Subaru Impreza 2.0ie Wie neu ist der Allrad-Japaner?

Der neue Subaru Impreza im Fahrbericht mit Video-Review.

Der Subaru Impreza startet in seine sechste Modellgeneration. Auch wenn davon kaum jemand Notiz nehmen wird. Das liegt nicht nur am eher evolutionären neuen Design, sondern auch an der geringen Präsenz der Baureihe auf dem deutschen Markt. Kaum mehr als ein paar hundert Exemplare setzen die Japaner von ihrem Kompakten jährlich bei uns ab.

Selten zu sehen

Im zurückliegenden Jahr 2023 zählte das KBA (Kraftfahrt-Bundesamt) in der offiziellen Statistik gar nur 137 erstmals zugelassene Impreza zwischen Füssen und Flensburg. Die Allrad-Marke spricht Kunden deutlich mehr mit dem Crosstrek, ehemals XV, an, der auf dem Impreza basiert. Die höhere Bodenfreiheit und der SUV-Look sorgen für einen höheren Zuspruch. Technisch gleichen sich die beiden Kompakten weitestgehend.

Boxer als Mildhybrid

Unter der Haube steckt auch im neuen Impreza der 2.0ie genannte Vierzylinder-Boxermotor, der von einem Mildhybrid-System unterstützt wird. Im Vergleich zum Vorgänger haben die Ingenieure die Leistung des Saugers reduziert: Statt einst 150 PS bringt er es jetzt auf 100 kW / 136 PS, das maximale Drehmoment reduziert sich von 194 auf182 Newtonmeter, die bei 4.000 U/min anliegen.

Der Elektromotor bringt weitere 12,3 kW (16,7 PS), bestromt wird er aus einer kleinen Lithium-Ionen-Batterie mit 0,6 kWh Speicherkapazität. Rangierfahrten und kurze Wege bei niedrigem Tempo sollen sich somit auch lokal emissionsfrei zurücklegen lassen.

Verbrauch

Subaru Impreza 2.0ie 2024 Platinum Test Video Fotos Preis

Die reduzierte Leistung soll dem Kraftstoffverbrauch zugutekommen, wenngleich der WLTP-Normwert von 7,3 Litern für 100 Kilometer nicht rekordverdächtig klingt. Nach zwei Tagen mit Testfahrten im neuen Impreza zeigt der Bordcomputer einen Wert von 8,1 Litern an. Damit liegt er einen halben Liter unter dem kürzlich im Alltag getesteten Subaru Crosstrek . Im Sommer könnte weniger drin sein – den Impreza-Vorgänger fuhren wir einst mit 7,6 Litern Super für 100 Kilometer.

Fahrkomfort

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Der Fahrkomfort hat mit dem Modellwechsel gewonnen. Die steifere Karosserie ist besser gedämmt, Motor- und Windgeräusche dringen spürbar geringer ans Ohr. Die neuen Sitze sind bequemer und stützen auf langen Strecken besser als das bisher verwendete Mobiliar. Im Vergleich zum Crosstrek zeigt der Subaru Impreza mehr Straßen-Kompetenz. Mit der geringeren Bodenfreiheit liegt er satter auf der Straße, zudem wirkt er dank kürzerer Federn weniger steifbeinig. Wer also selten mehr als Feldwege unter die vier angetriebenen Räder nimmt, fährt mit dem Impreza besser als mit dem SUV-Bruder.

Der hat dem Impreza das X-Mode-Allradsystem mit der Steuerung aller Systeme für verschiedene Untergründe (Matsch, Schnee, Geröll) voraus, außerdem eine Bergabfahrhilfe.

Neues Cockpit

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Hinter dem Multifunktionslenkrad finden sich nicht nur Subaru-Kenner sofort zurecht. Man blickt auf gut ablesbare, analoge Rundinstrumente mit Mitteldisplay für Angaben von Bordcomputer und Co. Schneller sind die fahrrelevanten Informationen kaum zu erfassen. Einmal mehr zeigt sich: Es muss nicht alles vollständig digitalisiert werden.

