Im Modelljahr 2021 fährt der Maserati Ghibli mit einem Zweiliter-Vierzylinder als Mildhybrid vor.
Bleiben wir sachlich. Kein Urteil, bevor das neue Auto das erste Mal erfahrbar sein wird. Im Moment zählen die Fakten. Und die lauten: Der neue Maserati Ghibli Hybrid kommt mit einem zwei Liter großen Vierzylinder-Benziner. Und der ist nicht, wie viele Medien spekuliert hatten, Teil eines Plug-in-Hybrid-Antriebs. Der weltliche Antrieb wird als Mildhybrid mit 48-Volt-System von einem Riemenstartergenerator unterstützt.
Alfa-Motor im Ghibli
Downsizing? Wrongsizing? Wie gesagt, ein fundiertes Urteil steht noch aus. Maserati betont jedoch, dass sich der neue Ghibli Hybrid „akustisch als echter Maserati zu erkennen“ gibt. Die Italiener haben die Strömungsdynamik des Ansaugtrakts überarbeitet sowie die Resonanzrohre abgestimmt. Das soll ausreichen, ein Verstärker für den Sound kommt nicht zum Einsatz.
Der Motor ist von Konzernschwester Alfa Romeo bekannt. Er leistet im Maserati Ghibli Hybrid 243 kW / 330 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern bei 4.500 U/min. Im Mono-Scroll-Turbolader steckt der elektrische Verdichter.
25 Prozent weniger Verbrauch
In 5,7 Sekunden soll die Limousine auf 100 km/h beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 255 km/h erreichen. Mit Leistung und Fahrdaten sortiert er sich also zwischen dem Ghibli Diesel und dem bisherigen Ghibli-Basismodell ein. Beide haben einen drei Liter großen V6 unter der flachen Motorhaube.
Fakt ist: Auch ein Hersteller wie Maserati muss die Emissionswerte seiner Modellpalette senken. Der neue Ghibli Hybrid soll im Vergleich zum V6-Modell 25 Prozent weniger Kraftstoff verbrennen. Das wäre nicht zu viel verlangt. Im letzten Alltagstest gurgelte der Ghibli mit circa 16 Litern auf 100 Kilometer durch. Laut WLTP-Norm peilt Maserati beim Mildhybrid 8,5 bis 9,6 Liter an.
Blaue Farbtupfer an den Bremssätteln, den Lufteinlässen an den vorderen Kotflügeln und dem Logo an den C-Säulen unterscheiden den Ghibli Hybrid von den Modellbrüdern ohne Elektrifizierung. Außerdem erkennt man eine neue Grafik der Rückleuchten.
Die gesamte Modellreihe bekommt für das Modelljahr 2021 neue Connectivity. Das Infotainmentdisplay wächst auf 10,1 Zoll. Mit einer Onlinefunktion lässt sich das Fahrzeug mit einer Smartphoneapp verbinden, Funktionen können auch mit Amazon Alexa oder Google Assistant aus der Ferne gesteuert oder abgefragt werden.
Ab ca. 69.400 Euro
Android Automotive ist das Betriebssystem des MIA (Maserati Intelligent Assistant) genannten Multimediasystems. Bei der neuen Sprachsteuerung, mit der unter anderem die Klimaanlage und das Navigationssystem gesteuert werden können, arbeitet Maserati mit dem chinesischen Unternehmen Tencent zusammen. Endlich wird es auch eine induktive Lademöglichkeit für ein Smartphone geben.
Ab September 2020 wird der Maserati Ghibli Hybrid, zusätzlich zu den bekannten Versionen der Modellreihe, in der Nähe von Turin gebaut. Der Basispreis soll bei ungefähr 69.400 Euro liegen. Auch hier steht der Ghibli Hybrid zwischen dem Diesel und dem V6 mit 350 PS in der Liste.
Auch das Hybrid-Modell wird es optional in den Ausstattungslinien GranSport und GranLusso geben. Der elektrifizierte Ghibli dürfte vor allem dem Diesel das Leben schwer machen. Seine Tage scheinen gezählt, zumal er in wichtigen Exportmärkten wie den USA und Asien keine Rolle spielt.
Das waren die Fakten – (m)eine Meinung wird vertagt.
Im Video: Maserati Ghibli (V6, 350 PS)