Die chinesische Elektroauto-Marke HiPhi bereitet ihren Start in Europa vor. Der HiPhi Z im ersten Check.
Ein weiterer chinesischer Autohersteller macht sich auf den Weg nach Europa. Das 2017 gegründete Unternehmen Human Horizons plant den Marktstart seiner Marke HiPhi. Aktuell kümmert sich die Organisation TÜV Süd um die EU-Homologation des „Super SUV“, so der Hersteller, HiPhi X.
97 kWh großer Akku
Beim Konzept der Türen wollte man das Tesla Model X nicht kopieren, sondern ein noch komplexeres System erdenken. Die Fondpassagiere öffnen den unteren Teil der Pforten auf herkömmliche Art und Weise, die Fensterflächen sind in Flügeltüren untergebracht. Sie reichen bis weit ins Dach des Autos, was den Komfort beim Ein- und Ausstieg verbessern dürfte.
Ein 97 kWh großer Akku soll, gemessen nach der chinesischen CLTC-Verbrauchsnorm für bis zu 650 Kilometer Reichweite sorgen. An jeder Achse hat der HiPhi X einen Elektromotor. Die Systemleistung liegt bei 440 kW (598 PS). In 3,9 Sekunden soll das SUV auf 100 km/ beschleunigen.
Große Displays bestimmen die Cockpitlandschaft, darunter auch ein 19,9 Zoll großer Monitor für den Beifahrer. In China wird der HiPhi X als Sechssitzer und als Viersitzer mit einstellbaren Fondsesseln im Busines-Class-Stil und einem integrierten Kühlschrank angeboten.
Der HiPhi Z im ersten Check
Der erste Kontakt mit dem HiPhi Z findet in recht unspektulärer Umgebung statt: Am Straßenrand in Bayern. Das hellblaue Auto, das zu Testfahrten für die Zulassung in der EU bei uns zu Gast ist, fällt auf. Zwischen kompakten SUV und Kleinwagen wirkt der Z nicht nur wie ein viertüriger Nachfolger des Nissan GT-R, sondern wie aus einer anderen Epoche. Futuristisch sind auch die schwarzen Paneele an den gegenläufig öffnenden Türen, die als Displays Warnungen für den nachfolgenden Verkehr anzeigen können.
Der Innenraum ist redzuziert. Alle Infotainmentinhalte werden auf einem schwenkbaren Display dargestellt. Öffnet der Beifahrer seine Tür, dreht sich der Monitor in seine Richtung. Wie die vier massiven Haltearme durch die Crashtests gewunken wurden, bleibt aktuell noch unklar. Im Fond wirkt der flache Aufbau recht dunkel, trotz der hellen Innenausstattung.
Danke für diese Räder!
Eine einfache Idee, die für große Freude sorgen kann, zeigt der HiPhi Z an den 22 Zoll großen Rädern. Sie sind mit weichen Kunststoffabdeckungen versehen (die hellgrau-goldenen Elemente auf dem Foto), denen der Kontakt mit Randsteinen nichts ausmacht. Eine Wohltat in einer Zeit, in der nach Stoßfängern auch die Räder von Autos immer alltagsfremder werden.
Auf X folgt Z
Nach dem HiPhi X soll der HiPhi Z als zweites von drei Modellen in Europa angeboten werden. Der Hersteller spricht von einem „Digital GT fully electric coupé“. Mit einer 120 kWh großen Batterie soll der Z bis zu 705 Kilometer weit kommen. Der zentrale Infotainment-Bildschirm in der Mittelkonsole wird von einem beweglichen Arm gehalten, der vielfältige Positionen erlaubt. Auch dieses Element muss durch die Zulassungsvorschriften geschleust werden.
Im Rahmen der Shanghai Auto Show hat HiPhi auch sein drittes Modell mit der Bezeichnung Y vorgestellt. Zudem wurden Europa-Pläne konkretisiert. Zum Start will die Marke zwei Showrooms eröffnen. Einen in der norwegischen Hauptstadt Oslo, einen in München. Dort soll man ab Ende 2023 auch den HiPhi Y bestellen können, der dann 2024 ausgeliefert wird. Preise nennen die Chinesen noch nicht.
China-Elektro-Auto im Video: Aiways U6