault in Frankfurt zeigt. Wie den Nissan auf der PKW-IAA wohlgemerkt, die Pick-Ups verlassen also das reine Nutzfahrzeug-Segment.

Der Verkaufsstart des Alaskan ist schon recht konkret für Mitte 2017 angekündigt und es darf davon ausgegangen werden, dass sich auch dieser Renault mit seinem Nissan-Gegenüber die Technik teilt, so wie auch die SUV Renault Kadjar und Nissan Qashqai in trauter Zweisamkeit um aktuelle Trendkunden buhlen. Das Design ist laut Renault fast fertig, klar verschwinden z.B. die 21-Zoll-Felgen beim fertigen Produkt; die Größe des Fahrzeugs bleibt aber gleich – ohne dass wir jetzt Angaben dazu machen können, die gibt Renault nämlich nicht preis. Ebensowenig zum Antrieb. Wir erfahren: Unter der Haube steckt ein 2,3 Liter Vierzylinder mit zwei Turboladern, die je nach Leistungsabruf einzeln oder gemeinsam Luft in die Brennräume pusten. Das war es. Keine Zahlen, also keine Information zu Leistung und sonstigen Werten.

Dafür wurde – dem auf den ersten Blick seltsamen Namen gerecht werdend – im Fotostudio Nordamerikanische Stimmung in den Hintergrund gezaubert. Amerikaner werden sich über ein Auto, dass mal „eingedeutscht“ z.B. Mecklenburg-Vorpommern-n“ heißt, nicht wundern. Die kompakte Pick-Up Klasse, in der der Alaskan antritt, spielt dort kaum ein Rolle. Die Amis lieben noch größere Lastesel, wer einmal vor einem Ford F350 stand, ohne Angst zu bekommen, weiß Bescheid. In asiatischen Märkten ist man mit dieser Größenordnung aber sehr gut aufgestellt.

Wer übrigens nicht nur wetterfestes Transportgut und Neoprenkoffer hat, der muss nicht gleich zum Outdoorausrüster rennen. Wenn sich die Pick-Ups wirklich durchsetzen, ist das meistverkaufte Extra sicherlich eine Kunststoff-Kabine für die Ladefläche, womit wir dann wieder bei der SUV-Silhouette sind. Ja ja, klingt total abwegig – aber wie gesagt: Warten wir mal ab.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller