LEVC mit neuer Strategie Mehr als nur Taxis

LEVC will sich in Zukunft breiter aufstellen. Was folgt neben dem London Taxi und dem Kastenwagen?

Der Taxihersteller LEVC (London Electric Vehicle Company), Teil des chinesischen Geely-Konzerns, hat eine neue Markenausrichtung angekündigt.

Vom 2018 vorgestellten TX, einer elektrifizierten Neuauflage des klassischen London Taxis mit Range Extender, wurden bislang 9.000 Fahrzeuge verkauft. Ein Großteil davon im Großraum der britischen Hauptstadt London, wo – Unternehmensangaben zufolge – mittlerweile mehr elektrische TX unterwegs sind als TX4 mit Dieselmotor. Auf dem Londoner Taximarkt hat LEVC einen Marktanteil von 82 Prozent, auch bedingt durch spezielle Zulassungsvorschriften für Taxis (z.B. Wendekreis).

Im Video: Nachtschicht im London Taxi

Neben dem TX bietet LEVC auch den auf gleicher Basis aufbauenden Kastenwagen VN5 an. Beide Modelle werden nicht nur in Großbritannien verkauft, sondern auch exportiert. In Zukunft will man das Geschäft mit Kundengruppen außerhalb von Taxiunternehmen und Shuttle-Dienstleistern ausweiten.

„Mit unserer neuen Markenstrategie, mit der wir zu einem führenden Unternehmen für klimaneutrale Mobilitätstechnologie werden wollen, tritt LEVC jetzt in die nächste spannende Phase ein“, erklärt CEO Alex Nan. Was genau das bedeutet, führt der Manager nicht aus. In Zukunft dürfte sich LEVC weiter aus dem Baukasten des Geely-Konzerns, zu dem auch Volvo und Polestar gehören, bedienen und wohl auch reine Elektroantriebe anbieten.

Zwei Modelle im Programm

Neben weiteren Nutzfahrzeugvarianten ist auch ein familientauglicher Van auf TX-Basis mit Kofferraum denkbar. Der schon vor einiger Zeit gezeigte Camping-Van lässt nach wie vor auf sich warten. Details zur neuen Strategie will das Unternehmen im Laufe des ersten Quartals, also bis Ende März 2023, bekanntgeben.

Das LEVC-Werk befindet sich in Ansty, einer Ortschaft nahe der britischen Stadt Coventry. Dort baut die Marke ihre Modelle auch als Linkslenker. In Deutschland werden TX und VN5 über einige Volvo-Händler vertrieben. Nach der Übernahme durch Geely wurde die einstige London Taxi Company in LEVC umbenannt, um sich vom reinen Taxi-Anbieter wegzubewegen. Scheinbar wird erst jetzt diese Strategie mit Nachdruck umgesetzt.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller (2), Bernd Conrad (6)