Der neue Toyota RAV4 im ersten Check mit Sitzprobe, auch als Video.
1993 begann mit dem bei uns als „Fun Cruiser“ beworbenen Toyota RAV4 nicht nur eine Erfolgsgeschichte für die japanische Marke, sondern auch eine nachhaltige Verschiebung der Kundenwünsche im Automarkt. Der anfangs nur dreitürige RAV4 begründete das Segment der Kompakt-SUV. Über 15 Millionen Exemplare der Baureihe wurden seitdem in fünf Modellgenerationen weltweit verkauft, mehr als 2,5 Millionen davon in Europa. Das macht den RAV4, nach dem Corolla, zum zweimeistverkauften Toyota.
Neue Plattform, neues Design
Die Kompakt-SUV-Klasse hat der RAV4 zwischenzeitlich verlassen, er schaffte im Modellprogramm Platz für C-HR und Corolla Cross. Mit einer Länge von 4,60 Metern ist der in der Mittelklasse verankert. Zu den Mitbewerbern zählen Modelle wie der Honda CR-V, der Kia Sorento und der Mazda CX-60. Das familiengerechte und dennoch garagentaugliche Format behält auch die sechste RAV4-Generation bei, die im Frühjahr 2026 an den Start rollt.
Nicht nur die Plattform ist komplett neu, auch beim Design schlägt der Toyota RAV4 neue Wege ein. Die Betonung von Linien und Kanten übernimmt das SUV vom Vorgänger, setzt dabei aber noch weitere Akzente. Die Front verzichtet auf einen abgesetzten Grill. Die Struktur im Stil von Honigwaben ist in den vorderen Stoßfänger integriert, darüber sind die LED-Hauptscheinwerfer in markante Tagfahrlicht-Leisten integriert. Im Profil fällt, neben den bekannt eckigen Radläufen, das Lichtspiel von Blechflächen in Form eines liegenden „Y“ auf. Die Gürtellinie steigt zum Ende in Richtung der breite D-Säule leicht an. Schmaler als bisher sind die Rückleuchten ausgeführt. Heutzutage bemerkenswert: Die Designer verzichteten auf ein durchgehendes LED-Band am Heck. Zwischen den Leuchten prangt der Modellschriftzug unter einem überraschend kleinen Markenlogo.
Der Check im Video
Das Cockpit behält sein rustikales-SUV-Design, wird dabei aber deutlich modernisiert. Als erster Toyota nutzt der RAV4 die neue, Arene genannte Software-Plattform für Fahrzeugfunktionen und Infotainment. Das Navigationssystem, dessen Kartenansicht auf einem 12,9 Zoll großen Touchscreen dargestellt wird, nutzt mit einer Internetanbindung Echtzeit-Verkehrsdaten für die Streckenberechnung. Beim RAV4 Plug-in Hybrid können zudem Geofencing-Informationen genutzt werden, um bei der Einfahrt in eine Umweltzone automatisch auf den elektrischen Fahrmodus zu wechseln. Außerdem unterstützt der RAV4 künftig nach Betätigung des Blinkers aktiv beim Spurwechsel, Parkvorgänge können auch von außen mit eine Smartphone-App gesteuert werden.
Hinter dem Lenkrad versammeln sich die für den Fahrer relevanten Informationen auf einem 12,3 Zoll großen Display, ausstattungsabhängig wird es zudem ein vergrößertes Head-up-Display geben. Trotzdem bietet auch der RAV4 der Zukunft viele physische Tasten, beispielsweise am Lenkrad, unter dem zentralen Bildschirm für Klimafunktionen und in der Mittelkonsole für die Wahl der Fahrmodi. Hier lassen sich zwei Smartphones gleichzeitig induktiv laden.
Die Sitzprobe

Die erste Sitzprobe im neuen Toyota RAV4 lässt noch keine Rückschlüsse auf Verarbeitung und Materialgüte zu, da wir zu diesem frühen Zeitpunkt in einem Vorserienauto Platz nehmen dürfen. Schon jetzt ist aber zu sehen, dass Toyota auf den Einsatz von schwarz glänzenden Oberflächen verzichtet. Das erfreut im Alltag, da die Kunststoffe weniger empfindlich für Staub, Fingerabdrücke und Kratzer sind. Positiv ist das Raumangebot in beiden Reihen hervorzuheben. Im Fond freuen sich auch große Menschen über viel Luft vor den Knien und über dem Kopf – auch in Verbindung mit dem optionalen Panorama-Glasschiebedach. Angaben zum Kofferraumvolumen gibt es noch nicht. Augenscheinlich dürfte die Größe des Ladeabteils aber deutlich über dem Niveau des noch aktuellen Modells mit einem 580 Liter großen Gepäckraum liegen. Teile des Hybridantriebs werden auf der neuen Plattform-Basis künftig unter der Motorhaube statt weiter hinten im Auto eingebaut, was zusätzlichen Platz schafft. In der Mittelkonsole sind Lüftungsausströmer für die Fondpassagiere zu finden, ausstattungsabhängig auch Tasten für die Sitzheizung auf den Außenplätzen.
Der RAV4 Hybrid

