Fisker bringt eine Elektrolimousine mit neuartiger Graphen-Batterie.
Er kann es nicht lassen. Der Däne Henrik Fisker möchte weiter mit eigenem Namen bei den Elektroautos mitmischen. Nachdem das erste Projekt, der Fisker Karma samt zugehöriger Firma in die Brüche ging und aktuell von den neuen chinesischen Eigentümern als Karma Revero wiederbelebt wird, hat die neu gegründete Fisker Inc. jetzt die ersten Bilder ihrer Elektrolimousine veröffentlicht.
In der ganzen Eile blieb wohl wenig Zeit, sich einen anständigen Namen für das Auto zu überlegen. Irgendwas mit „E“ sollte es wohl sein, etwas mit Gefühl und mit Bewegung. Ein Gedankensprung weiter kam Emotion heraus. Nun gut.
Diese Bezeichnung trägt eine gedrungene Limousine, die einen optischen Gegenpol zum flachen und scheinbar nicht enden wollenden Karma darstellt. Die überraschend aggressiv gestaltete Frontpartie ordnet sich nicht unbedingt und aktuell erlernte Gestaltungsschemata für Elektroautos ein. Das rund auslaufende Dach mit dem kaum vorhandenen hinteren Überhang stellt die Frage nach einer vorhandenen Kopffreiheit für Menschen über 1,20 Metern Körpergröße und einen brauchbaren Gepäckraum. Den allerdings wird man wohl unter der Fronthaube finden.
Als fertiges Produkt zum Anfassen, Hineinsetzen und Kopfeinziehen wird der Fisker Emotion erst Mitte 2017 zur Verfügung stehen. Nach der Premiere soll zeitnah die Serienproduktion in einem laut Fisker „existierenden Werk“ in den USA beginnen. Dafür bieten sich Auftragsfertiger wie AM General an.
Der Fisker Emotion soll bis zu 640 Kilometer Reichweite mit einer Batterieladung schaffen und maximal 260 km/h schnell sein. Sein Energiespeicher soll auf Graphen-Basis aufgebaut werden. Graphen ist ein großporiger, modifizierter Kohlenstoff. Eine Graphen-Batterie soll Energie schneller aufnehmen als Lithium-Ionen-Akkus, was die Ladezeiten massiv verkürzen kann. Produziert werden die Speicher bei der Firma Fisker Nanotech, einem Joint Venture von Fisker und der Firma Nanotech Energy, die wie Fisker in Los Angeles beheimatet ist.
Die Karosserie des Emotion soll aus kohlefaserverstärkten Kunststoff und einer Aluminium-Struktur bestehen. In ihr werden Unternehmensangaben zufolge natürlich sämtliche Hardwarekomponenten für autonomes Fahren stecken, von einem Einsatz entsprechender Software distanziert sich Fisker ab und verweist auf einen „Zulieferer, der bald bekanntgegeben wird“.
Alles noch recht wage also. Warten wir einfach mal ab, was Fisker Mitte 2017 wirklich vorstellt. Ungeduldige können sich bis dahin die Zeit mit den Premieren von Faraday Future, LeEco und NextEV vertreiben.