Der Prototyp des Fisker Ocean steht auf MEB-Basis. Gilt das auch für das Serienmodell?
Henrik Fisker gab und gibt den Traum einer eigenen Automarke trotz erfahrener Rückschläge nicht auf. Der 57-jährige Däne, der als Automobildesigner unter anderem für Modelle wie den BMW Z8 und Aston Martin DB9 den Zeichenstift schwang, ging im letzten Jahrzehnt mit dem Plug-in-Hybrid Fisker Karma insolvent.
Neues Kapital für Fisker
Jetzt wird mit dem neuen Unternehmen Fisker Inc. die Serienfertigung des elektrisch angetriebenen SUV Ocean vorbereitet. Im Jahr 2020 sollen die Bänder anrollen. Anfang Juli wurde der Abschluss einer Finanzierungsrunde bekanntgegeben, mit der 50 Millionen US-Dollar (circa 43,8 Millionen Euro) eingesammelt werden konnten. Für den 4,64 Meter langen Fisker Ocean arbeitet das junge Unternehmen mit dem Ladenetzwerk „Electrify America“ zusammen. Das dürfte wohl nicht der letzte Kontaktpunkt zum Volkswagen-Konzern bleiben.
In einem Tweet vom 16. Juli 2020 erklärt Henrik Fisker, dass der günstige Preis – angepeilt sind in den USA nach Abzug aller Prämien 29.999 US-Dollar – nur durch „das Geschäftsmodell mit der Nutzung der MEB Plattform“ möglich ist. Der Modulare Elektrobaukasten von VW ist die Architektur für die neuen Elektromodelle wie den ID.3, den Cupra El-Born und den Audi Q4.
Ocean auf MEB-Basis
Schon 2019 hat VW seine Bereitschaft erklärt, die MEB-Technologie auch mit anderen Herstellern zu teilen, wohl auf Basis eines Lizenzvertrags. Ford entwickelt bereits ein neues Elektroauto für Europa auf Basis des MEB.
Die US-Website „The Verge“ berichtet, dass der Prototyp des Fisker Ocean bei Italdesign konstruiert und gebaut wurde. Die italienische Designschmiede ist eine 100-prozentige Tochter von Audi und damit von Volkswagen. Das Medium zitiert einen VW-Sprecher zudem mit der folgenden Aussage: „In Absprache mit Volkswagen hat die Audi-Tochter Italdesign die MEB-Plattform als Basis für die Entwicklung des Fisker Ocean verwendet. Eine finale Entscheidung über eine mögliche Kooperation mit Fisker zur Umsetzung eines Serienprojekts wurde aber noch nicht getroffen.“