Hyundai und Boston Dynamics zeigen auf der CES 2022 eine neue Roboter-Plattform.
In der Nachkriegszeit galt unter anderem der Messerschmidt Kabinenroller als neue Form der Mobilität. Wenn es nach den Plänen der Hyundai Motor Group und ihres Tochterunternehmens Boston Dynamics geht, fahren auch in den Städten der Zukunft rollende Kabinen umher. Der Ansatz ist aber anders.
Als technische Grundlage präsentieren die Koreaner auf der CES (Consumer Electronics Show) 2022 die modulare Plug & Drive – Plattform (PnD). Sie vereint Elektroantrieb, Lenkung und Federung direkt am Rad. Damit lassen sich flexible Roboter-Fahrzeuge realisieren, solange genug Platz für eine Batterie vorhanden ist.
Kabinen für die erste und letzte Meile
Die Mobilität der Zukunft sieht beispielsweise einsitzige Kabinen vor, die nach aktuellem Planungsstand 1,25 Meter lang, 1,33 breit und 1,89 Meter hoch sind. Sie sollen mit einem Joystick steuerbar sein. Mit den fahrenden Kabinen, die Menschen direkt an der Haustür abholen und absetzen, ist eine Neuordnung des öffentlichen Nahverkehrs denkbar. Die erste und letzte Meile legt man in der fahrenden Kabine zurück, die sich an einer Haltstelle im größeren Sammel-Fahrzeug andockt. Auch Arbeitsplätze lassen sich damit flexibel umsetzen. Zum Teammeeting, ohne aufstehen zu müssen? Auch das wäre möglich.
Neben Personen lassen sich auch Waren mit den Kabinen transportieren. Ein großer, autonom fahrender Transporter könnte also am Rande eines Wohngebietes halten, dann schwärmen die kleineren Paket-Zustellkabinen aus und kehren im Anschluss wieder zum „Mutterfahrzeug“ zurück.
Die kompakte Bauweise des Antriebs kann auch in Fabriken für mehr Flexibilität sorgen. Produktionsroboter können bei Bedarf an einen Arbeitsplatz, an dem sie gerade benötigt werden, fahren und dort Arbeiten übernehmen.
Die Hyundai Motor Group, Mutterkonzern der Automarken Genesis, Hyundai und Kia, hat im vergangenen Jahr die Mehrheit am US-amerikanischen Robotikunternehmen Boston Dynamics übernommen. Die Zukunft der Mobilität sieht Hyundai nicht nur am Boden. Auch in Flugtaxis wird weiter investiert. Die Entwicklung auf diesem Gebiet wurde im neuen Tochterunternehmen Supernal gebündelt.
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