Neues Denken für neue Konzepte.
Städte und Metropolregionen wachsen und mit ihnen die Verkehrsdichte. Auch wenn es im Moment noch nicht so aussieht, gilt es doch als sicher, dass sich der Verkehr im urbanen Umfeld revolutionär ändern wird. Ändern muss.
Aktuelle Car Sharing – Programme wie DriveNow von BMW und Sixt oder Car2Go von Daimler und Europcar sind nur der Anfang. Das eigene Auto wird für viele Stadtmenschen erst dann wirklich überflüssig, wenn eine individuelle Mobilität „on Demand“ stets unkompliziert verfügbar ist. Das wird nur mit neu gedachten Konzepten funktionieren, die für uns Autofans fast surreal erscheinen, aber vor allem für die heutige Generation von Kindern und Jugendlichen einmal genauso normal erscheinen wie heute die U-Bahn oder ein Bus.
Vollständig autonom fahrende Autos dürfen im ersten Schritt auf der Autobahn und dann in für sie vorgesehenen Innenstadt-Gebieten (Wollen wir sie jetzt schon „Robo-Ghettos“ nennen?) unterwegs sein. Sobald die lernenden Computerprogramme aber fit genug sind, auch mit der Fehlerquelle Mensch als Verkehrsteilnehmer umzugehen, werden sie sich überall in den Verkehr mischen und irgendwann das selbstgelenkte Auto ablösen.
Toyota zeigt im Rahmen der CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas den selbstfahrenden Elektro-Kastenwagen namens e-Palette. An diesem Projekt arbeiten die Japaner in Zusammenarbeit mit Amazon, Pizza Hut und den Fahrdienstanbietern DiDi (China) und Uber.
2020 sollen erste Feldversuche in Japan und den USA starten, auch während der Olympischen Spiele im gleichen Jahr will man die Prototypen einsetzen. Das Konzept klingt durchaus logisch.
Die skalierbaren Fahrzeuge, Toyota plant Längen zwischen vier und sieben Meter, sollen sowohl für den Personen- als auch für den Gütertransport einsetzbar sein. Auch Mischformen sind möglich.
Um noch eine weitere Ecke gedacht, erschließen sich mit solchen Fahrzeugkonzepten auch neue Geschäftsmodelle. Ein Filmverleih könnte spezielle e-Palette-Kästen durch die Stadt schicken, in denen die Passagiere während der Fahrt den Trailer eines neuen Films oder die Pilotfolge einer neuen Serie sehen können.
Handelsketten oder Markenartikler wie zum Beispiel ein Schuhhersteller können speziell ausgerüstete Shopping-Fahrzeuge zum Kunden schicken. Während der Fahrt ins Büro kann der in aller Ruhe neue Sneaker anprobieren und aussuchen.
Nicht nur etablierte Autohersteller wie Toyota oder VW, die 2017 das autonome Sedric-Konzept zeigten, sind mit von der Partie. Die französische Firma Navya gilt als vielversprechender neuer Anbieter selbstfahrender Flottenautos. Ein Kleinbus ohne Fahrer ist bereits in der Schweiz und in Frankreich als Nahverkehrs-Ergänzung unterwegs.
Im nächsten Schritt plant Navya ein autonom fahrendes Taxi, das während der CES auf den Straßen von Las Vegas unterwegs war. Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn sieht Roboter-Taxis schon für das Jahr 2024 am Horizont.
Die Spannung steigt also – und das nicht nur in den Komponenten des Elektroantriebs.