Wie bisher ist der Toyota RAV4 auch in neuer Generation als Hybrid mit und ohne Stecker erhältlich Der Benziner verteilt 2,5 Liter Hubraum auf vier Zylinder. Unterstützt wird er, je nach Konfiguration von einem oder zwei Elektromotoren. Der Vollhybrid, der seinen Akku während der Fahrt beim Bremsen und durch Rekuperation auflädt hat mit Frontantrieb eine Systemleistung von 183 PS, das Allradmodell kommt auf 191 PS. Die Leistungsangaben sinken im Vergleich zum Vorgänger (218 PS mit Frontantrieb, 222 PS mit Allradantrieb), da die Ingenieure den Antrieb auf aktuelle Abgas-Grenzwerte anpassen mussten. Das stufenlose Automatikgetriebe, der Akku und die Leistungssteuerung wurden überarbeitet.
Plug-in Hybrid kommt doppelt

Im Toyota RAV4 Plug-in Hybrid steckt künftig ein mit 23 kWh Speicherkapazität deutlich größerer Akku. Auf Basis des kombinierten WLTP-Messzyklus (also nicht nur im reinen Stadtverkehr) soll diese Strommenge eine elektrische Reichweite von über 100 Kilometern ermöglichen. Auch die Ladeleistung steigt. An der Wallbox oder einer öffentlichen Ladesäule zieht der Japaner Strom über drei Phasen mit 11 kW, soll in drei Stunden wieder aufgeladen sein. Erstmals kann der PHEV auch über den CCS-Anschluss am Schnelllader mit neuer Energie versorgt werden. 50 kW Ladeleistung bedeuten, so die Prognose von Toyota, einen Hub des Füllstands von zehn auf 80 Prozent in einer halben Stunde.
Der Elektromotor an der Vorderachse legt mit dem Modellwechsel in der Leistung um 16 kW auf 150 kW (204 PS) zu. Die Systemleistung des Allradmodells wird mit 304 PS in Aussicht gestellt. Für den Spurt von null auf 100 km/h genügen 6,1 Sekunden. Erstmals wird es den Toyota RAV4 Plug-in Hybrid auch in einer Einstiegsvariante mit Frontantrieb geben. Hier liegt die Systemleistung bei 268 PS.
Die neue Version der GA-K-Plattform des Toyota-Konzerns, die neben dem RAV4 auch der neue Lexus ES nutzt, kann auch für reine Elektroautos verwendet werden. Ein elektrischer RAV4 ist aber aktuell nicht geplant, als E-SUV im Mittelklasseformat setzt die Marke auf den bZ4X und die davon abgeleitete Kombi-Version Toyota bZ4X Touring .
Marktstart und Preis

Im Frühjahr 2026 wird der neue Toyota RAV4 bei uns auf den Markt kommen. Für Informationen zu den Ausstattungslinien, möglichen Optionen und der Kombinierbarkeit der Linien mit den verschiedenen Antrieben ist es noch zu früh. Auch zu den Preisen kann man nur spekulieren. Sie dürften auf dem Niveau der aktuell erhältlichen, fünften RAV4-Generation liegen. Aktuell ist der Vollhybrid ab 40.990 Euro zu haben, der Plug-in Hybrid mit Allradantrieb ab 52.790 Euro.
Fazit

Toyota erneuert eines seiner wichtigsten Modelle und einen globalen Bestseller. Im Frühjahr 2026 startet der RAV4 auf einer neuen Plattform, wieder als Vollhybrid und mit Stecker als Plug-in Hybrid. Letzterer soll dank größerem Akku eine elektrische Reichweite von über 100 Kilometer schaffen. Auch die Software-Architektur des SUV ist neu. Im gleichen Format wie die aktuelle Generation zeigt der kommende RAV4 zudem ein deutlich anderes Design.