Aus einem PR-Stunt werden plötzlich 3.000 Bestellungen.
Während ein Elektroauto-Start-up nach dem anderen neue 1.000 PS-Schlachtschiffe auf Messen rollt in die etablierten Autohersteller eine Studie nach der anderen mit stets 500 Kilometern NEFZ-Reichweite vorstellen, bahnt sich in der Schweiz eine kleine Überraschung an.
Klein ist es nämlich, Elektroauto. Das eigentlich gar kein Auto ist, sondern wie z.B. der Renault Twizy als Quad zugelassen werden wird. Die Rede ist vom Microlino. Diese moderne Interpretation der BMW Isetta wird gerade vom Schweizer Unternehmen Micro Mobility Systems, bekannt durch die Klapproller für Kinder und Erwachsene, zur Serienreife gebracht.
Wim Ouboter, Chef von Micro Mobility Systems, hat jetzt der Schweizer Handelszeitung verraten, dass für den Microlino bereits über 3.000 Bestellungen vorliegen. Das ist vor allem deswegen bemerkenswert, da die Idee der elektrischen Isetta ursprünglich nur als PR-Stunt geplant war. Elektroauto-Bauer wurde das Unternehmen als per Zufall.
Noch konnte kein Interessent eine Probefahrt machen, wenn die ersten Micolinos verfügbar sind, erwartet man einen starken Anstieg der Verkäufe. Von den Blindbestellungen kommen 1.000 aus der Schweiz und 1.500 aus Deutschland. Sogar aus den USA sind 200 Order eingegangen.
Da der Microlino nur 2,40 Meter lang ist, kann man theoretisch quer parken (eine Tugend der ersten Smart-Generation) und dann über die Fronttür direkt auf den Gehweg aussteigen). In Fahrt soll der Microlino maximal 90 km/h schnell werden und maximal 120 Kilometer weit kommen. Vier Stunden muss er an der Haushaltssteckdose hängen, um seine Batterien voll aufzuladen.
Anfang 2018 soll die Produktion beginnen. Nicht am Firmensitz in der Schweiz, denn wie gesagt hat man mit dem Bau eines Elektroautos ja weder Erfahrung noch Kapazitäten dafür. Die italienische Firma Tazzari, die mit dem Zero auch selber ein elektrisches Mikroauto bauen, übernimmt die Fertigung des wohl um die 12.000 Euro teuren Microlino.