Das hochkant angeordnete Infotainment-Display mit 11,6 Zoll Bildschirmdiagonale wurde erstmals im großen Bruder Subaru Outback eingesetzt. Auf dem Touchscreen wird auch die Klimaautomatik gesteuert. Physische Tasten am Rand des Monitors lassen aber auch weiterhin einen direkten Zugriff auf die Innenraumtemperatur oder Scheibenheizung zu.

Kofferraum und Anhängelast

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Das Platzangebot in beiden Reihen gibt keinen Anlass zur Klage. Im Kofferraum wird es aber gemütlich. Nur 315 Liter schluckt das hintere Abteil bei aufgestellter Lehne der Rücksitzbank. In den Vorgänger passten noch 340 Liter hinein. Eine Anhängerkupplung gibt es im Zubehörprogramm. Der Subaru Impreza kann 1.270 Kilogramm an den Haken nehmen. Die Stützlast (ein wichtiger Wert, z.B. bei der Montage eines Fahrradträgers) beträgt 80 Kilogramm, ebenso die Dachlast.

Preise: Trend und Platinum

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In Deutschland wird der Subaru Impreza in den beiden Ausstattungslinien Trend und Platinum angeboten. Kurios: In der Basis ist der Impreza mit 34.990 Euro 200 Euro teurer als der Crosstrek im gleichen Trim-Level.

Platinum bringt Mehrausstattung in Form von Lederbezügen, Navigationssystem mit Integration der App „what3words“, Glasschiebedach, elektrisch verstellbaren Vordersitzen mit Lendenwirbelstütze für den Fahrer und Fernlichtassistent mit. Damit ausgerüstet kostet der Subaru Impreza 37.490 Euro. Im Vergleich zum Vorgänger stieg der Preis um 2.500 Euro, der Impreza Platinum des Jahrgangs 2024 rückt die Modellhierarchie aber wieder gerade – er ist 2.900 Euro günstiger als ein entsprechend ausgestatteter Crosstrek.

Fazit

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Der Subaru Impreza bleibt sich auch nach dem Modellwechsel in die sechste Generation treu. Mit guter Verarbeitung und Allradantrieb stellt er den zuverlässigen Begleiter für Menschen dar, die wenig Wert auf Dynamik legen und kein Auto suchen, das an jeder Ecke parkt. Leider wird auch er im Vergleich zum Vorgänger teurer geworden.

Im Video: Vergleich Subaru Crosstrek vs. Impreza

Technische Daten

Subaru Impreza 2.0ie Platinum

Antriebsart Mildhybrid-Benziner
Antrieb permanenter Allradantrieb
Hubraum 1.995 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder Vierzylinder-Boxermotor
Maximale Leistung kW / PS 100 kW / 136 PS bei 5.600 U/min
Max. Drehmoment 182 Nm bei 4.000 U/min
Getriebe stufenlose Automatik
Elektromotor: Maximale Leistung kW 12,3 kW (16,7 PS)
Elektromotor: Maximales Drehmoment 66 Nm
Batterie 0,6 kWh
Batterie: Typ Lithium-Ionen
Tankinhalt 48 Liter
Beschleuningung 0-100 km/h 10,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 199 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km 7,3 Liter
Verbrauch real auf 100km 8,1 (lt. Bordcomputer)
Kofferraumvolumen 315 - 1.297 Liter
Leergewicht 1.599 kg
Anhängelast (gebremst) 1.270 kg
Stützlast 80 kg
Dachlast 80 kg
Länge / Breite / Höhe 4.490 / 1.780 / 1.515 mm
Basispreis Baureihe 34.990 Euro (Trend)
Basispreis Modellvariante 37.490 Euro (Platinum)
Testwagenpreis 38.060 Euro
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Text: Bernd Conrad
Bilder: Matthias Gill, Bernd Conrad
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