Maserati Levante Premiere auf dem Genfer Salon.

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Maserati Levante

Vor einigen Tagen erst musste Maserati bekannt geben, dass man die Produktion zurückfährt und Schichten streicht. Die Nachfrage nach den Modellen Ghibli und Quattroporte ebbt langsam ab. Keinesfalls zu früh für die Marke kommt jetzt der erste SUV mit dem Dreizack.

Da soll sich nun bitte niemand aufregen! Porsche hat es vor vielen Jahren vorgemacht, dort laufen bereits zwei SUV-Modelle den Sportwagen und dem Panamera als Limousine den Verkaufsrang ab. Und die planen sogar einen Kombi…. Aber das ist eine andere Geschichte, und die wird ein anders Mal erzählt.

Für Maserati kommt der Levante – so heißt das neue Modell – also nicht zu früh. Im Gegenteil. Eigentlich hätte der Italiener schon vor einem Jahr auf die Straßen rollen sollen. Nur wäre es dann kein Italiener gewesen. Der ursprüngliche Plan war nämlich die Konstruktion des Levante auf Basis des Konzernbruders Jeep Grand Cherokee und eine Produktion in den USA.

Maserati Levante

Die Wächter der Marke haben den pragmatischen Managers um FCA-Boss Sergio Marchionne dieses Vorhaben aber noch austreiben können, somit kommt Maseratis Beitrag zur Alle-Machen-Mit-Klasse eben diesen Sommer.

Ob der Markt nun wirklich auch den Maserati Levante gewartet hat, wird sich zeigen. Das Design des Autos ist wenig zurückhaltend. Die Grundform mit dem abfallenden Dach ähnelt dem Infiniti QX70. Am Heck zeigt sich ein Allerweltshintern, der hastig mit einer Spitze in der Chromleiste verfeinert (?) wurde. Für mich die Schokoladenseite des Levante ist klar die Frontpartie. Die technoid-grimmigen Hauptscheinwerfer geben einen schönen Kontrast zum sehr großen Kühlergrill. Einzig die runden Nebelscheinwerfer wirken nicht optimal auf den Rest abgestimmt, erinnern ein klein wenig an einen deutlich kompakteren und günstigeren Gattungsgesellen tschechischer Bauart: Den Skoda Yeti vor dem Facelift. Der hat seine runden Lichter verloren, weil die Chinesen nicht so darauf abfuhren.

Genau bei denen soll der Maserati Levante aber punkten, und das wird er sicherlich trotz der Lampen. Weil er sonst laut genug „Sehr her, ich bin eigentlich ein Sportwagen – und ich bin teuer“ schreit. Die Kiemen an der Seite sind noch das Maserati-typischste Element. Ansonsten ein Eintopf in Sachen Premum-SUV-Design: Ausgestellte hintere Kotflügel die das Auto hinten optisch schwerer machen und vier Endrohre in der Heckschürze, die – Ihr werdet es erwartet haben – natürlich Diffusoroptik trägt.

Maserati Levante

Unter der Motorhaube werden die bekannten Maserati-Triebwerke werkeln: Der Dreiliter-Sechszylinder-Benziner mit 350 PS oder 430 PS im Levante S. Damit haben die Benziner jeweils 20 PS mehr als die Motoren im Ghibli. Leistungsgleich bleibt der Diesel: Ebenfalls drei Liter Hubraum verbrennen selbstgezündeten Kraftstoff für 275 Pferde.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller