what3words Kartendienst wo.bin.ich

what3words will die weltweite Naviation revolutionieren.

510 Millionen Quadratkilometer beträgt die Oberfläche des Planeten Erde. In Ziffern gefasst: 510.000.000. Stellen wir uns mal vor, jemand macht sich die Mühe, diese Fläche in Quadrate mit einer Seitenlänge von drei Metern (also neun Quadratmeter) aufzuteilen. Klingt nach viel? Ist es auch: fast 57 Billionen dieser Quadrate liegen auf unserem Planeten.

Ein Algorithmus ordnet jedem dieser Quadrate eine Kombination aus drei Wörtern zu, die somit die Adresse des drei-mal-drei-Meter großen Fleckchens Erde bilden. Verwechslungssicher und in aktuell 25 Sprachen übersetzbar.

What3words Start-up Kartendienst für Navigation

Was auf den ersten Blick wie die unnütze Fleißarbeit von Technik- oder Geografienerds klingt, bedeutet in Wahrheit eine fast revolutionäre Form der Navigation. Wenn man mal vom kleinweltlichen „Hauptstraße 17 in Wilpersbrunn-Breitbach“ weg denkt sondern sich in große Business-Parks am Rande der Megacities versetzt, kann man sich vorstellen, dass der Amazon Prime – Fahrer (oder in Zukunft die autonome Lieferdrohne?) gewiss die Adresse des Areas findet, aber nicht die Tür des drei-Mann-Büros vor Ort.

„index.home.raft“ könnte als Lieferadresse genügen, in diesem Fall kommt das Paket im Büro der Firma what3words an. Die deutsche Wortkombination lautet übrigens „welche.tischtennis.bekannte“. Man merkt also: Mit einem Sinn der Wortkombination hat das nichts zu tun (wer unter den Lesern beim Tischtennis eine Dame kennengelernt hat, schreibt mir bitte!), es geht schlicht und einfach um die genaue Ortsbestimmung.

Mit der what3words-App lassen sich auch Treffpunkte genau ausmachen. Wie viele New York-Touristen haben sich zum Beispiel vor Macy´s verabredet und den halben Tag damit verbracht, sich nicht zu finden? An welchem Eingang der Berliner Waldbühne wartet der Mensch, der mir die Konzertkarten verkauft denn nun? Mit drei Worten ist die jeweilige Position klar.

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Auch in der Automobilität eröffnen sich damit neue Wege. Wer schon einmal in einem Pekinger oder Shanghaier Taxi saß, weißt, was ich meine. In Kürze soll die App auch die chinesische Sprach beinhalten, dann ist das Problem gelöst. Einfach die Adresse, die man dabeihat, eintippen, in der App die Sprache wechseln und der Taxifahrer weiß, wo es hingehen soll. Aktuell sind 14 Sprachen online.
Das Start-up what3words wurde 2013 von Chris Sheldrick gegründet, auf der IAA 2017 wurde eine Kooperation mit Mercedes-Benz angekündigt: die Stuttgarter wollen die Technik künftig in ihren Navigationsgeräten anbieten.

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25.000 Wörter hat what3words in ihr System eingespeist. „Wir benutzen Wörter statt Zahlen, weil auch Menschen ohne technischen Sachverstand damit viel besser zurechtkommen und sich das einfacher merken können als Postleitzahlen oder GPS-Koordinaten“, erklärt eine Unternehmenssprecherin.

Auch beim Absetzen von Notrufen, z.B. auf einer Landstraße in der Nacht, in Wüstenregionen oder im Gebirge, sorgt die Wortkombination für eine schnelle Ortung – und kann dann sogar Leben retten. Ob das Markenlogo von what3words, drei schräge Striche in einem Quadrat (was sonst?) bald genauso in unserem Alltag präsent sein wird wie heute der Hashtag (#)? Wir.werden.sehen.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: what3words