Das Experiment Infiniti ist in Westeuropa gescheitert. Die Marke wird eingestellt.
Infiniti, das in den USA dem Nahen Osten und Asien sehr erfolgreiche Premiumlabel von Nissan, konnte in Europa nie richtig Fuß fassen. Selbst der kompakte Q30 und das Pendant QX30, beide auf Basis der letzten Mercedes A-Klasse im britischen Werk Sunderland gebaut, kam nie über einen Exotenstatus heraus.
Jetzt wird die Reißleine gezogen. Mit Ende des Jahres 2019 wird sich Infiniti aus Westeuropa zurückziehen. Schon Mitte des Jahres endet die Produktion in Großbritannien. Das dortige Nissan-Werk verliert auch den Fertigungsauftrag für den Nissan X-Trail. Wenn auch noch der Brexit hinzukommt, dürften sich die dortigen Mitarbeiter auch um ihren Job in der Produktion des Nissan Qashqai sorgen.
Das Händlernetz von Infiniti in Deutschland war nie groß, die wenigen Partner haben aber viel Geld in Showrooms der Premiummarke investiert. Der Hersteller spricht in einer Pressemeldung von der „notwendigen Unterstützung und Leistungen für einen reibungslosen Übergang“ beim „Ausstieg aus dem aktuellen Franchise-Vertrag“. Fragt sich nur: Übergang wohin? Die Bereitschaft zu einer Entschädigung würde sich anders lesen, hier wird wohl nur das Ende der Laufzeit eines Vertrags im Juristendeutsch beschönigt.
Für Bestandskunden wird, gemeinsam mit den Händlern, ein Plan für weiteren Kundenservice nach dem Rückzug des Importeurs erarbeitet. So etwas kann funktionieren, wie das Beispiel Daihatsu zeigt. Die Emil Frey-Gruppe kümmert sich seit Jahren um die Vertragswerkstätten und den Service für den Bestand der Marke.
Mit dem Ende der Marke wird auch der vielversprechende Infiniti QX50 nicht mehr bei uns auf den Markt kommen.
Im Video: Der Infiniti Q50S Hybrid