VWs erster großer Schritt
Die erste Automesse im neuen Jahr ist nicht mehr unbedingt die North American Auto Show in Detroit (11.-24. Januar 2016) sondern langsam eher die Consumer Electronics Show CES in Las Vegas, die einige Tage vorher von 6. bis 9. Januar stattfindet.
Volkswagen nutzt die Elektronikmesse als Aufschlag in die angekündigte neue Ära des Konzerns. Dazu passt die Veranstaltung im Mandalay Bay sicherlich besser als die verkrustete Autoausstellung im kalten Detroit.
Volkswagen-Markenchef Dr. Herbert Diess darf sogar prominent an Rednerpult und die Keynote am Vorabend sprechen. Also direkt von der Silvesterparty in den Flieger.
Dort wird er neue Bedien- und Connectivity-Konzepte vorstellen, die auf dem im letzten Jahr gezeigten Golf R Touch basieren. Die Serienumsetzung soll im Herbst 2016 beim Golf-Facelift zu sehen sein. Und auch ein neues Auto bringt Herr Dr. Diess mit. Zwar nur als Konzeptstudie aber immerhin: Angekündigt ist laut VW „der Aufbruch in eine neue Ära der erschwinglichen Langstreckenmobilität“.
In diesem Zusammenhang erscheint die Verschiebung des Projektes Phaeton wieder ins rechte Licht gerückt. Mit einer teuren Limousine für einige wenige ließe sich ein Elektroauto natürlich darstellen, Volkswagen braucht jetzt aber vor allem in den USA neue Antriebskonzepte für die breitere Masse als für Vorstandsvorsitzende. Wie bezahlbar der neue elektrische Vortrieb sein wird, das werden sie sicher in Las Vegas nicht verraten. Gespannt sind wir aber auf die Reichweite und auch auf die Realisierbarkeit des Projektes.
Mondzahlen und Theorien reichen für VW jetzt nicht aus, es muss ein konkreter Ausblick auf eine Serienfertigung gegeben werden. Verpackt ist das Ganze nach Gerüchten abermals in ein neues Microbus-Konzept. Auf jeden Fall wird es ein Crossover-Fahrzeug, was denn sonst heutzutage. Ein erstes Teaserfoto haben die Wolfsburger mitgeschickt. Die LED-Lichtklammer im Stoßfänger entspricht dem Markengesicht für elektrifizierte Antriebe und findet sich auch bei e-Up, e-Golf und den GTE-Versionen von Golf und Passat (Plug-in Hybride). Der hohe Kühlergrill lässt auf eine kurze Motorhaube schließen und weist durchaus auf ein Microbus-Karosseriekonzept hin, aber Gewissheit gibt es erst Anfang Januar.