Fiat Panda und Suzuki Ignis 2021 Pizza-Taxi oder Sushi-Express?

Italienisch-japanisches Kleinwagenduell: Fiat Panda und Suzuki Ignis im Doppeltest.

Der kleine Ausflug in eine andere Kultur ist oft nur einen Fußmarsch, einen Anruf oder ein paar Mausklicks entfernt. Pizza, Pasta, Ramen, Sushi und Co. genießt man nicht nur auf Dienstreisen oder Urlauben im Ausland, sondern auch am heimischen Esstisch.

Auch Autos, das ist allgemein bekannt, werden aus ihren Heimatmärkten in alle Welt exportiert. Dann müssen sie natürlich dem Massengeschmack entsprechen und auch in fremden Regionen bestehen – so wie es die Küche auch macht.

Der Vergleich im Video

Trotzdem darf man auch heute noch sagen, dass die Kleinstwagenklasse eine Spezialität der Italiener und der Japaner ist. Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. In Südeuropa soll das Auto vor allem praktisch sein und durch enge Altstadtgassen wuseln. Das gilt auch für das Land der aufgehenden Sonne, wo aber zudem auch strikte Zulassungsbestimmungen herrschen. Die „Kei Cars“ mit maximal 660 ccm großen und 64 PS starken Motoren und maximal 3,40 Metern Länge, für die man in Tokio und Co. keinen eigenen Stellplatz nachweisen muss, bleiben aber im Lande.

Hier treten als typische Vertreter im italienisch-japanischen Duell der Fiat Panda und der Suzuki Ignis gegeneinander an und miteinander auf. Was können die kleinen Fünftürer?

Das kann der Fiat Panda

Fiat Panda Suzuki Ignis Vergleich Test Video Review 2021

In Deutschland denkt man beim Namen Panda oft noch an die „tolle Kiste“ aus den 1980er Jahren. Dabei vergisst man, dass auch die neueren Panda-Generationen zu den meistgebauten und meistverkauften Kleinstwagen gehören. In aktueller Bauform ist der dritte Panda an sich schon ein halber Klassiker. Seit 2011 läuft er vom Band. Damit beweist er ein ähnliches Standvermögen wie der Fiat 500, mit dem er sich weite Teile der Technik teilt.

Das gilt auch für den seit 2020 angebotenen Dreizylinder-Benziner mit Mildhybridtechnik. 70 PS leistet der Motor hier wie dort, gekoppelt ist er an ein manuelles Sechsganggetriebe. Passt das zum Auftritt der Ausstattungslinie Sport, mit der sich der Testwagen schmückt?

Aufgeweckter Dreizylinder

Im Fernvergleich zum Fiat 500 Cabrio wirkt der Dreizylinder im Test-Panda deutlich aufgeweckter. Mit einem angriffslustigen Knurren wieselt seine Drehmomentkurve durch die Schaltgassen. Hinter dem kaum in der Höhe und nicht in der Weite verstellbaren Lenkrad sitzt man irgendwie „fiattypisch“ und damit wenig ergonomisch auf dem dünn gepolsterten Fahrerplatz und hat trotzdem im Stadtverkehr und auch auf kurvigen Landstraßen ein dezentes Grinsen im Gesicht. Der Panda wirkt sympathisch und aufgeweckt.

Das eckige Karosseriedesign wird als Stilmittel in allen Bedien- und Gestaltungselementen bis hin zur Nabenabdeckung der Leichtmetallfelgen durchgezogen. Stilsicherheit beweist der Italiener sogar beim harten Kunststoff der Türverkleidungen. Er ist mit tausenden (?) von Panda-Schriftzügen übersät.

Große Ablagen im Cockpit nehmen beispielweise das Smartphone auf. Über den USB-Anschluss werden dessen Inhalte via Apple CarPlay oder Android Auto auf dem kleinen, recht matten Display des Infotainmentdisplays gespiegelt. Drehregler und physische Tasten erleichtern die Bedienung, alles sitzt am rechten Fleck. Bis auf die Fensterheberschalter in der Mittelkonsole. Die lassen zudem eine Automatik-Funktion auf der Beifahrerseite vermissen.

Das kann der Suzuki Ignis

Umstieg in den Suzuki Ignis. Der Japaner wagt äußerlich einen eigenständigen und knuffigen Auftritt im Crossover-Stil. Durch die breit ausgestellten Radhäuser hinten wirkt der viel schmaler und höher, als er ist – beide Werte liegen auf dem Niveau des Panda.

Auch innen zeigt sich, dass es nicht eng ist im Ignis. Im Gegenteil: Auf allen Plätzen bietet der Suziki mehr Raum für Beine und Schultern als der Fiat. Die Variabilität im Fond gewinnt auch durch die längsverstellbare Rücksitzbank. Aber auch, wenn das Möbelstück ganz hinten einrastet, ist der Kofferraum im Ignis mit 260 Litern größer als der der Panda (225 Liter).

Die größeren, straff gepolsterten Sitze für Fahrer und Beifahrer bieten mehr Auflagefläche und damit mehr Langstreckenkomfort. Auch hier sind alle Instrumente gut ablesbar. Von den größeren Modellen Swift und Vitara übernimmt der Ignis das Infotainmentsystem. Die Bedienung erfolgt ausschließlich über den Touchscreen oder sensitive Felder an dessen Rand und somit ist damit weniger intuitiv als die im Fiat. Außerdem zickte die Smartphoneanbindung (auch hier sind Apple CarPlay und Android Auto an Bord) im Testalltag zuweilen.

