Ferrari Purosangue 2023 V12-SUV mit 725 PS

Der neue Ferrari Purosangue ist der erste Viertürer der Sportwagenmarke.



Vor ein paar Jahren hätte man eher den Teufel dabei beobachten können, eine Dusche mit Weihwasser zu genießen, als diesen Satz zu schreiben: Ferrari hat sein erstes SUV vorgestellt. Nachdem Mitbewerber wie Lamborghini (Urus) und Aston Martin ( DBX ), und nicht zu vergessen natürlich Porsche (erst Cayenne, dann auch Macan, bald ein neues Topmodell), mit ihren SUV zu neuen Produktions- und Absatzrekorden düsen, gibt es jetzt auch einen Ferrari mit vier Türen und höherer Sitzposition. Die Sportwagenmarke sorgt aber, das war nicht anders zu erwarten, auch in diesem Segment für die Verschiebung von Horizonten.

V12 als Front-Mittelmotor

So richtig SUV will der Ferrari Purosangue, so der Name des ersten Viertürers aus Maranello, aber gar nicht sein. Das zeigt schon seine Höhe, die mit 1,59 Metern deutlich unter der von Lamborghini Urus (1,64 Meter) und Aston Martin DBX (1,68 Meter) liegt. Der Purosangue ist außerdem 4,97 Meter lang und stolze 2,03 Meter breit. Der Radstand beträgt üppige 3,02 Meter.

Das bietet Platz, den auch die Technik braucht. Beim Layout setzt der Ferrari Purosangue nämlich auf eine klassische Sportwagen-Architektur. Der 6,5 Liter große V12 ist als Front-Mittelmotor eingebaut, womit die Gewichtsverteilung (49 Prozent vorne, 51 Prozent hinten) dem Idealzustand sehr nah kommt. 473 Liter fasst der Kofferraum im Heck, der Tank stolze 100 Liter.

Die dürften auch benötigt werden, denn der frei saugende Zwölfzylindermotor macht aus dem Purosangue nicht weniger als das stärkste Serien-SUV. 533 kW / 725 PS stehen im Datenblatt. Das maximale Drehmoment von 716 Newtonmetern liegt bei 6.250 U/min an, es wird von einem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe verwaltet. Die maximale Drehzahl des Benziners liegt übrigens erst 2.000 Touren später (8.250 U/min) an.

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Der knapp über zwei Tonnen schwere Ferrari Purosangue (2.033 Kilogramm) soll in 3,3 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von über 310 km/h erreichen. Für Bodenhaftung sorgt eine Mischbereifung mit den Formaten 255/35 ZR22 vorne und 315/30 ZR23 an der Hinterachse.

Ein echter Viersitzer

Ferrari Purosangue

Die hinteren Türen öffnen auf Knopfdruck gegenläufig zu den vorderen in einem Winkel von 79 Grad. Im Fond stehen zwei Einzelsitze zur Vefügung. Eine B-Säule bleibt aber, vor allem aus Gründen der Karosseriesteifigkeit, vorhanden. Ähnlich macht es auch Rolls-Royce, bei der Frage „wohin mit dem vielen Geld“ auch ein Mitbewerber.
Was der Ferrari Purosangue kosten wird, ist noch nicht bekannt. Unter 300.000 Euro dürften sie kaum beginnen. Damit wäre der Italiener deutlich teurer als der Aston Martin DBX 707 mit 707 PS, der 238.500 Euro kostet. Wetten, dass das den potenziellen Kunden egal ist?

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Text: Bernd Conrad