70 Jahre später: auch heute ist ein V12 das Prachtexemplar der Marke Ferrari.
Den eigenen Rennstall, die Scuderia Ferrari, gründete Enzo Ferrari im Jahr 1929. Anfangs mit Fahrzeugen seines bisherigen Arbeitsgebers Alfa Romeo. 1947 rollte mit dem Ferrari 125S der erste eigene Sportwagen aus dem Tor der damals noch kleinen Fabrik im italienischen Maranello. Am Steuer saß zur ersten Testfahrt natürlich der Chef persönlich. Unter der Haube ein nur 1,5 Liter großer V12-Motor mit maximal 118 PS Leistung.
Aus heutiger Sicht wirkt das überschaubar, hat doch das gerade eben präsentierte neue Markenflaggschiff Ferrari 812 Superfast mit 6,5 Litern nicht nur etwas mehr Hubraum, sondern stellt mit 800 PS Leistung im Gegensatz zum Erstlingswert im wahrsten Sinne des Wortes Raketenwissenschaft dar. Nochmals stärker ist der LaFerrari, der nach 499 Exemplaren (und einem speziellen Zusatzexemplar) mit festem Dach aktuell als offene Version namens Aperta an ausgesuchte Kunden verteilt wird: 963 PS leistet der hier verbaute 6,3 Liter-V12, dem das aus der Formel 1 adaptierte KERS-System zur Seite steht.
1969 schlüpfte Ferrari übrigens unter das Dach des Fiat-Konzerns, mittlerweile FCA. Dort entschied man sich, zehn Prozent von Ferrari als Kronjuwel unter den eigenen Marken 2015 an die Börse zu bringen, die verbliebenen 80 Prozent sind auf die FCA-Aktionäre aufgeteilt. Pietro Ferrari, der Sohn des 1988 verstorbenen Firmengründers, hält weiterhin zehn Prozent der Firmenanteile. Zum 70. Geburtstag wird es über das Frühjahr und den Sommer Ferrari-Veranstaltungen auf der ganzen Welt geben.
Der Party-Peak wird am 10. Und 11. September am Firmensitz in Maranello stattfinden. Wenn man sich die davor im Ferrari-Kalender verzeichneten Stationen ansieht, wird einem erneut bewusst, wo Hersteller von Luxus- und Sportwagen heutzutage ihre kaufkräftige Kundschaft antreffen: Hong Kong, Thailand, China, Indonesien, Malaysia, Südkorea und Japan stehen bereits fest.