Die Marke Lancia zeigt mit der Studie Pu+Ra HPE die Designsprache künftiger Modelle.
Ganz weg war die einst international präsente Marke Lancia nie. In den letzten Jahren wurde das letzte verbleibende Modell, der Kleinwagen Ypsilon, einzig in Italien verkauft. Noch heute feiert er dort große Erfolge.
Comeback startet 2024
Unter Führung des Stellantis-Konzerns steht Lancia jetzt vor einem Comeback. Zusammen mit Alfa Romeo und der französischen Kunst-Marke DS Automobiles soll sie ein Premium-Dreigestirn bilden. Während DS hinter viel Bling-Bling französischen Chic verstecken soll und dabei auch Kunden in China ansprechen möchte und Alfa Romeo, auch mit Tonale und einem kleineren SUV, für Sportlichkeit steht, soll Lancia italienische Designkompetenz und Lifestyle verkörpern. Ob das alles klappt? Man wird sehen.
Lancia soll in den kommenden Jahren nach dem Nachfolger des Ypsilon, den es als Hybrid-Verbrenner und Elektroauto geben soll, zwei weitere vollelektrische Modelle präsentieren. Eines davon ist 2028 ein neuer Lancia Delta. Spätestens dann sollen die Hybride beim Kleinwagen auslaufen und Lancia eine reine Elektromarke sein.Die neue Designsprache wurde jetzt mit der Studie Pu+Ra HPE gezeigt.
Das neue Lancia-Gesicht
Der Name spielt mit der Tradition der Marke. „HPE“ stand seit dem Lancia Beta aus dem Jahr 1970 für „High Performance Estate“. Dem neuen Anspruch an lokal emissionsfreie Mobilität folgend wird daraus nun „High Performance Electric“. Die Technik steht beim ersten Auftritt des Concept Car (noch) nicht im Fokus. Lancia spricht von über 700 Kilometern Reichweite bei einem Verbrauch von weniger als 10 kWh auf 100 Kilometern.
Das Karosseriedesign zitiert die klassische HPE-Architektur mit steilem Heckabschluss und stilisierten Lamellen, verzichtet aber ansonsten auf Retro-Elemente. Interessant ist das Lichtspiel an der Front mit der senkrechten LED-Leiste in der Mitte. Damit könnte man ohne großen Aufwand ein typisches Lancia-Gesicht mit hohem Wiedererkennungswert erschaffen. Im Gegensatz dazu stehen der dreidimensionale Markenschriftzug am Heck und die runden Rückleuchten. Die vertikale Nebelschlussleuchte erinnert an Motorsportfahrzeuge, greift aber auch die Linie an der Front wieder auf.
Neues Infotainment-Interface
Bei der Gestaltung des Interieurs haben die Designer mit dem Luxusmöbelhersteller Cassina zusammengearbeitet. Die vorderen Sitze sollen Wohnzimmeratmosphäre ausstrahlen, gruppiert an einer Mittelkonsole in Form eines runden Tisches. Recyling-Material und nachhaltige Werkstoffe sollen den Innenraum nachhaltiger machen.
S.A.L.A. (Sound Air Light Augmentation) nennen die Italiener das neue Infotainment-Interface, das auch im neuen Ypsilon zu sehen sein wird. Das Innenraumambiente soll ich adaptiv in verschiedenen Stimmungen gestalten lassen. Ob es auch das schwenkbare Display für die Bedienung in die Serie schafft, ist unklar.
Stellantis hat angekündigt, Lancia künftig über ein gemeinsames Händlernetz mit Alfa Romeo und DS Automobiles zu vertreiben. Da aktuell die meisten Alfa-Standorte auch die Marke Jeep führen, dürfte auch das US-Label mit von der Partie sein.
Fazit
Die Studie Lancia Pu+Ra HPE ist ein reines Concept Car, um das Comeback der Marke einzuläuten. Trotzdem weckt das Einzelstück schon jetzt große Erwartungen. Wenn die gezeigten Elemente in die neue Designsprache von Ypsilon, Delta und Co. übernommen werden, entsteht ein stilsicheres Markengesicht. Somit könnte man es schaffen, Lancia trotz Nutzung von Konzerntechnik als besondere Alternative zu platzieren.
Spätestens dann dürfte sich einmal mehr die Frage nach dem Sinn der Marke DS Automobiles stellen, zumal innerhalb der französischen Stellantis-Markengruppe längst auch Peugeot mit besonderem Design und hochwertigen Details auftritt.
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