Eli will den urbanen Verkehr revolutionieren. Als gäbe es keinen Twizy.
1 Megawatt Leistung beim geplanten Lucid Air , 5,25 Meter Länge bei Faraday Futures FF91 , Hirnschlagbeschleunigung im Tesla Model S P100D. Es scheint, als ob sich die Höher-Weiter-Schneller-Spirale beim Elektroauto noch schneller dreht als zuvor beim Verbrennungsmotor.
Als eine Art Gegenpol tritt das US-Amerikanische Start-up Eli Motors auf und zeigt ein Elektroauto, das gar nicht mit Superlativen protzt. Und damit gar gestrig wirkt, als man sich für ein alternativ angetriebenes Wägelchen irgendwie rechtfertigen musste.
Der Gründer von Eli, Marcus Li, hat sich viel mit der Entwicklung von Großstädten beschäftigt. Die wichtigste Erfindung dabei ist in seinen Augen der Aufzug. Erst der List ermöglichte Hochhäuser und Wolkenkratzer und damit die modernen Metropolen der Welt. Mit Eli möchte er auch den Verkehr in Großstädten entsprechend revolutionieren. Die junge Firma möchte sich gegen die Verstopfung der Städte mit SUV, die nur ein paar Stunden in der Woche benötigt werden, und den Irrglauben der allzeit verfügbaren Langstreckenmobilität stellen. Mit einem nur 2,25 Meter langen Zweisitzer namens Zero, den sie selbst nicht als Auto, sondern als „Personal Mobility Device“ (persönliches Mobilitätsgerät) anpreisen.
350 kg wiegt Elis Zero, bei der Zuladung von maximal 200 kg sollten zwei Mitfahrer den Diätplan im Auge behalten. Dann sollen die 18.650 Lithium-Ionen-Zellen den 4kW-Elektromotor auf maximal 40 km/h beschleunigen, die Reichweite soll bei ca. 65 Kilometern liegen.
Das kommt uns in Europa alles irgendwie bekannt vor? Ja, tut es. Das Vorbild für den Zero hieß wohl Renault Twizy. Den gibt es mit ähnlichen Leistungswerten (5 PS, 45 km/h Spitze) bereits ab 6.950 Euro (ohne Batteriemiete) und zusätzlich in einer 18 PS-Version, die 80 km/h schafft für 700 Euro mehr. Falls die Strecken in den auswuchernden Metropolregionen doch mal länger werden.
Einen Zeitpunkt für den Serienstart seines „Gerätes“ nennt Eli aktuell noch nicht. Man spekuliert darauf, dass traditionelle Autos im Innenstadtbereich voll autonom für Uber und Co. unterwegs sind, und das 24 Stunden am Tag, ohne je Parkraum zu beanspruchen. Das soll das Platz für viele kleine Elis schaffen.
Wann immer es dazu kommt: Eli nennt diesen Zeitpunkt den „Ah-Hah!-Moment“.