Der Polestar 3 kommt 2023 mit zwei Motoren, viel Leistung und umfangreicher Ausstattung zum hohen Preis auf den Markt.
Auch Polestar, die von Volvo emanzipierte Elektro-Marke, hat jetzt ein SUV im Angebot. Zur Fließhecklimousine Polestar 2 gesellt sich jetzt der Polestar 3 ins Modellprogramm. Die chronologie Nummerierung der Autos wird dabei in der Modellplanung berücksichtigt. Es folgen die SUV-Coupé-Version Polestar 4, die Limousine Polestar 5 und der Roadster Polestar 6. Wenn alle Autos auf dem Markt sind, ordnen sie sich also auch mit ihrer Modellbezeichnung hierarchisch ein. Zurück zum Hier und Jetzt, zum Polestar 3.
Der Polestar 3 im Video
Das SUV basiert auf einer neuen Plattform, die auch von Volvo für den EX90, den elektrischen Nachfolger des XC90, genutzt werden wird. Ab Mite 2023 soll in China die Produktion des Polestar 3 beginnen. Für den US-Markt wird diese Baureihe dann erstmals auch vor Ort in Nordamerika gebaut. Die Autos für Europa kommen auch künftig aus China.
Mit einer Länge von 4,90 Metern, einer Breite von 2,12 Metern (inklusive Außenspiegel) und einer Höhe von 1,61 Metern ist der Polestar 3 ein großes SUV-Schiff. Die Gestaltung kaschiert die wahre Größe ein wenig. Mit der nach hinten geschwungenen Gürtellinie erinnert das Elektroauto entfernt an den Renault Espace, eine Mischung aus Reiselimousine und Van. Der hintere Kofferraum des Polestar 3 fasst 484 Liter Gepäck. Ein zusätzliches Staufach vorne nimmt 32 Liter auf.
111 kWh-Akku, 250 kW Ladeleistung
Zum Marktstart gibt es den Polestar 3 als Dual-Motor-Version, wobei der hintere Elektromotor den Großteil der Leistungs und Fahrdynamik übernehmen soll. 360 kW (490 PS) werden als Systemleistung angegeben, mit optionalem Performance-Paket gar 380 kW (517 PS). Dann steigt das maximale Drehmoment von 840 auf 910 Newtonmeter. In 4,7 Sekunden geht es mit Performance-Paket aus dem Stand auf 100 km/h (ohne in 5,0 Sekunden), die Höchstgeschwindigkeit wird bei begrenzten 210 km/h erreicht. Eine Torque-Vectoring-Funktion an der Hinterachse (Drehmomentverteilung) soll für mehr Fahrdynamik sorgen.
Im Fahrzeugboden steckt ein 400V-Lithium-Ionen-Akku mit 111 kWh Speicherkapazität. Die sollen für eine WLTP-Normreichweite von 610 Kilometern sorgen. Dabei soll auch die Entkopplung des Heckmotors helfen. Bei geringem Leistungsabruf nutzt der Polestar 2 alleinig die Maschine an der Vorderachse.
Die Ladeleistung soll im Idealfall sogar über den 800-Volt-Schnellladewundern aus Korea liegen: Bis zu 250 kW werden für Gleichstrom angegeben. Wechselstrom, beispielsweise an einer öffentlichen Ladesäule im urbanen Raum oder einer Wallbox, wird mit maximal 11 kW gesaugt.
Fünf Radarmodule, fünf Kameras und zwölf Ultraschallsensoren sammeln Informationen für die Fahrassistenten. Die Softwareplattform stellt der NVIDIA DRIVE Cora-Computer, der sich schnelle Erfassung und Verarbeitung der Daten sicherstellen soll. Auch eine Innenkamera zur Fahrerüberwachung ist Teil des Sicherheitskonzepts im Polestar 3.
Preis ab 89.900 Euro
Das Infotainmentsystem, dessen Anzeigen auf einem 14,5 Zoll großen Touchscreen-Monitor dargestellt werden, nutzt das von Google entwickelte Android Automotive OS als Betriebssystem. Die Software wurde im Vergleich zu der Version, die auch im Polestar 2 eingesetzt wird, weiterentwickelt. Updates und zusätzliche Funktionen lassen sich over-the-air, also ohne Werkstattbesucht, aufspielen.
Ein günstiges Auto wird der Polestar 3 nicht. Der Grundpreis der Dual-Motor-Version mit Allradantrieb lieg bei 89.900 Euro. Das Performance-Paket kostet 6.600 Euro Aufpreis, neben der Leistungssteigerung sind hier auch goldene Designdetails und 22-Zoll-Räder enthalten.
Serienmäßig bringt das SUV ein Fahrwerk mit Luftfederung, 21-Zoll-Felgen und eine Wärmepumpe für mehr Effizienz im Winter mit. Zwei Pakete sind ebenfalls ab Werk dabei: Das Plus-Paket mit Soundsystem und Servoschließfunktion für die Türen sowie das Pilot-Paket mit Head-up-Display und erweiterter Fahrassistenz.
Leicht zeitversetzt wird Polestar ein optionales Pilot-Paket mit LIDAR-Sensoren und zusätzlicher NVIDIA-Steuereinheit anbieten. Damit können mehr Fahrfunktionen automatisiert werden. Günstigere Varianten mit weniger Ausstattung und wohl auch weniger Leistung dürften ab dem Jahr 2024 ins Programm kommen.