Mehr Komfort mit CVT

Fiat Panda Suzuki Ignis Vergleich Test Video Review 2021

Der Suzuki-Testwagen fuhr mit dem aufpreispflichtigen CVT-Automatikgetriebe vor. Vor allem im Stadt- und Pendlerstau bedeutet diese Option einen deutlichen Komfortgewinn. Insgesamt passt die entspannte Box gut zum Wesen des Ignis, bei dem außerdem der Federungskomfort positiv zu erwähnen ist. Der 1,2 Liter große Vierzylindermotor mit 83 PS läuft ruhiger als die drei Töpfe im Fiat, ist aber trotz der nominellen Mehrleistung nicht dynamischer.

Was verbrauchen sie?

Fiat Panda Suzuki Ignis Vergleich Test Video Review 2021

Der Fiat Panda stachelt mit seiner sympathisch-knurrigen Art wie oben beschrieben auch gerne mal zum Kurvenräubern (im Rahmen der StVO) an. Trotzdem bleibt er beim Verbrauch auf dem Boden. Mit einem Durchschnittswert von 5,7 Litern erreicht der Italiener zudem auf die Kommastelle genau den WLTP-Normwert. 6,0 Liter flossen alle 100 Kilometer in die Brennräume des Suzuki Ignis, die Norm geht von 5,4 Litern aus. Mit Schaltgetriebe dürfte es hier etwas weniger sein, womit sich der Durst der beiden Kleinen auf einem ähnlichen Niveau bewegt.

Das kosten die Kleinwagen

Fiat Panda Suzuki Ignis Vergleich Test Video Review 2021

Das Modellprogramm des Fiat Panda ist weit gespreizt. Neben dem Mildhybrid-Benziner gibt es einen Vierzylinder für den Betrieb mit Flüssiggas und den Twinair-Zweizylinder als CNG-Variante. Außerdem fährt der Panda als Cross optional mit Allradantrieb vor.

Das Basismodell für 11.990 Euro dürfte eher Flottenkunden ansprechen. Private Käufer greifen besser zum Panda City Life für 12.990 Euro, der dann auch ein Radio mit DAB+ und Bluetooth-Freisprecheinrichtung mitbringt.

Der Testwagen Fiat Panda Sport startet bei 13.690 Euro mit vielen Designdetails, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und schwarzem Dachhimmel. Komfortdetails wie Klimaautomatik, Einparksensoren am Heck und Sitzheizung kosten, meist in Paketen verschnürt, Aufpreis. Für etwa 15.000 Euro fährt man dann aber mit mehr als brauchbarer Ausstattung vom Hof des Händlers.

Dessen Suzuki-Kollege lässt sich den Ignis etwas besser bezahlen. Mit dem CVT-Getriebe steht der Ignis Comfort für 18.440 Euro in der Preisliste. Als Handschalter wie der Panda kostet er 17.170 Euro, dann mit Sitzheizung und verschiebbarer Rücksitzbank. Eine Klimaautomatik gibt es nur im Topmodell Comfort+. Der Basispreis des Suzuki Ignis Club liegt bei 15.520 Euro. Je nach persönlichen Vorlieben ist der Japaner um 2.000 bis 2.500 Euro teurer als der Fiat.

Welcher Händler macht den besten Preis?

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Fazit

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Mit fünf Türen und hohen Karosserien zeigen beiden Kleinwagen, dass sie trotz der kompakten Verpackung ein Vollwertmenü bieten. Mit 70 bzw. 83 PS reicht ihre Motorleistung für mehr als das Ausfahren von Essen, die Komfortausstattung ist – teils optional – auf der Höhe der Zeit. Mehr Emotionen weckt der Fiat Panda mit seinem motivierten Antrieb, während der Suzuki Ignis die Komfortkarte ausspielt und mehr Platz bietet. Beides lässt er sich aber auch teurer bezahlen.

Technische Daten

Fiat Panda Sport // Suzuki Ignis Comfort

Hubraum 999 / 1.197 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder 3 in Reihe / 4 in Reihe
Maximale Leistung kW / PS 51 kW / 70 PS // 61 kW / 83 PS
Max. Drehmoment 92 Nm bei 3.500 U/min // 107 Nm bei 2.800 U/min
Getriebe Sechsgang-Schaltgetriebe // CVT-Automatik
Tankinhalt 38 Liter // 32 Liter
Beschleuningung 0-100 km/h 13,9 Sekunden // 12,7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 164 km/h // 155 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km 5,7 Liter // 5,4 Liter
Verbrauch real auf 100km 5,7 Liter // 6,0 Liter
Leergewicht 1.055 kg // 995 kg
Länge / Breite / Höhe 3,69 / 1,67 / 1,61 m // 3,70 / 1,66 / 1,61 m
Grundpreis 13.690 Euro (Sport) // 18.440 Euro (Comfort CVT)
Testwagenpreis ca. 15.000 Euro // 18.440 Euro
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Text: Bernd Conrad
Bilder: Andreas Hof, Bernd Conrad