In Japan starten Anfang 2023 realitätsnahe Feldversuche mit einem leichten Brennstoffzellen-LKW im Verteilerverkehr
Toyota ist einer von nur zwei Autoherstellern, die aktuell Brennstoffzellenautos im Modellprogramm haben. Die Japaner fahren mit der Limousine in zweiter Generation, der koreanische Konzern Hyundai bietet den Nexo als Nachfolger des iX35 Fuel Cell an.
Brennstoffzellen-PKW im Video: Toyota Mirai
Bei den PKW sieht es im Moment danach aus, dass sich batterieelektrische Antriebe gegenüber Brennstoffzellen-Fahrzeugen auch dauerhaft durchsetzen. Vielschichtiger sehen die Prognosen im Nutzfahrzeug-Segment aus. Große Batteriepakete und lange Standzeiten zum Laden and meist überfüllten Rasthöfen sind für den Schwerlastverkehr auf der Langstrecke eine Herausforderung. Hier spielen Brennstoffzellenfahrzeuge mit relativ kurzen Tankzeiten ihren Vorteil aus. Das gilt auch für den Verteilerverkehr, beispielsweise bei der Belieferung des Einzelhandels mit Lebensmitteln.
Ab 2023 auf der Straße
Hier sind leichte Lkw oft mit Termindruck zu mehreren Standorten unterwegs, Zeit für lange Pausen an der Ladesäule bleiben kaum. Toyota will hier in Zusammenarbeit mit den Nutzfahrzeugherstellern Isuzu und Hino sowie der Commercial Japan Partnership Technologies eine Lösung an den Start bringen. Die Partner entwickeln einen leichten Brennstoffzellen-Lkw zur Seriereife, der auch mit Kühlaufbauten ausgestattet werden kann. Das Antriebssystem kommt aus dem Toyota Mirai. Anfang 2023 sollen die ersten Fahrzeuge im Rahmen von Feldversuchen in der Präfektur Fukushima sowie der Hauptstadt Tokio zum Einsatz kommen.
Pläne für den Start einer größeren Serie sind noch nicht bekannt. Hyundai hat bereits einen größeren Brennstoffzellen-Lkw in Produktion, aktuell wird er auch in der Schweiz im Speditionsalltag getestet. Der Nutzfahrzeughersteller Iveco kooperiert mit dem Start-up Nikola Motors. In Ulm soll die Produktion eines gemeinsam entwickelten Brennstoffzellen-Lkw starten.
In Deutschland sind aktuell 92 öffentlich zugängliche Wasserstofftankstellen, betrieben von H2 Mobility, am Netz. Das gekühlte Gas wird hier meist mit 700 Bar Druck gespeichert und in Pkw getankt. Viele Nutzfahrzeuge nutzen Wasserstoff, der mit 350 Bar Druck getankt wird.