Der MG3 Hybrid+ startet im Frühjahr als neue Alternative zu VW Polo, Seat Ibiza und Co.
Die traditionsreiche Messe in der Schweiz, der Genfer Autosalon, war 2024 mit nur vier großen Marken sehr klein – die Premiere auf dem Stand von MG soll aber eine große Nummer werden. Mit dem neuen MG3 Hybrid+ bringen die Chinesen einen Kleinwagen mit Verbrennungsmotor – in einer Zeit, in der viele europäische Hersteller das margenschwache Kompakt-Segment verlassen.
Chinese im Polo-Format
Mit einer Karosserielänge von 4,11 Metern ist der Fünftürer etwas größer als ein VW Polo (4,07 Meter). Außerdem ist der MG3 Hybrid+ 1,80 Meter breit und 1,50 Meter hoch. Sein Radstand beträgt 2,57 Meter. In den Kofferraum hinter der großen Klappe passen 293 Liter. Eine nur einteilig umklappbare Rücksitzbank zeigt, dass bei der Entwicklung des Kleinwagens mit spitzem Rotstift gerechnet wurde.
Hybrid mit 195 PS
Der kleinste MG ist ein Vollhybrid ohne externe Lademöglichkeit. Das dürfte vor allem Kunden gefallen, die den Kleinwagen privat oder beruflich nutzen und als Laternenparker keinen Zugang zur einer Wallbox oder festen Ladesäule am Wohnort haben.
Der 1,5 Liter große Benziner leistet 75 kW / 102 PS und bringt es auf ein maximales Drehmoment von 128 Newtonmetern. Dazu kommt der 100 kW (136 PS) starke Elektromotor mit 250 Newtonmetern. Dazu kommt ein separater Generator. Die Systemleistung wird mit üppigen 143 kW / 195 PS angegeben. Die Fahrleistungen bleiben dagegen im Hausmannskost-Bereich. In acht Sekunden soll der MG3 Hybrid+ aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 170 km/h erreicht.
Verbrauch: 4,4 l/100km
Der Akku des Hybridsystems hat eine Speicherkapazität von 1,83 kWh, die meisten Vollhybride haben einen kleineren Stromspeicher. Somit dürfte man mit dem Chinesen problemlos durch das Wohngebiet stromern können, bis der Benziner mit eingreift. Der WLTP-Normverbrauch liegt bei 4,4 Litern je 100 Kilometer. Drei Fahrmodi sind einstellbar: Eco, Standard und Sport.
Cockpit im Stil des MG4
Das Cockpit erinnert an den größeren Bruder, den kompakten MG4 Electric. Hinter dem Lenkrad versammeln sich fahrrelevante Informationen auf einem sieben Zoll großen Display, der Touchscreen des Infotainment-Systems mit Navigationsfunktion misst in der Diagonale 10,25 Zoll. Eine Smartphone-Integration mit Apple CarPlay und Android Auto wird serienmäßig an Bord sein.
Klimafunktionen, die Rückkehr ins Hauptmenü und die Audio-Lautstärke können mit Tasten gesteuert werden, die in einer Leiste unterhalb des Bildschirms angebracht sind. Die Fahrstufe wird in der Mittelkonsole mit einem Drehschalter eingestellt. Leider setzt auch MG hier auf schwarzen Hochglanz-Lack.
Ausstattungslinien und Preise
In Europa wird es den MG3 Hybrid+ in drei Ausstattungslinien mit den Namen Standard, Comfort und Luxury geben. Eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stauassistenz, Spurhaltefunktion und Spurverlassenswarnung sind an Bord, auch um den neuen Zulassungsvorschriften der EU zu genügen.Auch Einparksensoren am Heck und eine Rückfahrkamera sind mit dabei. Der MG3 Hybrid+ Standard kostet 19.990 Euro.
Die Variante Comfort für 21.490 Euro bringt zusätzlich elektrisch anklappbare und beheizbare Außenspiegel, sechs statt vier Lautsprecher, Motorstartknopf und 16-Zoll Leichtmetallfelgen mit. Erst hier ist ein Heckscheinwischer montiert, der beim Standard-Modell fehlt.
Der MG3 Hybrid+ Luxury kostet 23.990 Euro. Regensensor, Totwinkel-Überwachung mit Querverkerswarner am Heck, LED-Scheinwerfer, 360-Grad-Kamera, Teilleder-Bezüge, Heizung für Vordersitze und Lenkrad sowie ein schlüsselloser Zugang komplettieren die Serienausstattung. Die Türverkleidungen haben ein hochwertigeres Material, der Lenkradkranz wird mit Mikrofaser-Stoff bezogen.
Fazit
Der neue Kleinwagen der Marke MG dürfte, nach dem Ende des Bestsellers Ford Fiesta, vor allem in Großbritannien sehr erfolgreich werden. Mit dem genügsamen Hybridantrieb und moderner Technik dürfte der Chinese aber auch bei uns punkten – und Kunden anlocken, die in den ausgedünnten Kleinwagenprogrammen europäischer und anderer asiatischer Marken nicht mehr fündig werden.
Die Modellbezeichnung MG3 Hybrid+ lässt darauf schließen, dass später ein nicht ganz so leistungsstarkes und günstigeres Modell nachgeschoben wird. Die Preise sind günstig, ohne rekordverdächtig niedrig zu sein. Vor allem dann, wenn man die Ausstattungslisten studiert. Insbesondere das Basismodell wirkt arg nackt, wohl um den Preis unter die wichtige 20.000-Euro-Marke zu drücken.
Kleinwagen ab 18.900 Euro im Video: Suzuki Swift