Skoda Octavia Facelift 2024 Nach dem Facelift nicht teurer

Der Skoda Octavia zeigt zum Facelift ein neues Gesicht. Die Auswahl unter der Haube wird geringer, die Preise bleiben gleich.

Auch dieses Mal, wenn Skoda den Octavia aktualisiert, lohnt es sich, genau hinzusehen. Nicht nur, weil die Baureihe mit über sieben Millionen gebauten Autos seit 1996 der klare Bestseller der Marke ist. Sondern auch, weil die tschechische Volkswagen-Tochter dem Octavia bei einem Facelift gerne ein neues Gesicht verpasst.

Der neue Octavia im Video

So geschehen bei den beiden Vorgängern, die nach ihrer Überarbeitung mit großen runden Scheinwerfern (2. Generation) bzw. dem, lange umstrittenen, Vieraugen-Gesicht im Mercedes-Stil (3. Generation) für Diskussionen sorgten. Dem Erfolg tat beides keinen Abbruch, und so dürfte es auch dieses Mal sein.

Erste Teaser kündigten den neuen Blick der Octavia-Augen an. Nachdem wir jetzt das Tuch vom Auto ziehen konnten, gibt es eine leise Entwarnung. Die neue Tagfahrlicht-Signatur, die jetzt den oberen Rand der Scheinwerfer beschreibt, ragt in Form eines Hakens in den, ebenfalls umgestalteten, Stoßfänger. Auch der Kühlergrill wurde geändert.

Neue Front mit mehr Licht

Neue Matrix-LED-Scheinwerfer, beim sportlichen Octavia RS serienmäßig und bei den Ausstattungslinien Selection sowie Sportline als Option zu haben, sollen eine um 40 Prozent höhere Lichtausbeute bringen. Außerdem gibt es einen neuen Schlechtwettermodus des adaptiven Systems, der den Einbau separater Nebelscheinwerfer überflüssig macht.

Das Octavia-Facelift bringt außerdem neue Felgen-Design, leichte Änderungen an hinteren Stoßfänger und ein neues Innenleben für die Rückleuchten mit. Sie sorgen, je nach Ausstattungslinie, mit Lichtanimationen beim Ent- und Verriegeln des Autos für ein wenig Show unter dem Carport. Kunden werden aus zehn Lackfarben wählen können, wobei das leuchtende „Phoenix Orange“ nur für den Combi zu haben sein wird, „Mamba Green“ exklusiv bei Sportline und RS.

Größere Displays, Software mit ChatGPT

Skoda Octavia Facelift 2024 neu Fotos Video Preis

Das Cockpit des Skoda Octavia bleibt weitestgehend unverändert. In Verkleidungen und Dekoren kommen künftig vermehrt Recycling-Materialien zum Einsatz, die optionalen Lederbezüge werden umweltschonender bearbeitet.

Die Größe des Infotainment-Displays wächst auf zehn Zoll, als Option gibt es auch 13 Zoll Bildschirmdiagonale. Die aktualisierte Konzern-Software erleichtert auch im Skoda Octavia die Bedienung dank kurzer Reaktionszeiten und einer logischeren Menüstruktur. Bei unserer ersten Sitzprobe im neuen Modell zeigte sich eine deutlichere Verbesserung gegenüber dem Vorgänger. Die Belegung der Multifunktionstasten im Lenkrad zur Konfiguration der digitalen Instrumente erfordert aber auch weiterhin Eingewöhnung.

Ab Mitte 2024 wird die Sprachassistenz Laura von der KI ChatGPT unterstützt, u.a. bei der Suche nach Navigationszielen. Eine Smartphone-App zum fernbedienten Ein- und Ausparken und der erweiterte Parkassistent, der beispielsweise eine enge Auffahrt selbsttätig zurückfahren kann, kommen als neue Optionen ins Angebot.

Aus dem neuen Superb kommt die automatisch zurückfahrende Kofferraumabdeckung beim Combi. Neue „Simply Clever“ – Elemente sind eine Staubox für die Rücksitzbank und Tablethalter im Fond, die jetzt auch an den Sportsitzen mit integrierten Kopfstützen befestigt werden können.
Mehr Strom gibt es für die Geräte von Fahrer und Passagieren: Die induktive Ladeschale in der Mittelkonsole liefert jetzt 15 Watt Leistung, über die USB-C-Anschlüsse kann man 45 Watt erreichen.

Motoren von 115 bis 265 PS

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Das Antriebsportfolio für den Octavia wurde mit dem Facelift teilweise neu sortiert. Einen Dreizylinder in Form des 1.0 TSI gibt es nicht mehr, den Einstieg markiert der 1.5 TSI. Ihn gibt es künftig in zwei Leistungsstufen mit 115 und 150 PS. Ein manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe ist serienmäßig, in Verbindung mit dem optionalen 7-Gang-DSG sind beide 1.5 TSI Mildhybride mit 48-Volt-System. Im Jahr 2025 startet der Skoda Octavia 2.0 TSI mit Allradantrieb und DSG, der eine Leistungsspritze von ehemals 190 auf 204 PS erhält. Auch der sportliche Octavia RS wird stärker. Sein Zweiliter-Turbobenziner leistet, wie schon im VW Golf GTI mit Facelift, 265 PS (bisher 245 PS).

Der Diesel 2.0 TDI kommt ebenfalls mit 115 und 150 PS. Im schwächeren Modell wird manuell geschaltet, mit 150 Pferdestärken ist das Doppelkupplungsgetriebe DSG mit sieben Vorwärtsgängen an Bord.

Keine Plug-in Hybride, kein starker TDI

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Als starker Diesel mit 200 PS und Allradantrieb ist der Skoda Octavia RS in Zukunft nicht mehr lieferbar. Außerdem entfallen überraschenderweise die Plug-in Hybride. Vom Update der elektrifizierten Antriebstränge mit größerem Akku und 100 Kilometer Reichweite profitiert der Skoda Octavia also nicht. Wer elektrifiziert und lokal emissionsfrei unterwegs sein will, muss bei Skoda jetzt zu Superb oder Kodiaq greifen.

Markststart und Preise

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Ende Mai 2024 wird das Facelift des Skoda Octavia in den Handel kommen. Erfreulich: Die Preise bleiben auf dem Niveau des Vorgängers. Die Basislinie Essence kommt später für wohl unter 30.000 Euro, los geht es mit dem Octavia Selection und 115 PS für 30.730 Euro, der Combi ist 700 Euro teurer. Mit 150 PS kostet der Skoda Octavia Selection ab 33.400 (Limousine) bzw. 34.100 Euro (Combi) und damit exakt so viel wie der Vorgänger. Topmodell ist aktuell der Sportline mit 150 PS starkem TDI für 42.390 / 43.190 Euro. Die Preise für den neuen Skoda Octavia RS sind noch nicht bekannt.

Fazit

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Der neue Lidstrich an den Scheinwerfer-Augen frischt den Skoda Octavia spürbar auf, ohne den Vorgänger als aussehen zu lassen. Zum gelungenen Facelift gibt es eine neue Software und größere Infotainment-Displays.

Die Auswahl für potenzielle Kunden wird kleiner. Auch wenn die jeweiligen Anteile an den Verkäufen gering ausfielen, so dürfte der Entfall des 200 PS starken TDI und der Plug-in Hybride bei vielen, vorwiegend geschäftlichen, Kunden doch für Verdruss sorgen. Positiv fällt auf, dass Skoda die Preise mit dem Facelift nicht erhöht.

Im Video: Facelift VW Golf

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Andreas Hof, Bernd Conrad