Renault Scénic Der hat keine Angst vorm bösen SUV!

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Renault Scénic

Autojournalisten und Kunden rieben sich verwundert die Augen, als Renault 1996 den Mégane Scénic (damals noch als Mégane-Variante, ja) vorstellte und mal eben das Marktsegment der Kompaktvans erfand.

20 Jahre und viele Mitbewerber wie VW Touran, BMW 2er Active und Gran Tourer, Opel Zafira, später steht das Van-Segment an der Wand. Jeder will SUV und Crossover, der Großraumwagen ist auch in Europa plötzlich uncool.

Renault steckt nun nicht einfach den Kopf in den Sand, sondern geht einen durchaus cleveren Weg. Trotz neuer SUV-Modelle wie dem Kadjar stellt man die Vans nicht einfach ein. Sondern erfindet sie ein Stück weit neu. Erst den großen Espace. Der ist jetzt mehr Businessgleiter, ein Konzept, dass schon der Mercedes R-Klasse das Genick gebrochen hat. Wir sind gespannt, ob die Franzosen mehr Erfolg damit haben werden.

Renault Scénic

Beim Scénic scheint das Rezept besser komponiert. Renault gibt den Van keinesfalls auf. Aber er macht jetzt deutlich auf Abenteurer, schielt in die Crossover-Richtung, ohne aber kein Grundkonzept zu verraten. Ausgestellte hintere Backen (das haben verdammt viele neue Autos im Moment) und der waghalsige Knick in der Fensterlinie sind interessante Details. Der Clou ist aber eine simple Idee mit ordentlichem Effekt: Renault stellt den Scénic serienmäßig auf große 20 Zoll-Räder. Alleine dadurch verliert der hochbauende Karosseriekörper an optischer Masse und das ganze Auto wirkt eben sportlich wie das „S“ in SUV. Angst vor harschem Kieselsteinezählen mit den großen Rädern muss man nicht haben, die Reifen haben trotz der Felgen eine Flankenhöhe von 107 Millimetern. Netter Nebeneffekt: Das Ersatz- und Winterreifengeschäft für diese Spezialgröße dürfte sich größtenteils im Renault Werkstattnetz abspielen.

Renault Scénic

Der neue Scénic ist gegenüber dem Vorgänger in allen Dimensionen gewachsen, auch die Höhe hat trotz des flachen Looks um 1,3 Zentimeter zugelegt.

Als umweltbewusstes Familien-Shuttle empfiehlt sich der Scénic als „Enery dCi 110 Hybrid Assist“. Hier wird der Diesel von einem Elektromotor unterstützt, der sich den Strom aus einer 48 Volt-Batterie zapft. Wir sind auf Verbrauchswerte gespannt.

Renault Scénic

Den Diesel gibt es auch ohne elektrischen Helfer mit 110, 130 und 160 PS sowie wahlweise mit Schaltgetriebe oder Doppelkupplung. Zwei Benzineroptionen servieren der Kurbelwelle 115 oder 130 PS.

Später im Jahr wird Renault auch wieder eine längere Version namens Grand Scénic vorstellen, dann optional auch mit sieben Sitzen. Wie es ein moderner SUV Van eben bietet.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller