Sportwagen und SUV von Lotus Neues Geld für große Pläne

Geely hat mit der britischen Sportwagenmarke Lotus viel vor.



Der englische Sportwagenhersteller Lotus hat im vergangenen Jahr 1.630 Autos verkauft und damit das beste Ergebnis seit sieben Jahren eingefahren.

Im Vergleich zu anderen Sportwagenmarken sind die Zahlen aber vernachlässigbar, selbst die noch recht junge Firma McLaren hat überholt. Dort gingen 2018 4.806 Neuwagen in Kundenhand.

Die Zielgruppe für die Lotus-Modelle Elise, Exige und Evora ist natürlich spitzer. Ein Lotus ist ein Fahrerauto, weder Statussymbol noch Sammlerstück.

Das könnte sich bald ändern. Seit kurzem gehört die Marke dem chinesischen Geely-Konzern. Der hat 49 Prozent des Autoherstellers Proton in Malaysia übernommen und gleichzeitig 51 Prozent der Anteile an Lotus, die vollständig in Proton-Besitz waren.

Berichten zufolge pumpt Geely viel Geld in Lotus und will daraus einen weltweit agierenden Sportwagenhersteller formen, der auf Augenhöhe mit Porsche um Kunden buhlt. Dass Geely Marken pflegen und mit dem nötigen Kapital für neues Wachstum versorgen kann, haben die Chinesen mit Volvo bewiesen.

Ein Lotus SUV ist schon seit längerer Zeit in der Entwicklung, die jetzt beschleunigt werden dürfte. Für den Lotus-Hauptsitz im englischen Hethel werden aktuell viele neue Mitarbeiter, darunter auch Entwickler für autonomes Fahren und Elektromobilität gesucht.

Ein limitierter Supersportwagen soll, einem Bericht des britischen Magazins Autocar zufolge, den Weg in das Elektro-Zeitalter für Lotus ebnen. Gut möglich, dass der dringend benötigte Nachfolger des in aktueller Form seit 2000 gebauten Lotus Elise auch voll elektrische fahren wird.

Mit der neuen Performance-Marke Polestar hat Geely die entsprechende Expertise für elektrische Hochleistungsfahrzeuge im Konzern, die auch Lotus Starthilfe geben könnte.

Für Lotus wurden schon einmal viele neue Modelle und starkes Wachstum unter dem ehemaligen Ferrari-Mann Dani Bahar. Auch sein Nachfolger auf dem Lotus-Chefsessel, Jean-Marc Gales, wurde jetzt abgesetzt.

Neuer Boss bei Lotus ist ein Chinese. Feng Qingfeng, der auch die Entwicklung bei Geely leitet, ist jetzt Vorstand der Group Lotus, zu dem auch ein Entwicklungsdienstleister gehört. Von Jaguar Land Rover wurde Phil Popham als neuer CEO von Lotus Cars abgeworben.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller