Lamborghini Temerario V8-Hybrid statt V10

Den neuen Sportwagen kann man auch an der Wallbox parken.

Lamborghini zieht das Tuch vom Huracán-Nachfolger: Vorhang auf für den neuen Temerario. Im Gegensatz zur Markentradition bezieht sich die Modellbezeichnung des Sportwagens nicht auf einen Stier. Das Wort Temerario kann auf italienisch „rücksichtlos“ bedeuten, aber auch „Draufgänger“.

Ein V8, drei E-Maschinen

Auch beim Antrieb gibt es Neuland. Der V10-Benziner des Huracán, der auch im eng verwandten Audi R8 steckte, weicht einem Hybrid-Antriebskonzept mit V8-Benziner und drei Elektromotoren. Die Systemleistung liegt bei 920 PS. Der vier Liter große Biturbo-V8 bringt 800 PS und ein maximales Drehmoment von 730 Newtonmetern im weiten Bereich von 4.000 bis 7.000 U/min mit, er treibt damit die Hinterräder an. Vorne sitzen zwei Elektromotoren (E-Achse) mit zusammen 220 kW (299 PS). Die dritte E-Maschine sitzt als Generator zwischen dem V8-Benziner und dem neuen Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe.

Zentral im Fahrzeugboden sitzt eine 3,8 kWh große Lithium-Ionen-Batterie als Teil eines 400-Volt-Systems. Sie wird unterwegs durch Energie-Rekuperation beim Bremsen und auch direkt durch den V8 geladen. Trotzdem ist der Lamborghini Temerario, bei dem die Italiener von einem „High Performance Electrified Vehicle“ (HPEV) sprechen, der Definition nach ein „Plug-in -Hybrid“ (PHEV). Mit einer Ladeleistung von sieben Kilowatt lässt sich der Akku per Kabel in 30 Minuten vollladen, alternativ kann man den Sportwagen auch über ein paar Stunden an eine Haushaltssteckdose stöpseln.

Wichtiger sind bei der Sportwagenmarke jedoch die Daten zur Performance. In nur 2,7 Sekunden soll der Temerario aus dem Stand auf 100 km/h schnalzen, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 343 km/h angegeben. Der Fahrer kann über die Einstellmöglichkeiten im Cockpit aus bis zu 13 Konfigurationen den passenden Fahrmodus auswählen. Mit Beifahrerdisplay, zusätzlich zu den digitalen Instrumenten und dem Infotainment-Touchscreen, sowie einem Navigationssystem mit Over-the-Air-Updates gibt sich der neue Lambo auch in Sachen Multimediaausstattung ganz zeitgemäß.

Im Video: Lamborghini Huracán STO

Die 4,71 Meter lange, zwei Meter breite und 1,20 Meter hohe Karosserie, die sich über einen Aluminium-Space-Frame spannt, zeigt eine evolutionäre Weiterentwicklung des bekannten Lamborghini-Keil-Designs. Die nochmals schmaleren Frontscheinwerfer wirken angriffslustig. Am Heck fallen die LED-Rückleuchten auf, deren Lichtrahmen die Form der zentralen Endrohrblende aufnehmen. Insgesamt wirkt das Design des Lamborghini Temerario etwas reduzierter als die Linienführung des Vorgängers Huracán.

Zusätzlich zum Grundmodell wird es für den Lamborghini Temerario zum Marktstart auch ein Leichtbaupaket mit dem Namen Alleggerita geben. Anbauteile aus Carbon, ein Schalldämpfer aus Titan und spezielle Scheiben sollen das Trocken-Leergewicht von 1.690 Kilogramm um 25 Kilogramm senken.

Preise werden noch nicht verraten. Sie dürften, im Vergleich zum Huracan, aber steigen und jenseits der 200.000-Euro-Marke starten.

Fazit

Lamborghini Temerario 2024

Downsizing mit Elektro-Punch: Der V10 des Lamborghini Huracán fährt in Rente. Der Nachfolger mit dem Namen Temerario hat einen vier Liter großen Biturbo-V8 und drei Elektromotoren an Bord. Das Hybridsystem des Supersportwagens kommt auf eine Systemleistung von 920 PS.

Teile das!
Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller